Warschau: Sightseeing vor der Heimreise

Der nächste Morgen begann mit einem ausgezeichneten Frühstück in unserem Hotel. Die Auswahl war riesig und neben diversen Aufschnitten, Teilchen und Obst, gab es auch Sekt und – für die ganz Hartgesottenen – Wodka. Darauf verzichteten wir jedoch (sowohl auf den Sekt als auch auf den Wokda ;-)). Wir ließen uns Zeit und frühstückten in aller Ruhe. Danach gingen wir aufs Zimmer, packten die Sachen und checkten um 11:30 Uhr aus. Das Wetter war am Morgen noch nicht so schön aber wir gaben die Hoffnung auf Besserung nicht auf. Bevor es in die Stadt ging, begaben wir uns noch einmal zum Kulturpalast. Danach folgten wir demselben Weg durch die Innenstadt wie gestern. Wir erreichten den Königsweg und schauten uns die Gebäude im Tageslicht an. Der Königsweg ist einer der längsten Repräsentationsstraßen der Welt und führt mittlerweile bis zum 10km entfernten Wilanów-Palast. Diese Strecke wollten wir jedoch heute nicht mehr gehen. Die Zeit drängte ein wenig und am Abend ging bereits unser Rückflug.

Wir liefen an der Kirche der Maria-Himmelfahrt und St. Joseph ihres Bräutigams vorbei und warfen einen kurzen Blick hinein. Da heute jedoch Sonntag war, wurden in allen Kirchen Gottesdienste abgehalten. Hier hatten wir gerade einen Moment erwischt, wo die Kirche sich leerte.

An der Universität und zahlreichen Palästen vorbei, machten wir einen kleinen Abstecher zum Sächsischen Garten (Ogród Saski), in dem sich auch das Grabmal des unbekannten Soldaten befindet. Auf dem großen Platz vor dem Garten fand gerade eine Wachablösung statt. Immer wieder spannend dabei zu sein. Wir flanierten kurz durch den Garten und begaben uns danach zurück auf den Königsweg.

Vorbei an der Visitantinnen-Kirche, in die wir auch kurz hineingingen, folgten wir der Prachtstraße weiter zum Präsidentenpalast. Unterwegs grenzt ein Palast an den nächsten und wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Wir genossen den Aufenthalt auf dem Königsweg.

Kurz vor dem Königsplatz, auf dem sich das Königsschloss befindet, erreichten wir die St.-Anna-Kirche. Auch hier warfen wir einen Blick in die Kirche. Die Kirchen sind teilweise wirklich prunkvoll aber recht dunkel.

Wir wollten nun das Innere des Königsschlosses besuchen und stellten uns in die Schlange. Da diese aber weitaus länger war als gedacht, gingen wir nach 15 Minuten lieber noch ein wenig durch die Altstadt. Zudem schloss das Schloss um 13:00 Uhr und alle Besucher wurden anscheinend nicht mehr hineingelassen.

Vorbei an der Warschauer Kathedrale schlenderten wir durch die schmalen Gassen der Altstadt und gelangten zur mittelalterlichen Barbakane. Sie diente der Verteidigung und ist der Stadtmauer vorgelagert. Heute befinden sich dort vor allem Verkäufer, die ihre Bilder anbieten. Wir liefen einmal auf der Stadtmauer entlang und begaben uns auf den Weg zum Krasiński-Palast. Zufällig kamen wir vorher noch an dem eindrucksvollen Gebäude des Obersten Gerichts vorbei.

Der Krasiński-Palast wird auch Palast der Republik genannt und ist ein Barockschloss in Warschau aus dem 17. Jahrhundert. Er gilt als das schönste Barockschloss Warschaus und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Denkmal des Warschauer Aufstandes, dass wir als nächstes besuchten. Es erinnert an die Kämpfer des Warschauer Aufstandes von 1944. Direkt gegenüber befindet sich die Feldkathedrale der Polnischen Armee.

Wir schlenderten durch den großen Park, in dem sich der Krasiński-Palast befindet und begaben uns zu unserer letzten Sehenswürdigkeit, dem Denkmal für die Helden des Ghettos. Es steht an der Stelle des ersten Zusammenstoßes der Aufständischen mit den deutschen Soldaten. Willy Brandt war 1970 hier und hat mit einem Kniefall die Wende in den deutsch-polnischen Beziehungen eingeleitet. In direkter Nachbarschaft des Ehrenmals, am Willy-Brandt-Platz, wurde zwischen 2009 und 2014 das Museum der Geschichte der polnischen Juden errichtet.

So langsam begann es zu dämmern und es wurde unangenehm kalt. Wir liefen zu einer Straßenbahnhaltestelle und fuhren zum Kulturpalast und dem dortigen Einkaufszentrum. Dort kehrten wir auf der Suche nach etwas Essbarem ein. Da die Zeit jedoch drängte und wir nichts Gescheites fanden, machten wir kehrt und begaben uns zum Flughafen. Wir holten noch schnell unser Gepäck an der Rezeption ab und gingen zum Busbahnhof. Der Bus fuhr direkt gegenüber des Hotels ab.

Am Flughafen angekommen, setzten wir uns in ein Restaurant und aßen dort etwas. Nicht besonders gut aber besser als mit leerem Magen nach Hause zu fliegen. Um 19:00 Uhr saßen wir im Flieger und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von Warschau. Alle Sehenswürdigkeiten hatten wir nicht abgehakt aber eine Reise in die Hauptstadt Polens bietet sich auch im Sommer mal an. Um 20:45 Uhr landeten wir in Dortmund und warteten auf Marcels Eltern, die uns vom Flughafen abholten.