Chile 2023: Die ewig lange Anreise von Amsterdam nach Calama

Wer aktuell nach Chile reisen will, hat wenig Optionen. Direktflüge ab Deutschland oder Niederlande nach Santiago de Chile findet man gar nicht und Flüge mit einem Umstieg sind wahnsinnig teuer geworden. Auf der Website der Lufthansa entdeckten wir daher einen verhältnismäßig günstigen Flug mit zwei Umstiegen. Von Amsterdam flogen wir nach Frankfurt, von dort nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Bogota in Kolumbien und nach 4 Stunden Wartezeit ging es von Bogota nach Santiago de Chile. Da unser finales Ziel Calama im Norden Chiles ca. zwei Stunden Flugzeit von Santiago de Chile entfernt lag, beschlossen wir, diesen Flug auch noch dranzuhängen und uns eine Übernachtung in der Hauptstadt Chiles zu sparen.

Wir hofften so, auch direkt den Jetlag umgehen zu können, denn nach über 30 Stunden Flug- und Wartezeit waren wir mit Sicherheit so müde, dass wir abends kein Problem mit dem Schlafen hätten, auch wenn Chile der deutschen Zeit mit minus 6 Stunden hinterher war.

Für den längsten Flug hatten wir spontan noch ein Upgrade in die Business Class ergattern können, so dass wir zumindest die 11 Stunden von Frankfurt nach Bogota in bequemer Liegeposition verbringen konnten.

Damit der Abflugtag entspannt starten konnte, hatten wir uns für die Nacht davor im Ibis Budget am Flughafen von Amsterdam Schiphol einquartiert. Ein einfaches aber sauberes Zimmer erwartete uns hier. Da wir eh erst gegen 19 Uhr das Hotel erreichten, war dies für uns absolut ausreichend. Der Vorteil vom Ibis Budget war zudem, dass das Hotel einen unschlagbar günstigen Park, Sleep and Fly-Tarif anbot. Der kostenlose Shuttle zum Flughafen war ein weiteres AddOn. 

Am nächsten Morgen starteten wir daher ausgeschlafen und erholt in den Tag. Unser erster Flug von Amsterdam nach Frankfurt hob pünktlich um 11:25 Uhr ab.

Flug von Amsterdam nach Frankfurt

Flug von Amsterdam nach Frankfurt - noch sind wir gut drauf

Nach knapp einer Stunde landeten wir in Frankfurt und gingen durch die Sicherheits- und Passkontrolle zum Gate. Das Boarding für den Flug nach Bogota startete etwas verspätet aber da wir in Kolumbien sowieso eine Transferzeit von 4,5 Stunden hatte, sahen wir dem ganzen gelassen entgegen.

Wir hatten beim Upgrade in die Business-Class der Lufthansa Glück gehabt, dass noch zwei Plätze nebeneinander frei waren. 

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Nachdem alle Gäste eingestiegen waren, hieß es auch schon wenig später „cleared for take-off“. 11 Stunden Flugzeit… Zum Glück ein sehr ruhiger Flug. 

Wir bekamen ein leckeres Essen serviert und gönnten uns ein Glas Champagner. Ich muss sagen, dass ich immer noch kein Fan von der Prickelbrause bin. Aber ich trinke auch nicht gerne Sekt.

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Nachdem Essen machten wir es uns dann gemütlich. Das ist schon was anderes ein paar Stunden zu liegen als den gesamten Flug über zu sitzen. Da kann ich jeden verstehen, der sich diesen Luxus gönnt (gönnen kann). Wobei mir auch einfach nur das Bett oder eine ganze Sitzreihe zum Liegen genügen würde. Wenigstens für ein paar Stunden.

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Wir dösten vor uns hin und schneller als gedacht, waren die 11 Stunden rum. Wir bekamen noch mal ein kleines Essen bevor wir zum Landeanflug ansetzten.

Lufthansa Business-Class-Flug von Frankfurt nach Bogota

Gegen 19:30 Uhr landeten wir mit etwas Verspätung in Bogota. Die Zeit bis zum Abflug um 23:30 Uhr zog sich wie Kaugummi. So langsam wurden wir müde. Immerhin waren wir jetzt schon seit über 13 Stunden unterwegs und ein weiterer 5,5 Stunden-Flug nach vor uns. Puh.

Am Flughafen von Bogota

So saßen wir die Zeit ab, liefen am Flughafen umher und waren froh als endlich das Boarding von Latam begann. Mit dem Dreamliner flogen wir nun durch die Nacht nach Santiago de Chile, wo wir um 06:15 Uhr am nächsten Tag ankamen.

Am Flughafen von Bogota

Hier war die Odyssee natürlich noch nicht zu Ende, denn nachdem wir das Gepäck entgegengenommen hatten, gingen wir vom internationalen Terminal zum nationalen Terminal. Unser Flug nach Calama ging leider erst um 11:55 Uhr. Also wieder einmal sehr viel Wartezeit.

Angekommen in Santiago de Chile

Der Check-In öffnete erst um 09:00 Uhr, so dass wir in einem Café die Zeit absaßen. Den Flug nach Calama hatten wir vorab bei Sky Airline – einer chilenischen Fluggesellschaft – gebucht.

Wir gaben das Gepäck auf und saßen nun die elend lange Zeit im Terminal ab. Ja, nun reichte es wirklich mit dem Fliegen.

