Unser Rückflug ging um 16:40 Uhr. In Venezuela sollte man sich jedoch vor einem Interkontinentalflug mindestens 4 Stunden vor Abflug am Flughafen befinden (die Schalter haben dann bereits auch geöffnet). Warum? Die Drogenkontrollen am Flughafen sind sehr zeitraubend. Wir waren bereits um 11:30 Uhr am Flughafen in Caracas. Der Alitalia-Schalter hatte noch nicht geöffnet und wir versuchten uns erstmal zurechtzufinden. Zuerst dachten wir nämlich, dass wir im falschen Terminal seien. Doch nachdem wir dreimal nachgefragt hatten, entdeckten wir den Schalter. Davor hatte sich bereits eine Schlange gebildet. In diese reihten wir uns nun ein und warteten.
Gegen 12:00 Uhr öffneten drei Schalter und es ging los. Bevor man jedoch sein Ticket bekam, wurden fast alle Passagiere dazu aufgefordert, ihr Handgepäck und teilweise auch das übrige Reisegepäck zu öffnen. So zog sich das Einchecken ziemlich in die Länge. Ca 40 Minuten später waren wir dran. Mit dem Öffnen des Gepäcks hatte ich natürlich nicht gerechnet. Da wir nur mit Handgepäck gereist waren, war das Verstauungssystem der Kleidung nicht auf einen Zwischenfall eingestellt gewesen. Die sorgfältig gepackten Sachen mussten nun alle aus dem Rucksack raus und danach auch irgendwie wieder hinein, ohne 10 Minuten mit dem Packen zu verbringen. Das war vielleicht ein Mist.
Nach der Drogenkontrolle gab es einen grünen Punkt auf der Rückseite des Reisepasses. Damit dachten wir, dass wir keine weitere Kontrolle durchlaufen mussten, doch leider…..
Aber zuerst gingen wir zum Check-In, bekamen unsere Tickets und gingen zum Schalter, an dem wir die Abflugsteuern zahlen mussten. Pro Person waren 100 Bolivar fällig. Wir zahlten den Betrag (eine andere Wahl hatten wir ja sowieso nicht) und gingen zum Gate.
Durch die Sicherheitskontrolle kamen wir ohne Probleme und auch bei Immigrationsstelle kamen wir schnell dran. (Auch wenn das bei der Schlange nicht danach aussah). Wenig später (aber insgesamt 2,5 Stunden nach Erreichen des Flughafens!) standen wir im Gate. Nun hatten wir trotzdem noch 2 Stunden bis zum Boarding Zeit. Wir liefen durch das große Terminal. Da wir noch gute 600 Bolivar übrig hatten, wollten wir noch etwas kaufen. 600 Bolivar waren jedoch ne Menge und irgendwie fanden wir nichts Ansprechendes. Zurücktauschen kann man das Geld jedoch nicht. So kaufte ich mir eine Tasche und zahlreiche Magnete. Dazu holten wir noch Getränke und etwas Süßkram. Irgendwie bekamen wir das Geld unter die Leute.
Die Zeit der Abreise rückte näher und wir vertrieben uns die Zeit mit dem kostenlosen W-Lan am Flughafen (Warum gibts das fast überall, außer in Deutschland?).
Um 16:00 Uhr begann das Boarding. Allerdings war auch die Drogenkontrolle wieder vor Ort und wir wurden alle erneut kontrolliert. Das zog sich nun ewig. Denn auch hier musste wieder das gesamte Handgepäck auf einen Abstelltisch ausgepackt werden. Da hatte ich gerade meinen Rucksack wieder ordentlich gepackt und nun das. Damit hatten wir nicht gerechnet. Fast eine Stunde dauerte die Kontrolle. Gefunden wurde jedoch nichts.
Nachdem alle an Bord des A330 waren, konnten wir nach kurzer Zeit starten. Ein 9-stündiger Flug lag vor uns, den ich größtenteils mit dem Entertainment-System und Marcel mit Schlafen verbrachte.
