Nach einer sehr ruhigen und entspannten Nacht im Swisspeak Resort, ließen wir uns am nächsten Morgen noch etwas Zeit mit dem Aufstehen. Der Himmel war wolkenverhangen und ein zeitiges Aufbrechen nicht notwendig. Eine Fahrt mit der Seilbahn hinauf zum Espace Weisshorn sparten wir uns, da keine Sicht zu erwarten war. Stattdessen wollten wir eine 6 Kilometer lange Wanderung durch das landschaftliche reizvolle Tal Plats de la Lée unternehmen. Zinal selbst liegt auf einer Höhe von rund 1.700 Meter über Meer und gehört zum Val d’Anniviers im Schweizer Kanton Wallis.
Zunächst frühstückten wir in Ruhe und brachen gegen 10 Uhr auf. Mittlerweile hatte es aufgeklart und der Blick vom Balkon auf den Besso war einfach herrlich.

Vom Hotel ging es zu Fuß zum Parkplatz am Ende der Asphaltstraße; ca. 1 Kilometer von der Stadtmitte Zinals entfernt.
Vom Parkplatz konnten wir nun entscheiden, ob wir dem Weg rechts oder links des Flusses ins Plats de la Lée folgen wollten.
Wir entschieden uns für die rechte Variante und überquerten den Fluss über eine breite Brücke.
Nach links abbiegend, passierten wir ein Gatter und folgten einer breiten Schotterpiste am Fluss entlang.
Wir spazierten nur leicht aufwärts auf der breiten Piste in Richtung Talende. Den wuchtigen Felsgipfel des Besso – der das Panorama von Zinal beherrscht – behielten wir dabei immer im Blick.
Die Sonne wärmte uns und wir schälten uns aus den Fließjacken. Rechts und links von uns ragten die steilen Felswände in die Höhe, vor denen ein paar Engadiner gemütlich grasten.
Wir folgten dem Weg weg vom Fluss und gelangten zu einigen großen Felsen, an denen wir einen Geocache fanden und ein wenig in der Sonne rasteten.
Die Wanderschilder wiesen in unterschiedliche Richtungen. Renate und Günter folgten dem Rundweg zurück in Richtung Zinal, während Marcel und ich den Aufstieg zur Berghütte Petit Mountet in Angriff nahmen (Weiß-Rot-Weiß). Ca. 1,5 Stunden lagen bis zur Hütte vor uns.
Zunächst folgten wir der breiten Schotterpiste bergauf.
Wieder hatten wir den markanten Besso in unseren Blickfeld. Ein traumhafter Ausblick.
Auch der Blick zurück in Richtung Zinal und das weite Tal Plats de la Lée war atemberaubend und wir genossen die Wanderung in vollen Zügen.
Wir gelangten zu einem Abzweig, an dem es nun sowohl rechts als auch geradeaus zur Petit Mountet ging. Wir entschieden uns für die rechte Variante im Aufstieg und wollten über die Schotterstraße zurück nach Zinal laufen.
Durch ein Tiergatter ging es über einen ausgewaschenen Pfad bergauf.
Unter uns befand sich die Vichiesso – ein traditionelles Alphütten-Chalet und einen Käsekeller, die im alten Stil rekonstruiert wurden. Diese Anlagen können auf Anfrage besichtigt werden.
Der schmale Pfad führte uns mit der Höhe entlang des Berghanges.
Da es gestern geregnet hatte, waren die Steine im Aufstieg etwas rutschig und der Boden matschig, so dass Vorsicht geboten war.
Zwischendurch halfen ein paar Eisenketten beim Hinaufkraxeln. Wobei diese auch vermutlich eher beim Abstieg hilfreich sein konnten.
Der herrliche Weg brachte uns durch einen lichten Nadelwald aufwärts.
Auch die Gipfel der Viertausender Bishorn (4.149 m ü. M), Weisshorn (4.506 m.ü.M) Schalihorn (3.975 m.ü.M) kamen so langsam in unser Blickfeld. Allerdings bedeckten Wolken die Gipfel der beeindruckenden Berge.
Über eine stabile Holzbrücke überquerten wir einen Bergbach. Während der Schneeschmelze rauscht das Wasser hier bestimmt ordentlich runter.
Wald und Freiflächen wechselten sich ab.
Immer wieder konnten wir durch Baumlücken einen fantastischen Blick auf die Bergkette mit den Viertausendern werfen.
Leicht ansteigend überquerten wir eine weitere Brücke und stiegen über Wurzeln und Felsen im Wald aufwärts
Wir hatten schon einige Höhenmeter hinter uns gebracht und blickten auf den Gletscherfluss im Tal. Im Hintergrund die mächtigen Viertausender der Weisshorngruppe in den Walliser Alpen.
Den Wald hinter uns lassend führte der Wanderweg uns abermals über eine Brücke.
Zunächst moderat, dann aber steil ansteigend, folgten wir dem steinigen Pfad die letzten Meter bis zur Hütte Petit Mountet auf 2.142 Metern Höhe.
Dafür, dass wir heute nur eine kleine Tour zum Eingewöhnen an die Höhe unternehmen wollten, hatten wir doch schon gut gestartet mit 400 Höhenmetern.
An der Hütte war kaum was los und wir suchten uns ein sonniges Plätzchen. Bei nur rund 13° Celsius wurde es im Sitzen doch etwas schattiger.
Wir leerten eine Karaffe Gletscherwasser mit Cassis-Geschmack und Marcel aß eine leckere Walliser Apfeltarte.
Nach etwa 20 Minuten brachen wir wieder auf. Bevor wir zurück nach Zinal gingen, wollten wir noch einen Blick auf den Grand Cornier (3.962 m.ü.M) und dem 3.790 Meter hohen Doppelgipfel Pointe Zinal werfen.
Nach ein paar Fotos und dem erfolgreichen Finden eines Caches, nahmen wir den Abstieg über die Schotterstraße in Angriff.
Noch einmal genossen wir gewaltigen Ausblick auf die vergletscherten Berge Grand Cornier (3.962 m.ü.M) und dem 3.790 Meter hohen Doppelgipfel Pointe Zinal.
Danach liefen wir auf dem Bergrücken zurück in Richtung Hütte und kehrten den beeindruckenden Bergen den Rücken.
Über die breite Piste liefen wir in weiten Kehren leicht bergab.
Wir blickten auf die Eiswelt und den leicht milchig-blau schimmernden Gletscherfluss Navisence. Der Fluss führt Schmelzwasser aus mehreren Gletschern: Zinalgletscher, Glacier de Moming und Glacier de Mountet.
Mit nur einem Gegenanstieg gelangten wir zum Abzweig von heute Mittag, an dem wir geradeaus weiterwanderten.
Der Blick ins Tal war traumhaft.
Vorbei am Vichiesso und einem kleinen Wasserfall erreichten wir die Brücke im Tal Plats de la Lée, die wir überquerten und am rechten Flussufer zurück nach Zinal liefen (40 Minuten).
Mittlerweile waren kaum noch Leute unterwegs und in Ruhe kehrten wir den Bergen den Rücken.
Wir fanden einen weiteren Geocache und blickten noch einmal auf die unglaubliche Natur um uns herum. Wie schön es immer wieder in den Bergen ist.
Über die Asphaltstraße liefen wir zurück nach Zinal und kehrten um 15:30 Uhr ins Apartment zurück, wo Günter und Renate schon auf dem sonnigen Balkon die Füße hochlegten.
Wir gesellten uns dazu und ließen den verbleibenden Tag gemütlich ausklingen.