Heute war für uns der Tag der Abreise bei Barbara und John gekommen. Am Morgen nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns und fuhren gegen 10:00 Uhr los.
Wir hatten noch einen langen Weg vor uns, denn es sollte bis in den Wilsons Promontory Nationalpark gehen. Gute 500km mussten wir daher fahren. Auf den Straßen war wie immer nicht viel los.
Nach ca. 2 Stunden erreichten wir unseren ersten Zwischenstopp: Lakes Entrance. Wir gingen zum schönen Strand, an dem heute nicht viel los war. Es war allerdings auch kein typisches Strandwetter. Die Sonne schien zwar, aber es war dennoch sehr windig und dadurch frisch.
Nach dem Besuch am Meer, fuhren wir ein Stück weiter zu Jemmys Aussichtspunkt. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf die gegenüberliegenden Inseln. Wirklich traumhaft. Nach einer guten Stunde fuhren wir weiter auf dem Princess Highway Richtung Wilsons Prom.
Die Fahrt ging weiter durch die Dörfer Bairnsdale und Sale. An einem Rastplatz machten wir halt und aßen dort eine Kleinigkeit. Es gibt überall – und möge der Rastplatz auch noch so klein sein – eine Sitzecke, wo man in Ruhe essen kann.
Unterwegs konnten wir einen tollen Ausblick auf einen See erhaschen. Leider konnten wir nirgends anhalten.
Unser nächster Zwischenstopp war auf einem Aussichtshügel in Yarram. Hier fuhren wir spontan hinauf zum Silcocks Hills Lookout. An den Straßen gibt es häufig Hinweise auf Aussichtspunkte. Da dieser sich nur 1km von der Hauptstraße befand, fuhren wir hin und wurden mit einem schönen Ausblick belohnt.
Gegen Nachmittag erreichten wir Foster. Die letzte Stadt vor Wilsons Prom und somit auch die letzte Gelegenheit einzukaufen. Wir suchten daher einen Supermarkt auf, denn wir wollten jetzt endlich mal BBQ machen. Marcel fragte in der Touristeninfo nach einem BBQ Platz und kurz darauf fuhren wir vollbepackt mit Fleisch, Brot und Getränken dorthin. Ein sauberer und idyllischer Platz mitten in der Natur erwartete uns. Nebenan befanden sich direkt sehr saubere Toiletten. Der BBQ nimmt seinen Betrieb auf, sobald man den Knopf (Feuer oder ähnliches wird nicht benötigt, die Grills laufen mit Strom) betätigt. Nach kurzer Aufwärmphase konnten wir unser Fleisch drauflegen und grillen. Wirklich klasse. BBQ-Plätze gibt es in Australien genug. Es kann also fast an jeder Ecke und in jedem noch so kleinen Örtchen gegrillt werden. Und alles Plätze sind sehr sauber und gepflegt. Diese Art der Verpflegung kann ich nur empfehlen.
Nun fuhren wir die letzten 10km von Foster bis zum Parkeingangsschild. Bis zum Campingplatz am Tidal River waren es jetzt aber immer noch gute 60km. Da es bereits dämmerte sahen wir unterwegs Kängurus am Wegesrand grasen und einen Wombat die Straße queren. Vorsicht war geboten, denn es wurde vor sämtlichen Tieren gewarnt.
Wir konnten uns unterwegs schon einen ersten Eindruck von dem Park machen und waren begeistert. Berge auf der einen Seite und Meer auf der anderen. Ein wirklich paradisischer Ort, das konnten wir jetzt schon sagen. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich und die 60km vergingen wie im Flug. An Normans Lookout hielten wir kurz an und machten Fotos.
Wenig später erreichten wir auch den Campingplatz Tidal River. Wir bauten das Zelt auf und gingen zum Sonnenuntergang hinunter zum Norman Beach. Wir waren ganz alleine dort und es war unbeschreiblich schön. Die Wellen, die Sonne, das Meer und rundherum grüner Urwald. Allerdings war es auch sehr windig.
Kurz bevor es dunkel wurde gingen wir zurück zum Zelt. Aufgrund des nervigen Windgeräusches, dass immer wieder am Zelt raschelte und mich vom Schlafen abhielt, verbrachte ich die Nacht im Auto. Gegen 3:00 Uhr morgens weckte mich jedoch ein Mann, der wie verrückt in sein Telefon schrie. Das Wort „Fucking unbelievable“ hatte ich in jedem zweiten Satz vernommen. Das nervte ziemlich und ich dachte mir, was der sich einbildet, denn leider telefonierte er gute 15 Minuten direkt vor unserem Auto. Bevor ich jedoch was sagen konnte, ging er weg und holte plötzlich seine Kamera. Mit Blitzlicht machte er von allen Seiten Fotos. Was war denn nur so interessant???? Und ja dann sah ich es auch. Ein Wombat graste direkt an unserem Zelt. Ein breites Grinsen stand in meinem Gesicht. Ein paar Minuten später klopfte Marcel an der Autotür und wollte auch lieber rein. Er hatte zwar nicht den Mann wild rumschreien gehört aber den Wombat schmatzen 😉 so ganz geheuer war es ihm daher nicht, direkt neben dem Tier zu schlafen.
So genossen wir die letzten Stunden bis zum Sonnenaufgang und schliefen beruhigt ein. Der Mann hatte sich zum Glück auch entschlossen, endlich aufzulegen und abzuhauen.