Nachdem wir ausgeschlafen hatten, checkten wir aus dem Motel aus und fuhren zur Alligator Gorge. Diese Schlucht lag ca. 15km von Melrose entfernt und sowieso auf dem Rückweg nach Adelaide; unserem heutigen Endpunkt.
Wir erreichten nach einer weiteren halben Stunde Fahrt den Parkeingang. Der Eintritt in den Park kostet 7 AUD und ist in einem Briefumschlag zu entrichten. Man füllte vor Ort einen Zettel mit seinem Autokennzeichen aus, legte diesen und 7 AUD in einen Briefumschlag und warf ihn in eine Art Briefkasten.
Wir befanden uns aber leider noch nicht an der Alligator Gorge, sondern mussten noch weitere ca. 10km fahren. Wir kamen jedoch nicht allzu schnell voran, da Rinnen auf der Straße dies verhinderten. Sie sollten dafür sorgen, dass das Wasser nicht die Straße überflutete.
Wir erreichten nach einer weiteren halben Stunde den Parkplatz zur Schlucht. Über Stufen gingen wir tief hinunter. Diese mussten wir am Ende natürlich auch wieder hochgehen. Aber daran dachten wir erstmal noch nicht.
Geplant hatten wir, den Rundwanderweg durch die Schlucht zu gehen. Auf kleinen Pfaden wanderten wir vollkommen alleine in der weiten Wildnis entlang. Um uns herum die schöne Schlucht mit den malerischen orangefarbenen Felsen.
Der schöne Naturpfad schlängelte sich durch das Tal, bis zu einem Flusslauf. Auf diesem liefen wir ein wenig bergauf. Der Weg war hier allerdings nicht ausgeschildert und wir waren uns nicht sicher, ob wir überhaupt richtig gingen.
Wir folgten dem Flusslauf und waren immer noch verwirrt, ob wir denn richtig liefen. Dann entdeckten wir jedoch ein Wanderzeichen am Baum und folgten weiter dem Weg. Dieser wurde allerdings immer schmaler und sah so aus, als wäre hier schon ewig keiner mehr hergelaufen.
Unsicher gingen wir noch ein Stück weiter, machten dann aber doch kehrt. Es gab nämlich zwei parallel verlaufende Wanderwege. Einer war jedoch kein Rundweg und 26km lang. Wenn wir uns verliefen, war das ganz schlecht für unseren weiteren Verlauf des Urlaubs. Wir gingen auf Nummer sicher und wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Wir gingen jedoch nicht die Treppen wieder hinauf, sondern liefen den Weg in die andere Richtung. Wir folgten dem Wanderpfad und wanderten durch eine weitere schöne, enge Schlucht. Wirklich zoll. Bei hohem Wasserstand allerdings nicht zu empfehlen .
Auf der anderen Seite der Schlucht wurde diese wieder größer und wir hatten mehr Platz. Weiter gingen wir heute auch nicht mehr. Wir setzten uns eine lange Zeit auf einen Stein und ließen die umliegende Naturkulisse auf uns wirken. Niemand außer den Vögeln und den Schmetterlingen war hier. Herrlich.
Wir machten uns nun wieder auf den Rückweg und gingen den langen Weg die zahlreichen Stufen hinauf. Oben angekommen wanderten wir noch zu einem 200m entfernten Aussichtspunkt. Wir konnten nun von oben hinab in die Schlucht blicken. Allerdings hat es uns unten besser gefallen.
Da wir am heutigen Tag nach Adelaide mussten, gingen wir zurück zum Auto und fuhren los. Wir hofften, dort noch ein wenig Zeit am Strand verbringen zu können. 350km lagen vor uns. Auf den Straßen war wie immer nicht viel los. Wir steuerten den Henley Beach an. Der Weg dorthin war allerdings gar nicht so einfach. Waren wir bis Adelaide gut voran gekommen, war auf den Straßen hier schon mehr los. Wir tankten das Auto voll (den Fehler bei Abgabe des Autos machten wir nicht noch einmal) und fuhren die letzten nicht endenen Kilometer bis zum Strand. Mittlerweile hatten wir keine Lust mehr Auto zu fahren und waren froh, als wir endlich ankamen.
