Nach einer ruhigen Nacht in unserem Apartment in der Hercules Residence starteten wir früh in den Tag. Für heute hatten wir einen Ausflug zum höchsten Berg von Athen, sowie einen Abstecher nach Piräus und natürlich einen Besuch der beeindruckenden Akropolis geplant. Bereits gestern hatte ich -Online-Tickets für den Besuch am Abend gekauft.
Zunächst fuhren wir daher der blauen Metrolinie (M3) von der Station Monastiraki bis Evangelismos. Um auf den höchsten Berg Athens zu gelangen, gab es zwei Möglichkeiten: Zu Fuß oder mit der Standseilbahn (Teleferik). Wir entschieden uns, hochzufahren und runter zu laufen. Hätten wir allerdings gewusst, dass wir zahlreiche Stufen hinauf zur Seilbahnstation laufen mussten und die Fahrt selbst nur drei Minuten dauerte, wären wir direkt zu Fuß gegangen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Die einfache Fahrt auf den Berg kostete 9 Euro / Person. Die Standseilbahn fuhr alle 10 Minuten.
Es war schon recht voll und nach einem kurzen Besuch des Souvenirshops konnten wir hinauffahren.
Der Lykabettus ist mit 277 Metern Höhe die höchste Erhebung Athens. Auf dem Gipfel befindet sich eine Aussichtsterrasse um die kleine Sankt-Georgs-Kapelle (Ágios Geórgios) mit Blick auf das gesamte Stadtgebiet Athens.
Bei guten Sichtverhältnissen lässt sich von hier aus der ganze Großraum Athen und seine Kessellage zwischen Gebirgszügen und dem Saronischen Golf im Süden überblicken. Was für eine fantastische Aussicht.
Wir blickten auf die Akropolis, das antike Stadion, das für die Olympischen Spiele von 1896 wieder aufgebaut wurde, sowie auf den Hafen von Piräus, zudem es heute auch noch gehen sollte.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten, folgten wir dem Fußweg bergab zur Metrostation.
Der gut ausgebaute Asphaltweg brachte uns mit herrlichen Ausblicken flugs bergab. Einige Touristen kamen uns schon entgegen aber der Lykabettus ist noch nicht so überfüllt, wie manch andere Sehenswürdigkeit in Athen.
Von Evangelismos fuhren wir mit der Metro zurück zur Station Monastirki und stiegen in die grüne Linie (M1) bis nach Piräus.
Wir kamen allerdings am großen Fährhafen an, an dem es nicht wirklich viel zu sehen gab. Ich peilte daher am Handy den Votsalakia Strand an, der rund zwei Kilometer von hier entfernt lag.
Die vielbefahrene Hauptverkehrsstraße konnten wir zum Glück recht schnell hinter uns lassen und liefen einmal mitten durch die Stadtmitte von Piräus.
Vorbei an der Heiligen Kirche von Agios Spyridon, gelangten wir zu einer schön angelegten Promenade der wir entlang des Wassers folgten.
Wir blickten auf den Jachthafen und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen.
An einem Platz, der von hohen Palmen umrahmt war, legten wir auf einer Bank eine kleine Pause mit Aussicht ein.
Auf dem Platz befindet sich seit 2017 auch ein metallenes Denkmal zum Völkermord an den Pontusgriechen. Es besteht aus 17 Skulpturenkompositionen und auf der unteren Seite befindet sich ein kreisförmiger „Altar“ mit den Namen der Gefallenen von Pontus.
Gemütlich schlenderten wir weiter entlang der Promenade in Richtung Strand. Bevor wir hinab gingen, war noch Zeit für einen kleinen Schnappschuss vor den Großbuchstaben von Piraeus.
Über einen Parkplatz liefen wir hinab zum Votsalakia Strand. Der 2 Kilometer lange Strand ist bekannt für sein klares Wasser und den Blick auf den Berg Kerkis. Es gibt sicherlich schönere Strände in Griechenland aber für einen Stadtstrand war es gar nicht so übel.
Einige Sonnenliegen (kostenpflichtig) waren schon besetzt und am Strand hatten es sich auch schon einige Sonnenanbeter gemütlich gemacht.
Wir wollten weder Baden noch Liegen und begaben uns daher nach der kleinen Stippvisite wieder hinauf zur Straße.
Mit Blick auf das Meer spazierten wir in aller Ruhe zurück zur Metrostation Neo Faliro, die etwas näher lag als Piräus.
Die grüne Linie (M1) brachte uns von hier wieder zurück in die Innenstadt. Wir aßen einen Happen und liefen erstmal zurück zur Ferienwohnung.
Dort entspannten wir uns für zwei Stunden und machten uns am Nachmittag wieder auf den Weg. Bevor wir der Akropolis einen Besuch abstatteten, wollten wir das beschauliche Viertel Anafiotika erkunden, dass sich am Fuß der Akropolis befindet und zu einem der schönsten Viertel Athens zählt.
