Madagaskar: Tag der Anreise

Nach dem herrlich entspannten Tag um den Lago Maggiore, begaben wir uns am Abend zum Flughafen Mailand Malpensa. Der Abflug nach Nosy Be mit Meridiana war für 20:05 Uhr geplant. Da die Fluggesellschaft allerdings für Verspätungen bekannt ist, war auch unser Flug nicht pünktlich. Erst gegen 21:00 Uhr saßen alle Passagiere in der Maschine und wir konnten den Flug gen Afrika entgegenblicken.

Zu Hause hatte ich bereits zwei Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit gebucht. Bei einem Nachtflug ist es doch angenehm, wenn man sich etwas länger machen kann.

Beinfreiheit hatten wir wirklich, aber an Bord der Maschine gab es nicht mal ein Entertainment-System. Anscheinend war das Flugzeug schon so alt, dass sich alle Passagiere denselben Film auf einem total verpixelten kleinen Bildschirm oberhalb der Sitze ansehen konnten. Natürlich auf Italienisch. Da waren wir ja schon verwundert. Ich hätte nicht erwartet, dass es solche Flugzeuge überhaupt noch gibt. Auch der Service war nicht der Beste. Das Essen ist halt typisch Economy aber bis die Flugbegleiter die Tische wieder abgeräumt hatten, vergingen gut ein bis zwei Stunden. Die ließen sich wirklich Zeit. Auch gab es nur ein Getränk und danach musste man immer bis ganz nach hinten in das Flugzeug gehen und sich selbst etwas holen. Aber naja, dafür war der Flug echt günstig.

Meine mich beherrschende Flugangst hielt mich die ganze Nacht vom Schlafen ab und ich schaute stupide aus dem Fenster. Zu Hause hatte ich mir das Flugwetter ganz genau angeschaut und vor allem über Zentralafrika sollten einige Gewitterwolken auftreten. Daher wartete ich quasi auf die Turbulenzen. Aber bis auf zahlreiche Blitze in den meterhohen Wolkentürmen tat sich nichts. Zum Glück. Wir flogen zwar ein paar Mal durch dichte Wolken (was ich aufgrund der mangelnden GPS- und ATC-Abdeckung über Afrika auch nicht so beruhigend fand 😀) aber Turbulenzen traten keine auf. Dass der Pilot in den Wolken die Landing Lights zwischendurch ein paar Mal anschaltete, hatte ich bis jetzt auch noch nicht beobachtet und ich bin während der Nachtflüge  immer wach. Mich hätte ja schon sehr interessiert, warum er das gemacht hat. Vielleicht damit andere Flugzeuge die Maschine besser sehen können oder um zu schauen, wie dicht die Wolken sind?

Gegen 3:00 Uhr morgens konnte ich doch einmal für eine Stunde die Augen schließen. Ich war froh als es endlich dämmerte und es nur noch zwei Stunden bis zur Landung waren. Das Fliegen wird immer schwieriger für mich und ich könnte mir vorstellen, doch mal ein Jahr auf dem Boden zu bleiben oder zumindest keine Langstrecke zu fliegen. Es ist nicht die Technik, die mich verunsichert, sondern eher der Faktor Mensch…

Planmäßig sollte die Boeing 767-200 von Meridiana auf Nosy Be um 06:55 Uhr landen. Aufgrund der halbstündigen Verspätung, erreichten wir Madagaskar gegen 07:30 Uhr.

Wir begaben uns aus dem Flugzeug zur Passkontrolle. Auf Madagaskar läuft das alles noch ein wenig anders. Zuerst mussten wir unser Einreiseformular abgeben, danach ging es zur Visavergabe. An einem breiten Holztisch saßen 4 Mitarbeiter, die das Visum (zur einmaligen Einreise) gegen eine Gebühr von 25 Euro ausstellten.

Dann kontrollierte noch einmal ein Polizeibeamter das erteilte Visum und den Reisepass, bevor er uns zu einem weiteren Schalter schickte. Auch hier galt es wieder zu Warten und einen Stempel im Reisepass zu kassieren. Von diesem Schalter wurden wir weitergeschickt zum letzten Schalter, an dem es dann anscheinend das finale Visum (und die Frage, ob wir denn nicht ein Geschenk für den Schaltermitarbeiter hätten) gab. Eine ganze Seite unseres Reisepasses war nun voll mit Aufklebern, Stempeln und Unterschriften. Hier bekam man für seine 25 Euro noch etwas geboten 😛.