Wir parkten auf einem Parkplatz an Henley Beach. Leider wars heute arg windig und frisch. Am Strand liegen kam daher nicht in Frage. Marcel hatte sich so darauf gefreut und war jetzt etwas launisch (und vor allem müde). Daher ging ich alleine am Strand spazieren und ließ ihn ein wenig schlafen. Schade, dass es so windig war. Nicht mal mit den Füßen konnte man ins Wasser gehen. Vor ein paar Tagen war es noch so warm und heute…. Naja, man kann nicht immer Glück haben. Immerhin schien die Sonne.
Nach einer halben Stunde am Strand wurde es mir auch zu kühl und ich ging zurück zum Auto. Marcel schlief noch und ich laß ein wenig.
Gegen 19:00 Uhr fuhren wir in ein naheliegendes Gewerbegebiet und aßen dort einen Happen. Zum Abschluss des Tages galt es nun ein geeignetes Schlafplätzchen zu finden. Da wir am nächsten Tag bereits um 04:00 Uhr aufstehen mussten, sparten wir uns das Hotel und schliefen im Auto. Allerdings war es gar nicht so leicht, etwas geeignetes zu finden. Überall standen Schilder, dass Parken ab 21:30 Uhr verboten war und Campen sowieso.
Wir suchten daher vor lauter Verzweiflung einen Campingplatz auf. 40 AUD fanden wir jedoch enorm und ließen davon wieder ab. Wir würden schon was anderes finden. Am Hafen entdeckten wir dann ein nettes Plätzchen. Parken über Nacht war erlaubt und es waren nur 2 weitere Autos vor Ort. Die Aussicht war toll mit Blick auf das Meer und sogar das Wellenrauschen war zu hören. Ein guter Platz… Dachten wir zumindest. Eine halbe Stunde gesellte sich ein weiteres Auto mit einem Pärchen zu uns. Die parkten leider auch direkt neben uns. (Der Parkplatz war riesig, warum ausgerechnet bei uns….). Wir hofften, dass die sich bald wieder aus dem Staub machten und warteten geduldig ab. Doch leider wurde daraus nichts. Nach 1,5 Stunden fuhren wir daher in eine andere Parkbucht, ein paar Meter von den nervigen Leuten entfernt. Gerade als Marcel es sich schon im Schlafsack gemütlich gemacht hatte, hörten wir die Tür vom anderen Auto zuknallen. Der Mann war ausgestiegen und regte sich über etwas tierisch auf. Er schlug auf sein Autodach und im nächsten Moment hatte er seine komplette Fensterscheibe kaputtgehauen. Da war für uns klar: Nur weg hier. Wir fuhren direkt los und suchten uns eine andere Schlafmöglichkeit. Was aber gar nicht so einfach war. Nirgends war Parken bzw. Schlafen auf dem Parkplatz erlaubt. Nach 20 Minuten Suchen fuhren wir nochmal zum Hafen zurück, in der Hoffnung, dass das Pärchen nun weg war. Doch die standen nun beide vor dem Auto und machten keine Anstalten zu fahren. Also blieb uns nichts anderes übrig als wieder zu fahren. Ziellos fuhren wir erneut durch die Straßen und fanden dann auch endlich einen Parkplatz. Kein Hinweisschild, keine anderen Autos und genug Platz. Wir parkten, nahmen den Schlafsack und schliefen endlich ein.
Ruhig schlafen konnte ich jedoch nicht. Mitten in der Nacht kam ein Wagen und suchte mit Fernlicht den Parkplatz ab. Er blieb vor unserem Auto stehen und leuchtete hinein. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten, doch zum Glück fuhr er wieder weg. Was eine Nacht. Ich konnte es kaum erwarten, bis endlich 04:00 Uhr war und wir los mussten.