Letzter Flug von Santiago de Chile nach Calama

Als das Boarding begann, waren wir einfach nur froh, ins Flugzeug steigen zu können.

Pünktlich hoben wir ab und flogen unserem finalen Ziel für heute entgegen.

Flug von Santiago de Chile nach Calama

Flug von Santiago de Chile nach Calama

Flug von Santiago de Chile nach Calama - man achte auf das erste Bild auf dem Weg von Amsterdam nach Frankfurt :D

Zwei Stunden Flugzeit lagen zwischen Santiago de Chile und Calama. Eine Stunde davon durften wir in den Genuss einiger Turbulenzen kommen. Insbesondere der Landeanflug auf den Flughafen von Calama verschaffte mir Schweißausbrüche, denn es ging durch ein breites Tal umgeben von hohen Bergen. Der A 320 neo schwankte durch die Winde fröhlich von rechts nach links und ich beschloss erstmal nicht mehr aus dem Fenster zu gucken. Verdammte, unlogische Flugangst.

Flug von Santiago de Chile nach Calama

IMG_2993

Und dann war es tatsächlich um 14:00 Uhr endlich geschafft. Wir waren nach insgesamt gut 32 Stunden Flug- und Wartezeit in Calama angekommen. Was für eine Ochsentour.

Nun mussten wir noch unseren Mietwagen in Empfang nehmen, den wir bereits von zu Hause aus bei ContactChile gebucht hatten. Wir hatten uns gegen einen richtigen Jeep entschieden und den Hyundai Tucson mit 4×4 ausgewählt. Wir hofften, dass wir damit die Schotterstraßen in San Pedro de Atacama und in Putre problemlos fahren konnten.

Die Verleihfirma Mitta hatte ihren Sitz – wie zahlreiche anderen Anbieter auch – direkt am Flughafen. Am Schalter war noch eine Familie vor uns.

Wir warteten daher geduldig und konnten dann unsere Formalitäten erledigen. Das ging zum Glück recht flott und der Mitarbeiter der Mietwagenfirma begleitete uns zu unserem Fahrzeug für die nächsten 2,5 Wochen. Da es keine Vollkaskoversicherung gab, machten wir Fotos von den vorhandenen Kratzern und Dellen am Wagen und fuhren nun zu unserer Unterkunft für die heutige Nacht – dem Geotel Calama.

Jetzt noch den Mietwagen in Calama abholen

Die Unterkunft lag etwas versteckt und war von der Straße aus zunächst nicht als Hotel zu erkennen. Wir fuhren daher zweimal dran vorbei, bis wir an einem Tor hielten, bei dem es sich laut Google Maps und maps.me um die Unterkunft handeln sollte.

Und dann gehts endlich zur Unterkunft - Schlafen

Und dann gehts endlich zur Unterkunft - Schlafen

Und da sahen wir dann auch ein kleines Hinweisschild zum Geotel Calama.

Der Sicherheitsdient öffnete das Tor und wir fuhren zur Rezeption auf den großen Parkplatz.

Das Hotel war eher ein Apartmentkomplex mit zahlreichen Unterkünften. Hauptsächlich wohnten dort vermutlich Arbeiter, die in Calama und Umgebung beschäftigt waren.

Geotel Calama

Die Dame am Empfang war sehr freundlich und konnte zum Glück Englisch. Ein Privileg, auf das wir in Chile nicht allzu häufig treffen sollten. Und mit unseren Spanischkenntnissen stand es leider nicht so wirklich gut. Also wer sich auf den Weg in Richtung Südamerika sollte definitiv ein paar mehr Vokabeln und Phrasen drauf haben als wir 😉

Wir bekamen ein großes Zimmer im Erdgeschoss und legten erstmal eine kleine Pause ein. Auf die heiße Dusche freute ich mich schon seit Stunden.

Geotel Calama

Geotel Calama

Geotel Calama

Bevor wir nun todmüde ins Bett fallen konnten, beschlossen wir, für die nächsten im nahegelegen Supermarkt Lider einkaufen zu fahren. So konnten wir uns die Stunde am morgigen Tag bereits sparen und direkt nach San Pedro de Atacama aufbrechen.

Da wir diesmal leider kein Apartment mit Küche hatten und nicht jeden Tag Essen gehen wollten, hatten wir den Campingkocher mitgenommen und hofften, im Supermarkt eine passende Gaskartusche zu finden.

Glücklicherweise wurden wir nicht enttäuscht und kauften danach noch Nudeln, Soße und Knabberzeugs ein. Auch Wasser und Cola sowie zwei Flaschen Wein fanden den Weg in den Einkaufswagen.

Chile ist für südamerikanische Verhältnisse ein recht hochpreisiges Land. Lebensmittel sind fast so teuer wie in Deutschland und auch Benzin gibt es hier leider nicht zum Spotpreis. In Euro umgerechnet zahlten wir für einen Liter Super immer so um die 1,40 – 1,50 Euro.

Der Supermarkt lag nur 10 Minuten vom Geotel entfernt und wir freuten uns nun auf einen ausgiebigen Schlaf. Endlich waren wir angekommen in Chile.

Zu Essen gab es heute ein paar Nudeln mit Pesto, die wir uns auf unseren Gaskocher zubereiteten. Ab ins Bett und Schluss für heute.