Damit war das Warten allerdings noch nicht vorbei, denn schließlich befanden wir uns in Afrika und da dauert alles einfach länger. So auch die Gepäckausgabe. Wir warteten erstmal bis das Kofferband startete. Dann tummelten sich ungefähr 5 Flughafenmitarbeiter, die alle nicht so genau wussten, was sie eigentlich machen sollten. Einer warf immerhin händisch die Koffer aufs Band. Ein weiterer drehte die Koffer in die richtige Position. Dann gab es hier und dort noch Arbeiter, die irgendwas überprüften. Was genau, bleibt deren Geheimnis 😊. Das ganze Prozedere – zumindest bis wir unsere Koffer in den Händen hielten – dauerte gut 45 Minuten. Zuzüglich der Passkontrolle waren wir jetzt schon 1,5 Stunden im Flughafen.

Am Ausgang wartete erneut die Polizei, die einzelne Koffer kontrollierte und sich noch einmal den Pass ansah. Schon lustig, wie anders die Uhren hier ticken. In Europa undenkbar. Wobei die Gepäckausgabe am Düsseldorfer Flughafen hier auch gut mithalten könnte. Zumindest was die Zeitspanne angeht.

Wir begaben uns nach draußen und wurden dort von dem im Voraus gebuchten Fahrer in Empfang genommen.

Nachdem wir auf dubiose Weise direkt am Straßenrand Geld getauscht hatten (allerdings hätten wir auch nicht gewusst, wo wir sonst Geld tauschen sollten), wurden wir zu unserer Unterkunft  dem Anjiamarango Beach Resort gebracht.

Ca. 20 Minuten dauerte die Fahrt vom Flughafen. Das gemütliche Hotel mitten am Strand hatten wir allerdings nur für ein paar Stunden gebucht, da es gegen Nachmittag weiter nach La Réunion ging.

So blieben uns knapp 4 Stunden bis zur Rückfahrt zum Flughafen, in der wir entspannen, duschen und frühstücken konnten. Das alles für insgesamt 25 Euro. Vollkommen in Ordnung.

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Wir schlenderten ein wenig am Strand entlang, entspannten am Pool und legten uns danach noch eine Stunde aufs Ohr. Einziger Nachteil: Das Wasser zum Duschen ist nicht heiß. Es wird durch Solarkraft erwärmt und hat daher meist Außentemperatur. Bei uns waren das 26°. Wenn man bedenkt, dass man sonst eher zwischen 38° und 40° duscht, ist das schon kalt 😀😀.

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Viel zu schnell verging die Zeit, bis uns ein Fahrer um 13:00 Uhr wieder abholte und zum Flughafen brachte. Der Flug selbst ging zwar erst um 15:55 Uhr aber wer das Check-Out-Prozedere in Madagaskar erlebt hatte, wusste, wie der Check-In und das Boarding verlaufen würden.

Die Gepäckaufgabe lief noch reibungslos ab. Auch der Sicherheitscheck ging schnell von statten und wir saßen keine halbe Stunde schon im Wartebereich.

Leider ist dieser nicht klimatisiert und hat – trotz Hinweis an den Wänden – kein kostenloses Wlan 😊. Es ist allerdings amüsant, wie viele Leute (inkl. uns)  vor diesem „Free-WiFi“-Schild stehen und überlegen, ob sie irgendwas überlesen haben oder sich genau davor stellen müssen, um Empfang zu bekommen 😛.

Drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein, ist allerdings wirklich zu früh. Irgendwie bekamen wir die Wartezeit rum und konnten dann zum Flugzeug gehen.

Natürlich nicht alle auf einmal. Schön der Reihe nach und ganz entspannt. In Gruppen von ca. 20 – 30 Leuten, mussten wir zuerst unsere Koffer auf dem Rollfeld identifizieren, damit diese verladen werden konnten, dann gab es einen erneuten Sicherheitscheck, bei dem auch noch einmal das Handgepäck geöffnet werden musste. Schließlich konnten wir endlich in den Flieger und starteten sogar früher als erwartet in Richtung Réunion.

Der separate Reisebericht zur Insel La Réunion ist HIER (Klick) zu finden.