Sein authentisches Erscheinungsbild , die weiß gestrichenen Häuser und die urigen Gassen luden zum Erholen vom Großstadttrubel ein. Hier hatten wir fast das Gefühl, auf einer griechischen Insel zu sein.
Wir spazierten durch die schmalen Gassen und blickten auf die Umgebung. Wirklich schön hier. Allerdings auch kein Geheimtipp. Zahlreiche Touristen erkundeten mit uns das Viertel, in dem es übrigens keine Hotels gibt. Hier sind die Einheimischen noch unter sich, wenn die Touristen weiter gezogen sind.
Nach dem kleinen Rundgang liefen wir bergab zum Viertel Plaka, dass mit seinem geschäftigen Treiben und den bunt bemalten Häusern auf uns wartete.
Gemütlich schlenderten wir durch das Viertel zum Eingang der Akropolis.
An dem Kassenhäuschen war kaum was los und um 18 Uhr begaben wir uns zum Eingang. Das vorab gebuchte Online-Ticket erlaubte den Zutritt zwischen 18 und 19 Uhr. Am meisten besucht war die Akropolis am frühen Vor- oder am Nachmittag. Vermutlich kommen die Kreuzfahrttouristen während dieser Zeit. Ab 18 Uhr war es nicht mehr allzu voll und wir konnten uns in Ruhe auf Erkundungstour begeben.
Zunächst liefen wir an zahlreichen Ausgrabungsstätten vorbei, wie dem Dionysostheater und dem Asklepieion, ein antiker griechischer Heiltempel, der als Krankenhaus diente. Für Archäologieinterssierte sicherlich ein echtes Paradies. Für uns nett anzusehen aber wirklich anfangen konnten wir mit den ganzen Steinen nicht so recht was. Einige waren wirklich schön verziert und beeindruckend, wie lange diese der Verwitterung standgehalten haben, war es allemal.
Bergauf folgten wir den andern Touristen in Richtung des beeindruckenden, antikes Theaters Odeon des Herodes Atticus. Je höher wir kamen, desto schöner wurde die Aussicht im Licht der Nachmittagssonne.
Das Theater wurde von Herodes Atticus gestiftet und fasst 5000 Zuschauer. Es wird seit den 1930er Jahren wieder regelmäßig für Veranstaltungen genutzt und ist der Hauptschauplatz des Athener Festivals. Auch am heutigen Tag fand eine Opernaufführung statt.
Aufwärts begaben wir uns wohl zum berühmtesten Baudenkmal der Akropolis – dem Parthenon. Er ist der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos und wurde zum Dank für die Rettung der Athener und Griechen durch die Göttin nach dem letzten Perserkrieg als dorischer Peripteros erbaut.
Zunächst passierten wir das steinerne Eingangstor und liefen mit den Touristenmassen aufwärts. Ordner passten auf, dass niemand die Steine berührte oder sich auf diese setzte.
Wir nutzten die Gelegenheit, um die grandiose Aussicht auf Athen im Licht der untergehenden Sonne zu genießen.
Ein schmaler Gang brachte uns durch die Vorhalle Propyläen.
Vor Kopf befand sich das imposante Parthenon. Rechts von uns der Tempel der Athena Nike und links das Denkmal des Agrippa.
Abseits der Menschenmengen folgten wir einem Weg hinter dem Heiligtum der Artemis Brauronia und der Chalkothek bis zur Rückseite des Parthenons. Der Ausblick von hier oben war traumhaft.
Wir liefen zu einem Aussichtspunkt am Ende der Anhöhe, wo sich auch der Plattform bereits einige Besucher aufhielten.
Auch wir schossen Fotos und konnten uns von der Aussicht nicht satt sehen.
Ein kleiner Schreckmoment erwischte uns der Wind eine Eintrittskarte von einem anderen Touristen davon wehte und meine Mutter irrtümlich dachte, ihr Personalausweis wäre heruntergefallen (den hätten wir nie wieder gefunden). Zum Glück war dieser jedoch in der Handtasche nur in einem anderen Fach verschwunden.
Wir begaben uns zurück in Richtung Parthenon. Dabei kamen wir noch an den Tempeln Pandroseion und Erechtheion vorbei.
Es ertönte eine Durchsage, dass die Akropolis in rund 30 Minuten ihre Pforten schloss und die Touristen sich zum Ausgang begeben sollten. Ein letztes Mal blickten wir daher auf das Parthenon und begaben uns im Licht der Abendsonne in Richtung Ausgang.
Im Theater spielte mittlerweile die Oper und wir blickten noch ein wenig auf das Geschehen, bevor die Ordner die Besucher baten, das Gelände zu verlassen.
Gemütlich schlenderten wir durch die quirligen Gassen von Plaka zurück in Richtung Ferienwohnung, wo wir den letzten Abend ausklingen ließen und am nächsten Morgen nach einer ruhigen Nacht zurück in Richtung Heimat flogen.
