Nach einer entspannten und kühlen Nacht, standen wir gegen 07:00 Uhr auf und gingen uns anziehen. Beim Aussteigen aus dem Camper wurden wir von vier Kookaburras begrüßt, die sich gegenseitig zum Lachen animierten, welch ein Spaß.
Auf dem Weg zurück entdeckten wir einen neugierigen Kookaburra auf dem Boden. Der Vogel war gar nicht scheu und ließ sich in Ruhe beobachten.
Bevor wir weiterfuhren, schauten wir uns noch auf dem riesigen Rastplatz um. Jetzt konnten wir erstmal sehen, wie weitläufig dieser war. Ein wirklich guter und sauberer Platz. In Deutschland undenkbar. Ein toller Service wird hier auch für die LKW-Fahrer angeboten. Damit sie eine Pause einlegen, gibt es auf zahlreichen Rastplätzen am Morgen gratis Kaffee.
Wir gingen nun zurück zum Camper und fuhren weiter Richtung Noosa Heads. Bis dort waren es noch knapp 300km. Der Bruce Highway war wieder unser Begleiter. Wir fuhren durch die Orte Gin Gin, Maryborough und Gympie. 15km vor Noosa Heads legten wir einen Stopp ein und folgten den Schildern nach Mount Tinbeerwah. Da wir heute genug Zeit hatten, gönnten wir uns den außerplanmäßigen Zwischenstopp und fuhren eine serpentinenlastige Straße hinauf zum Aussichtspunkt.
Auf einem großen Parkplatz stellten wir den Camper ab und liefen die knapp 200m zum Aussichtsturm. Mount Tinbeerwah liegt im Tewantin National Park und bietet verschiedene Outdooraktivitäten wie Klettern und Abseilen an. Mount Tinbeerwah ist eine 265m hohe Quellkuppe (volcanic plug), die eine von Tuff bedeckte vulkanische Kuppe aus ursprünglich zähflüssiger Lava darstellt und dadurch entsteht, dass sich die Lava über dem Schlot domartig auftürmt und den Vulkan verschließt.
Wir kamen an einer Gruppe Abseiler vorbei und konnten bereits von hier einen tollen Blick auf die Umgebung werfen. Über erstarrte Lava erreichten wir den Feuerturm und genossen einen Rundumblick bis zur Küste und den Glass House Mountains.
Danach liefen wir denselben Weg wieder zurück. Am Camper angekommen fuhren wir hinab zum Bruce Highway und erreichten nach knapp 20 Minuten Noosa Heads. Von der Einsamkeit verwöhnt erwarteten uns hier wieder Scharen von Touristen. Aufgrund der schönen Strände und des milden Klimas ist Noosa ein beliebter Ferienort. Das merkten auch wir, denn es gestaltete sich sehr schwierig einen Parkplatz zu finden. Da wir für heute Nacht noch keine Bleibe hatten, wollten wir zur Touristeninformation, um nach Campingplätzen zu fragen. Wir fanden jedoch weder die Information, noch einen Hinweis auf einen nahegelegenen Campingplatz und so ließen wir von der Suche ab und fuhren zum Noosa National Park, um dort ein wenig zu wandern.
Wir suchten einen Parkplatz und gingen zu den Informationstafeln. Hier konnten wir uns alle Wanderwege im Park anschauen und entscheiden, welchen wir nehmen wollten. Da wir keinen vollen Tag mehr Zeit hatten, entschieden wir uns für eine Kombination aus Küste (Coastal track, blau markiert) und Wald (Tanglewood track, orange). Der Coastal track ist ca. 5,4 km lang und der Tanglewood track 3,8km. Eine Karte über alle Wege gibt’s auf der offiziellen Website. Alle Wege sind sehr gut ausgeschildert.
Wir folgten den blauen Schildern und liefen am Strand bzw. an steilen Klippen entlang. Vom ersten Aussichtspunkt „Boiling Pot“ konnten wir eine tolle Sicht genießen. Wir wanderten weiter und gelangten zur Tea Tree Bay. Hier kann man einen kurzen Abstecher hinunter zum gleichnamigen Strand machen. Natürlich ließen auch wir uns das nicht nehmen. Schade, dass wir kein Handtuch und keine Badesachen dabei hatten.
Nun ging es bergauf bis zum Dolphin Point. Delfine sahen wir jedoch keine aber hohe Wellen, die gegen die Klippen schlugen. Wir folgten weiter dem Wanderweg. Vorbei an der Winch Cove, genossen wir einen letzten Blick auf das Meer.
