Niederländische Nordseeküste: Anreise in Andijk

Es war gar nicht so einfach über Silvester einen bezahlbaren Kurzurlaub zu finden. Da ich gerne an die Nordseeküste wollte, schauten wir uns primär in den Niederlanden um. Die deutsche Nordseeküste gefällt uns persönlich nicht so gut (wenn man von den Inseln mal absieht). So entdeckte ich eine Website, auf der sich verschiedene Ferienparks an der holländischen Nordseeküste buchen ließen. Bei den meisten bekam man allerdings keine sofortige Buchungsbestätigung, sondern musste auf Rückmeldung warten. Leider fielen fast alle negativ aus. „Ausgebucht“ war die Antwort. Auf booking.com fanden wir zwei Tage vor Silvester eine Unterkunft im Ferienpark Het Grootslag. Der Park liegt direkt am Ijsselmeer und ein paar Häuser waren noch frei. Auch wenn es auf 50m² mit 5 Personen ein wenig eng werden könnte, entschlossen wir uns nach Rücksprache mit meiner Mutter und Marcels Eltern das Ferienhaus zu buchen. Pro Person bezahlte jeder 60 Euro für 4 Übernachtungen.

Am Silvestermorgen brachen wir um 09:30 Uhr auf und fuhren zu meiner Mutter. Nachdem das Gepäck gerade ebenso im Kofferraum verstaut war ging die Fahrt los. 280km lagen vor uns und wir kamen ohne Stau oder stockendem Verkehr unserem Ziel näher.

Um 13:00 Uhr erreichten wir das Feriendorf, checkten an der Rezeption ein und fuhren zu unserem Haus. Wobei man das Wort „Haus“ hier vorsichtig betrachten sollte. Es erinnerte mich eher an eine robuste Gartenlaube. Aber wir wussten ja vorher, worauf wir uns einließen. Die Hütte war schon ein wenig in die Jahre gekommen und roch bei unserer Ankunft sehr muffig. Aber es war alles sauber und wir bezogen unsere Zimmer. Günter und Renate hatten noch das Größte der drei Schlafzimmer. Marcel und ich machten es uns in dem Etagenbett gemütlich, während der Schlafraum meiner Mutter etwas an eine Abstellkammer erinnerte. Der Aufenthaltsraum mit kleiner Kochnische, zwei Sofas und einem Kamin war jedoch geräumig und vollkommen ausreichend. Die fünfte Person musste jedoch immer auf einem Stuhl sitzen, da auf den Sofas nur Platz für 4 war. Dafür ist das W-Lan sehr schnell und wir konnten zumindest im Internet surfen. Unterhaltung wird doch heutzutage vollkommen überbewertet :-D.

Wir richteten uns ein und gingen danach ein wenig auf dem Deich spazieren. Günter hatte zu Hause eine kleine 3km lange Runde entlang des Ferienparks und des Deichs herausgesucht.

Vorbei an einem kleinen Tiergehege mit Schafen, Hühnern und einem Truthahn folgten wir den Treppen hinauf zum Deich. Endlich am Meer. Auch wenn es hier keinen Strand gab, genoss ich den Blick in die endlose Weite. Tausende Gänse flogen über unsere Köpfe hinweg und Möwen zogen ihre Kreise. Endlich hatte ich mal die Möglichkeit das neue Teleobjektiv zu testen.

Unterwegs fanden wir noch einen Geocache und gingen danach an der Straße entlang zurück zu unserer Unterkunft. Wir sahen uns den Ferienpark an und waren verwundert, wieviele Leute ebenfalls das Silvesterwochenende am Meer verbringen wollten. In der Ferne wurden auch schon einige Knaller gezündet.

Da die Sonne bei unserer Ankunft an der Hütte bereits unterging, machten wir es uns vor dem Kamin gemütlich. Das passende Holz konnte man für 7 Euro (4 Stücke) an der Rezeption erwerben.

Damit sich der Abend bis 24:00 Uhr nicht allzu sehr in die Länge zog, bereiteten Günter und Marcel das Raclette vor. Wir hatten zu Hause bereits alles eingekauft. Für zwei Tage sollte es reichen. (Schön, dass es für 3 Tage ausreichte :-p).

Um 20:00 Uhr aßen wir gemeinsam. Aber es waren immer noch zwei Stunden bis Silvester und im Fernseh lief auch nichts Gescheites. Die Silvestershow vor dem Brandenburger Tor fanden wir total enttäuschend. Zum Anzünden der Wunderkerzen (auf Knaller verzichteten wir) wollten wir zuerst hinauf auf den Deich gehen aber zu später Stunde hatte eigentlich niemand außer Günter mehr so wirklich Lust. Zudem hatten wir keine Taschenlampe bei uns. Daher gingen wir in unseren kleinen Garten und zündeteten dort die Wunderkerzen an. Zumindest Günter und ich. Die anderen hatten keine Lust. Zu kalt, zu spät, zu müde. Was für Spaßbremsen :-p.

Um 00:30 Uhr waren wir fertig und schauten uns das Feuerwerk noch ein wenig an. Danach gingen wir direkt ins Bett. Man wird halt alt ;-). Unruhig schliefen wir ein und waren gespannt auf den nächsten Tag.