Nachdem wir bereits Lettland und Estland bereist hatten, fehlte nur noch Litauen, um die Hauptstädte der drei baltischen Länder gesehen zu haben. Daher ging es am 29.12.2011 mit WizzAir nach Vilnius. Nach einem ruhigen Flug erreichten wir am Nachmittag das baltische Land.
Am Flughafen von Vilnius angekommen ( dieser ist im Vergleich zu Tallin und Riga äußerst modern ) ging es mit der Bahn zum Hauptbahnhof. Die Fahrt dauert nur knappe 10 Minuten und Tickets konnte man, nachdem wir am Flughafen Geld gewechselt hatten, im Zug kaufen. Die Tickets kosteten insgesamt 5 Litas, was umgerechnet ca. 1,50€ waren.
Am wunderschönen Bahnhof in Vilnius angekommen ging es für uns zunächst zu einer bekannten Fast-Food Kette, um einen Kaffee zu trinken. Dann machten wir uns mit GPS-Unterstützung auf den Weg zu unserem Hotel. Es ging vorbei an uralten, teilweise renoviert und teilweise dem Verfall überlassenen, Fassaden bis zu unserer Unterkunft, dem Rinno Hotel Vilnius. Da wir relativ spät am Hotel ankamen wollten wir früh schlafen gehen, um am nächsten Tag frisch für die Sightseeing-Tour durch Vilnius zu sein.
So ging es am nächsten Tag auch schon recht früh nach dem Frühstücken (unbedingt die Pfannkuchen probieren, sehr lecker) auf den Weg zum Tor der Morgenröte ( „Aušros Vartai“ ).
Dieses gut erhaltene Stadttor ist ein bedeutender Wallfahrtsort für Katholiken, orthodoxe und unierte Christen da es eine Ikone der Barmherzigen Muttergottes beinhaltet. Morgens früh konnten wir die Ikone leider noch nicht besichtigen da dort ein Gottesdienst abgehalten wurde – wir holten dies jedoch nachmittags nach.
Für uns ging es weiter durch die Altstadt. In unserem Reiseführer stand, dass man bei Vilnius auch vom „Rom des Ostens“ spricht. Warum, konnten wir direkt hinter dem Stadttor feststellen. Hier reiht sich eine Kirch an die andere. Von orthodoxen bis katholischen Kirchen findet man auf kleinstem Raum für jede Gesinnung die passende Kirche.
Wir besichtigten 3 Kirchen und liefen danach weiter zum Regierungsviertel der Hauptstadt Litauens.
Am Präsidentenpalast angekommen, wunderten wir uns wie „nah“ der dieser für die Bevölkerung ist. Findet man in fast jeder europäischen Stadt große Sicherheitszäune oder bewachte Posten vor den Regierungsgebäuden kann man in Vilnius direkt vor dem Eingang ein Foto machen. Weder Soldaten noch Polizisten, sowie zu dieser recht frühen Zeit Touristen, störten das Bild.
Vom Palast, vorbei am Universitätsviertel der Stadt, ging es nun Richtung der St. Stanislaus Kathedrale. Die im perfektem Zustand befindliche Basilica minor steht in Mitten des Kathedralenplatzes. Majestätisch, prachtvoll — wir waren wirklich beeindruckt von diesem Bauwerk. Von der Basilica kann man auch schon den Gediminias-Turm, das Wahrzeichen Vilnius, sehen.
Wir gingen hoch zum Burgberg und durften dem Fahnenwechsel, durchgeführt von einer Soldatengarde, anschauen. Im Turm, dem einzig erhaltenem Eckturm der Oberen Burg Vilnius, schauten wir uns das dort befindliche Museum an und genossen danach die wunderschöne Aussicht auf Vilnius. (Eintritt in den Turm ca. 2 Litas pro Person) Von diesem 142 m hohen Turm konnte man sehr schön die Zweiteilung der Stadt sehen. Auf der linken Seite der Neris, einem Fluß der durch Vilnius fließt, findet man die Altstadt mit den unzähligen Kirchen. Rechts der Neris hingegen, die durch moderne Hochhäuser geprägte Neustadt.
Vom Burgberg wieder herunter, spazierten wir am Ufer der Vilnia, einem weiteren Fluss in Vilnius, in einer Parkanalage entlang, hinauf zum Hügel der 3 Kreuze. Auch von hier hatte man einen wunderschönen Ausblick auf das Stadtbild Vilnius´.
Nun war es Zeit langsam ein Restaurant zum Essen zu finden. Im Internet wurde uns das „Bistro 18“ empfohlen. Zum Glück hatten wir unser GPS dabei und konnten so die kleine Gasse relativ gut finden. Das Restaurant hielt das, was im Internet bereits lobend erwähnt wurde. Gutes Essen mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. (Wir bezahlten insgesamt ca. 25€. Darin enthalten war 1 Vorspeise, zweimal Hauptgang, 1 Glas Wein und 1 Liter Flasche Wasser).
Mit vollem Magen wollten wir nun nochmal zur Basilica da diese im Dunkeln angestrahlt bestimmt gut aussehen sollte. Angekommen am Kathedralenplatz wunderten wir uns, warum auf einmal so viele Menschen auf dem Platz die Basilica anschauten. Diese war hell erleuchtet und eine Schrift wurde auf die Kirche projeziert. In 20 Minuten sollte hier eine Veranstaltung in 4D stattfinden. Da die Temperaturen nun doch relativ niedrig waren, entschieden wir uns in der Kirche ein wenig die Zeit zu überbrücken. Hier konnten wir noch die letzten Minuten eines Gottesdiensts erleben und die wohl klingende Kirchenorgel hören.
Als wir nach ca. 15 Minuten aus der Kirche rausgingen, war der Platz gefüllt. Die Sound & Light Show-Projektion auf die Basilica konnte starten.
Verblüffend was man mit Licht so alles machen kann – die Show war ein ganz besonderes Schauspiel.
Am Ende des Programms, gingen wir erneut auf den Burgberg, um die Stadt im Dunkeln nochmal zu genießen. In der Ferne konnte man das Radisson Blu erkennen.
Dies war unser nächstes und letztes Ziel des heutigen Tages. Von der Skybar im 21. Stockwerk hat man einen guten Ausblick. Der Weg vorbei am Ufer zog sich zwar ein wenig – jedoch wurden wir in der Bar durch eine futuristische Einrichtung und eine schöne Aussicht belohnt. Nach einem Cocktail in der Bar (ca. 6 Litas pro Cocktail) gingen wir bei unangenehmer Kälte zurück zum Hotel. Die Füße brannten und ein wirklich wunderschöner Tag neigte sich dem Ende.
Als wir am nächsten Tag wach wurden, wunderten wir uns als wir aus dem Fenster schauten. Es hatte angefangen zu schneien. Besser gesagt Schnee-Regen. Während ich mich entschied im Hotel zu bleiben, machte Marcel sich auf dem Weg zum KGB Museum. Das Museum war ein wirklich grauenvoller Zeitzeuge. Besonders das Gefängnis im Keller zeigte einmal mehr, zu was Menschen in der Lage sind.
Danach war es auch schon wieder Zeit zum Bahnhof / Flughafen aufzubrechen. Mittlerweile konnte man von einer geschlossenen Schneedecke sprechen und das Flugzeug musste vor dem Abflug enteist werden. Eine tolle Reise ging zu Ende und das Baltikum würden wir jederzeit wieder bereisen.