Von hier zweigte nun der Tanglewood trail ab und wir folgten diesem in den schattigen Wald hinein. Das Highlight des Coastal tracks – das hells gate – verpassten wir jedoch leider. Trotzdem trauerten wir dem nicht lange hinterher, denn der folgende Weg schlängelte sich durch einen tollen, knorrigen Wald. Wir waren hier ganz alleine und konnten die Ruhe genießen. Im Hintergrund war das Meeresrauschen zu hören.
Der Tanglewood trail führte immer tiefer in den Wald hinein. Die Wegfindung war jedoch kein Problem und an einigen Kreuzungen hätten wir uns auch für einen anderen Weg entscheiden können. Wir folgten jedoch weiter unseren orangefarbenen Schildern.
1,2km vor unserem Endziel – dem Parkplatz hörten wir interessante Tiergeräusche. Das klang wie eine Katze hoch oben im Baum. Wir dachten zuerst an einen Koala, denn im dem Nationalpark hier soll es einige von ihnen geben. Gesehen haben wir jedoch leider keinen. Stattdessen testete ich die Stärke einer Liane und hang mich dran. Ich Tarzan, du Jane, bzw. ich nur Jane . Das Hin- und Herschwingen machte Spaß.
Es war bereits 16:00 Uhr und der Sonnenuntergang nahte. In dem Wald wurde es zunehmend dunkler und wir mussten noch eine Bleibe für die Nacht finden.
Um 16:30 Uhr erreichten wir wieder den Parkplatz und überlegten nun, wie wir hier am besten einen Campingplatz fanden. Das GPS zeigte uns nur welche 5km außerhalb an und da wir nicht wussten, wie diese lagen und ob es dort nicht so überfüllt war, wie in Port Douglas, entschieden wir uns für Plan B. 80km von Noosa Heads entfernt, liegen die Glass House Mountains. Diese wollten wir besuchen, falls die Zeit es zugelassen hätte und nun war dies der beste Moment. Zu Hause hatten wir gesehen, dass es einen Campingplatz direkt an der Straße gab und diesen peilten wir nun an. Den Campingplatz zu finden war nicht allzu schwer, nur leider hatte dieser geschlossen. Das war doof, denn im Internet stand davon nichts und eine Alternative hatten wir auch nicht parat. Also was tun? Wir schauten im GPS nach. In der näheren Umgebung gab es eine Day-Use- und Campingarea. Wir fuhren in die Glass House Mountains und fanden schon mal die Schilder für das morgige Ausflugsziel und die Aussichtspunkte, jedoch keinen Campingplatz. Also wieder zurück in die Stadt. Dort gab es eine Touristeninfo, die zwar schon geschlossen aber eine Karte mit Campingplätzen im Fenster hängen hatte. Wir entschieden uns für den Landsborough Pines Caravan Park in der Nähe des bekannten Australian Zoo.
Diesmal waren wir immerhin im Hellen vor Ort und die Rezeption war noch besetzt. Für 39 AUD war das auch unser teuerster Campingplatzaufenthalt aber wir wurden persönlich vom Platzwirt begleitet, der in einem Buggy vorfuhr. Für heute Nacht hatten wir auch eine powered site mit Strom und stellten fest, dass so auch die Steckdosen und die Mikrowelle funktionierten. Am vorletzten Tag unseres Aufenthalts hier im Osten Australiens konnten wir nun endlich mal alle elektronischen Geräte in Ruhe aufladen. Technik, die begeistert, wenn man weiß wie .
Wir gingen zum nahegelegenen BBQ-Platz direkt an einem Teich und machten unser Essen. In der Zwischenzeit war es leider schon dunkel geworden und mein Wunsch mal im Hellen zu essen wieder zunichte gemacht. Aber wir stehen einfach immer zu sehr unter Strom…
Nachdem Essen ging es in die Küche, die sehr sauber und modern eingerichtet war. Noch besser gefallen hat uns die Nasszelle. Ein sehr schöner, sauberer Bereich, den wir auf einem Campingplatz in der Form auch noch nicht gesehen haben. Marmorierte Wasserbecken und warmes Licht. Da wollte man gar nicht so schnell wieder raus aus der Dusche. Marcel bereitete mir nun noch mein Popcorn in der Küche zu. Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Danach kniffelten wir noch eine Runde und dann ging es ab ins Bett.