Australien: Canberra: Die Hauptstadt Australiens

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von den Blue Mountains. Bevor wir jedoch Richtung Canberra fuhren, kauften wir Frühstück im Supermarkt ein und fuhren zu einem Aussichtspunkt in Blackheath. Eigentlich war auch hier noch eine Wanderung geplant, doch zeitlich gesehen, hatten wir heute noch eine Menge Kilometer zu fahren.

Wir begaben uns von hier auf den Highway, der uns zu den Jenolan Caves brachte. Unterwegs konnten wir tolle Ausblicke auf Australiens Landschaft genießen. Die Jenolan Caves sind riesige Höhlen, die mit einem Alter von 340 Millionen Jahren die ältesten offenen Kalkstein-Höhlen der Welt sind. Die Höhlen sind öffentlich zugänglich, jedoch kann nur die Nettle Cave ohne Führer besucht werden. Wir hatten leider keine Zeit für einen Besuch der Höhlen, obwohl diese mit Sicherheit interessant sind. Wir liefen ein wenig an einem nahegelegenen See entlang und genossen den Blick auf das riesige Gebilde.

Von den Höhlen führte die Straße nun steil und in Serpentinen hinauf. Einige Kurven waren so eng, dass man maximal 15km/h fahren konnten und auf Gegenverkehr achtgeben musste. Die Aussicht hingegen war jedoch klasse.

Wir fuhren zwischen zwei Nationalparks hindurch und erreichten nach stundenlanger Fahrt das verschlafene Dörfchen Taralga. Dort genehmigte Marcel sich einen Espresso.

Danach ging es weiter und wir erreichten nach weiteren Kilometern die größere Stadt Goulburn. Von hier war es jetzt nicht mehr allzu weit bis nach Canberra. Kurz vor Einfahrt in die Stadt machten wir auf einem Rastplatz am Lake George halt.

Nun fuhren wir nach Canberra. Die Stadt ist ziemlich unübersichtlich. Da wir kein konkretes Ziel ausgewählt hatten, fuhren wir einfach der Straße entlang, in der Hoffnung, dass Sehenswürdigkeiten ausgeschildert sind. Aber dem war nicht so (oder wir waren einfach auf der falschen Straße…). Wir entschlossen uns in ein Parkhaus zu fahren. Im Autoatlas waren viele Sehenswürdigkeiten in der Stadtmitte eingezeichnet. Das Parkhaus war nicht geschenkt und leider stellten wir nach 10 Minuten angestrengten Lesens im Auto im Parkhaus fest, dass wir uns leider auf der falschen Seite des Wassers befanden. Die Regierungsgebäude, die wir uns anschauen wollten, lagen auf der anderen Seite. Also bezahlten wir 3 AUD für 10 Minuten im Parkhaus, fuhren wieder hinaus und peilten das Parlamentshaus an. Dieses fanden wir auch dank GPS und parkten kostenlos an der Bibliothek. Von hier starteten wir dann die beschriebene Wanderung im Lonely Planet.

Der Weg führte uns am Wasser entlang zum Kunstmuseum. Nicht weit vom Museum befand sich das alte Regierungsgebäude. Auf der Wiese davor befindet sich ein Platz, auf dem die Aboriginies demonstrieren bzw. sich versammeln. Heute wars dort jedoch ruhig.

Hinter dem alten Regierungsgebäude führte nun eine Straße zum neuen Parlamentsgebäude. Dieses konnten wir schon von weitem entdecken. Ein interessanter Bau.

Der Rundgang war nun beendet und wir gingen durch den Rosengarten zurück zum Auto.

Nun hieß es für uns Meter machen. Wir hatten bereits 17 Uhr und noch über 200km bis zu unserem heutigen Zielort zu fahren. Wir mussten bis Wolumla South, dem Heimatort von John und Barbara. Den beiden statteten wir die nächsten drei Tage einen Besuch ab. Vorher mussten wir allerdings Gas geben. Im Dunkeln fahren macht in Australien wirklich keinen Spaß aufgrund der ganzen Tiere und es wird dringend davon abgeraten. Wir hatten jedoch keine Wahl, sonst würde unser ganzer Zeitplan durcheinander gebracht. Also ging es raus aus Canberra auf den „Leichenhighway“. Diesen benannten wir so, weil ca. alle 500 m- 1 km ein totes Känguru am Straßenrand lag. Die Dichte hier war wirklich hoch. Wir fuhren und fuhren und konnten im letzten Abendlicht noch ein paar tolle Fotos aus dem Auto schießen.

Nun nahm die Tortur ihren Lauf. Es war dunkel und in den Snowy Mountains, die wir auch noch durchqueren mussten, erwarteten uns wieder Serpentinen. Auch hier konnten wir nicht allzu schnell fahren. Viel schlimmer waren jedoch die Tiere, die tatsächlich am Straßenrand saßen und jederzeit ins Auto rennen konnten. Das war nicht angenehm und wir hofften nur, dass sie da sitzenblieben, wo sie waren.

Nach ca. 3 weiteren Stunden – um kurz vor 23 Uhr – erreichten wir vollkommen erledigt Wolumla South. Dort wurden wir schon erwartet. Wir tauschten uns bei einem Glas Wein bzw. einem Bier noch ein wenig aus und fielen danach totmüde ins Bett.