Auch heute erwartete uns wieder einmal bestes Wanderwetter, so dass wir beschlossen, am Morgen zum Lac de Moiry zu fahren, um von dort die ca. 1,5-stündige weiß-rot-weiße Wanderung zur Hütte Cabane de Moiry (2.825 m.ü.M) in Angriff zu nehmen. Die mit T3 als mittelschwer bewertete Tour wartete am Ende mit einer steilen Bergauf-Passage auf den ambitionierten Wanderer. Trittsicherheit ist erforderlich. Insgesamt waren 500 Höhenmeter auf 3 Kilometern (one way) zurückzulegen. Der Rückweg erfolgt auf demselben Weg.
Wir fuhren zum Parkplatz am kleinen Lac de Châteaupré, der sich hinter dem Lac de Moiry befand. Er lag auf 2.352 m ü. M. im Gletschervorfeld des Moirygletschers und wurde von dessen Schmelzwasser sowie vom Fluss Gougra gespiesen.
Viel los war zum Glück nicht und wir stellten das Auto auf dem ausgewiesenen Parkplatz ab. Parkgebühren waren keine zu bezahlen.
Vor Kopf konnten wir den beeindruckenden Gletscher und die Hütte bereits sehen.
Renate und Günter wollten ein wenig um den Lac de Moiry wandern, während wir den Aufstieg zur Berghütte in Angriff nahmen.
Mit voller Erwartung folgten wir den Wanderschildern am Lac de Châteaupré entlang und stiegen auf dem steinigen Pfad leicht aufwärts.
Einige Leute waren bei dem herrlichen Wetter bereits unterwegs und wir waren gespannt, wie voll es an der Hütte war.
Steil bergauf wanderten wir über Geröll und Gestein dem Gletscher entgegen.
Was für ein grandioser Ausblick auf den türkisfarbenen See und die umgebende Bergwelt.
Der Weg wurde etwas flacher und über eine Hochebene folgten wir den Wandermarkierungen. Ein GPS ist hier nicht erforderlich, denn der Weg ist durchgehend markiert.
An einem großen Felsen legten wir eine kleine Rast ein und genossen die Ruhe und den Ausblick.
Der Weg wurde breiter und führte entlang einer natürlichen Steinmauer bis zu einem breiten Grat, über den es nun leicht ansteigend in Richtung Felswand ging. Wir waren auf den Wegverlauf gespannt, der im unteren Bereich noch gar nicht zu erkennen war.
Bergab gelangten wir zu einem ausgetrockneten Flussbett und stiegen auf der gegenüberliegenden Seite bergauf an der Felswand entlang zum finalen Anstieg.
Zunächst nur leicht ansteigend kraxelten wir eine mit Eisenketten gesicherte Felspassage hinauf. Bei Nässe ist hier etwas Vorsicht geboten.
In weiten Serpentinen führte uns der Wanderweg aufwärts. Der Ausblick immer wieder traumhaft.
Auf dem steinigen Pfad kamen wir Kehre um Kehre der Hütte näher. Es war zwar nicht übermäßig steil aber dennoch anstrengend.
Kurz vor der Hütte ging der Pfad in Blockgelände über.
Wir orientierten uns an den Wegmarkierungen und schritten von Stein zu Stein.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir gegen 12 Uhr die Cabane de Moiry auf 2.825 Metern Höhe.
Die direkt am Abbruch des Moiry-Gletschers gelegene Hütte lässt jedes Wanderherz höher schlagen. So einen tollen Hüttenstandort hatte ich bis jetzt noch nie gesehen.
Der Gletscher war zum Greifen nah und wir setzten uns bei Kaffee/Kakao auf die Terrasse der Hütte und genossen die Aussicht. Was ich übrigens in der Schweiz liebe, dass es in der Regel keinen Kakao mit Wasser gibt, sondern heiße, aufgeschäumte Milch und ein Tütchen Caotina-Kakaopulver. Was für ein Traum für jeden Kakaoliebhaber.
Es waren nur ein paar weitere Leute vor Ort. Die meisten gingen vermutlich noch weiter und folgten dem alpinen Weg (weiß-blau-weiß) hinter der Hütte in die karge Bergwelt.
Wir jedoch hatten für heute genug und blieben an der Hütte mit Blick auf Gletscher und die Berge.
Nachdem wir ausgetrunken hatten, suchten wir noch einen Geocache und stiegen hinter der Hütte einen kleinem Pfad hinab zu einer Kante, von der wir gefühlt noch näher vor dem mächtigen Moiry-Gletscher standen. Unbeschreiblich, wie klein wir uns vorkamen.
Wir blickten auf die Gletscherkante und warteten auf den Abbruch des Eises. Ein paar blau leuchtende Eisstücke deuteten darauf hin, dass vor nicht allzu langer Zeit ein paar Eisstücke abgebrochen waren.
Nach zahlreichen Fotos kehrten wir gegen 13 Uhr dem Gletscher den Rücken und machten uns an den Abstieg auf gleicher Route. An der Hütte liefen wir über das Blockgestein abwärts und folgten dem Pfad in Kehren abwärts.
Die Serpentinen schienen kein Ende zu nehmen.
Alsbald erreichten wir dann das Flussbett und wanderten am Ufer entlang, bis wir auf den breiten, markierten Weg kamen.
Der Lac de Châteaupré kam in unser Blickfeld und bergab folgten wir dem steinigen Pfad in Richtung Parkplatz.
Nach rund einer Stunde hatten wir den Parkplatz erreicht und fuhren zum Parkplatz am Beginn des Lac de Moiry, wo Renate und Günter auf uns warteten.
Gemeinsam fuhren wir zurück zur Unterkunft und ließen den restlichen Tag gemütlich auf dem Balkon und später mit leckerem Käsefondue in unserer Ferienwohnung ausklingen.
Die Wanderung zur Cabane de Moiry gehörte für uns jetzt schon zu den Highlights unseres Urlaubs. Wir können die 1,5-stündige Tour zur auf 2.825 m.ü.M. gelegenen Hütte jedem wärmstens empfehlen.
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