Wir landeten pünktlich um 08:15 Uhr in Rom. Vorher machten wir uns jedoch schon so unsere Gedanken… Der Weiterflug nach Brüssel ging bereits 50 Minuten nach der Landung in Rom. Sehr wenig Zeit für einen Anschlussflug. Aber da dieser mit zur Buchung gehörte, warteten wir einfach mal ab. Zum Glück wurden wir in Rom von einer Dame der Alitalia empfangen und im Schnellschritt zum anderen Terminal gebracht. Wir durchliefen die Sicherheitskontrolle für Anschlussreisende und brauchten so nicht lange warten. Auch an der Passkontrolle kamen wir schnell voran. Trotzdem brauchten wir eine gute halbe Stunde, bis wir am anderen Ende des Terminals ankamen. Aber dank der Alitalia-Mitarbeiterin wussten wir zumindest, dass wir unseren Flug nach Brüssel auch bekommen würden. Um 09:00 Uhr waren wir am Boardingschalter und konnten direkt zum Flugzeug durchgehen. Mit uns verließen noch 10 andere Passagiere das Flugzeug aus Venezuela und wollten weiter nach Brüssel.
Eine halbe Stunde später (15 Minuten später als geplant) hoben wir ab und flogen Richtung Belgien. Dort kamen wir um 11:30 Uhr an. Marcel und ich hatten nun bis 19:30 Uhr Zeit, erst dann würden wir mit dem Thalys nach Hause fahren. So fuhren wir in die Brüsseler Innenstadt und schauten uns dort noch ein wenig um. Marcel wollte natürlich Mannekin Pis sehen und war (wie wahrscheinlich fast jeder Besucher) etwas enttäuscht. „Das ist aber wirklich klein“… Da es in Brüssel wirklich kalt war, kehrten wir nach einer guten Stunde in ein Bistro ein. Dort aßen wir ein leckeres Baguette. Nach fast 14 Tagen in einem anderen Land, freuten wir uns sehr auf das knackige Backwerk. Wir tranken noch einen Kaffee/Kakao und zogen um 13:30 Uhr noch einmal durch die Straßen Brüssels.
Wärmer wurde es jedoch nicht und wir hatten keine Wintersachen dabei. Zudem fing es auch noch anzuschneien. Wir gingen zum Bahnhof und setzten uns dort zum Aufwärmen in die Thalys-Lounge. Sehr angenehm.
Um 15:00 Uhr fuhren wir mit der U-Bahn zu einem Einkaufszentrum und liefen noch etwas durch die Läden. Aber eigentlich wollten wir nur, dass die Zeit schnell verging und wir nach Hause fahren konnten. In einem Supermarkt kaufte ich mir leckere Nussplätzchen und etwas zum Trinken. Wir aßen noch eine typisch belgische Waffel (die jedoch enttäuschend schlecht schmeckte, da hatte ich bei meinem letzten Besuch was Besseres in Erinnerung) und fuhren dann zurück zum Bahnhof.
Die restliche Zeit bis zur Abfahrt verbrachten wir in der warmen Lounge. Zum Glück konnten wir diese nutzen. Dort gibt es Free-WiFi und Gratis-Kaffee. Auch eine Massageliege ist vorhanden.
Unser Zug hatte leider 30 Minuten Verspätung und so warteten wir noch länger auf die lang ersehnte Heimreise. Um 20:00 Uhr kam der Thalys und 2,5 Stunden später waren wir in Essen, wo uns Marcels Eltern vom Bahnhof abholten. Müde fielen wir ins Bett. 30 Grad Temperaturunterschied zu Venezuela waren jedoch sehr gewöhnungsbedürftig.
Ein wirklich toller Urlaub in einem erstaunlichen und wunderschönen Land war nun zu Ende. Noch lange werden wir zurückdenken an die vielen Tiere, die einmalige Umgebung und die freundlichen und hilfsbereiten Menschen Venezuelas.