Endlich ging es mal wieder in die Schweiz. Zusammen mit Renate und Günter fuhren wir diesmal nach Zinal – einem Bergdorf im Val d’Anniviers im Wallis. Da das Wetter heute eher durchwachsen war und wir so früh auch noch nicht im Swisspeak Resort in Zinal einchecken konnten, peilten wir den Lac Souterrain de Saint-Léonard an, um einem der größten bekannten natürlichen unterirdischen Seen Europas einen Besuch abzustatten.
Bereits gestern waren wir an die deutsch-schweizerische Grenze nach Lörrach gefahren und hatten dort im an der A5 gelegenen LÖ Hotel by WMM Hotels übernachtet. Gegen 08:00 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung Zinal.
Dafür mussten wir erstmal die Grenze passieren und einen großen Stau vor Bern umfahren.
Mit dem Autozug ging es von Kandersteg durch Lötschbergtunnel auf die andere Bergseite. Zum Glück war nicht viel los und wir konnten direkt auf den Zug fahren.
Der Eingang zum Lac Souterrain liegt am Fuße von Weinbergen in der Gemeinde Saint-Léonard, zwischen Sitten und Siders. Die Höhle wird durchschnittlich von 100.000 Besuchern pro Jahr besucht. Der Eintritt kostete 12 CHF / Person und beinhaltete eine kleine Bootsfahrt durch die beleuchtete Höhle.
Jedem Besucher wird eine Gruppe und eine Uhrzeit zugewiesen. Man kann die Tickets auch vorab über die Website kaufen und sich eine Zeit aussuchen. Da wir unsere genaue Ankunftszeit nicht kannten, kauften wir das Ticket an der Tageskasse und bekamen die Uhrzeit 14:30 Uhr zugewiesen.
Bis zum Ablegen des Boots hatten wir daher noch eine halbe Stunde und schauten uns in dem kleinen Souvenirshop etwas um.
Wir schlenderten durch das kleine Museum und konnten dann pünktlich um 14:30 Uhr die Metallstufen hinab zum Bootsanleger steigen (nicht barrierefrei).
Jeder Teilnehmer sitzt seitlich am Bootsrand und kann daher direkt auf das Wasser gucken oder hineinfassen.
Mit einem Paddel brachte uns unser Bootsführer, der neben Französisch, Deutsch und Englisch auch noch zwei weitere Sprachen beherrschte durch die wunderschön angelegte Höhle.
Die Länge des Sees beträgt 300 m und die Breite beträgt 20 m. An der breitesten Stelle ist der See 29 m breit. Er bedeckt eine Fläche von 6.000 m². Die Wassertemperatur beträgt konstant 11 Grad.
Bei der Entdeckung der Höhle lag der Wasserspiegel um einige Meter höher als heute und reichte bis fast an die Decke. Am 25. Januar 1946 ereignete sich um Sierre ein Erdbeben mit der Stärke von 5,5 bis 6 auf der Richterskala. Das Erdbeben veränderte die hydrologischen Verhältnisse der Höhle und deren Umgebung, was zum Absinken des Seespiegels führte.
Fledermäuse sind die einzigen größeren Tiere, die in der Höhle natürlich vorkommen. Außerdem wurden durch die Betreiber der Schifffahrt Forellen im See angesiedelt wurden.
Am Ende der schiffbaren Höhle ist der Weiterweg durch herabgestürzte Felsblöcke größtenteils versperrt. Dahinter befinden sich weitere kleine Säle, welche alle über dem Wasserspiegel im trockenen Fels liegen. Diese 1956 entdeckten Höhlen sind für die Besucher nicht zugänglich. Winzer, deren Weinberge sich oberhalb des Sees befinden, lagern hier außerdem ihre Weine.
Wir kehrten um und schipperten gemütlich zurück zum Bootsanleger.
Das Gestein der Höhle besteht übrigens aus Gips, Schiefer und Marmor. Die Höhle verdankt ihr Entstehen der durch das eindringende Wasser bedingten Auflösung der Gipsmassen. Der Rückstand des Auflösungsprozesses besteht aus eisenhaltigem Lehm, welcher den Seegrund abdichtet.
Um 15 Uhr legten wir an und machten der nächsten Gruppe Platz, die bereits am Eingang wartete.
Über die zahlreichen Metallstufen stiegen wir hinauf und verließen den Lac Souterrain. Ein spannender Ausflug in die Schweizer Unterwelt.
Bevor wir hinauf nach Zinal fuhren, begaben wir uns zum Supermarkt in Sierre und kauften dort für die nächsten Tage ein. In Zinal selbst gab es auch einen Supermarkt mit großer Auswahl, von dem wir allerdings vorab angenommen hatten, dass er bereits geschlossen hatte. Dem war nicht so. Also Einkaufen im Tal ist nur notwendig, wenn man Fleisch oder Fisch essen möchte. Die kleine Theke in Zinal bot keine sehr große Auswahl. Ansonsten ist dort alles vorhanden. Glücklicherweise sogar mein Lieblingseis, so dass ich mir keine Gedanken musste, wie ich dieses ohne Aufzutauen vom Tal hinauf nach Zinal bringen sollte. Vorab konnte ich mich jedoch nicht zügeln, das Caramelita von Mövenpick schon während der Autofahrt zu verzehren. I love it ♥️. Warum gibt es das in Deutschland nicht? Zu wenig Karamellliebhaber? 🤔😫
Wir verließen das Tal und fuhren in zahlreichen Kehren über Grimentz bis Zinal, dass sich auf 1.700 Meter Höhe befindet.
Der Himmel war bedeckt aber immerhin regnete es nicht. Wir parkten daher vor der Rezeption des Swisspeak Resorts und bekamen die Schlüsselkarten für unser Apartment ausgehändigt, dass sich auf der 3. Etage befand und vom großen Balkon einen herrlichen Blick auf den Besso bot.
Es gab zwei Schlafzimmer, ein Bad mit Dusche und Toilette, sowie eine zusätzliche Toilette. Die offene Küche im Wohnzimmer war gut ausgestattet und bot alles, was wir für die nächsten Tage brauchten.
Da es bereits 18 Uhr war, ließen wir den heutigen Tag gemütlich bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen und freuten uns auf die nächsten Tage, die mit Wandertouren auf uns warteten.
