Zu unserem heutigen Sightseeingtrip durch Montreal machten wir uns um 11:30 Uhr auf die Socken. Wir checkten aus dem Hotel aus und lagerten unsere Koffer bis zu unserem Rückflug heute Abend. Mit der roten Metro fuhren wir bis zur Station Champs de Mars und liefen zum Place Jacques Cartier. Die Altstadt von Montreal gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten.
Vorbei am Hotel de Ville und dem Palais de Justice gelangten wir zur berühmten römisch-katholischen Kirche Notre Dame de Montreal, die tatsächlich so aussieht, wie die bekannte Kirche in Paris. Nachdem wir die Kirche von außen bestaunt hatten, begaben wir uns ins Innere. 5 Euro Eintritt / Person kostet der Besuch, dafür erwartet einen auch eine wirklich schöne Kirche. Das neugotische Gebäude entstand von 1824 bis 1829 und ersetzte die frühere gleichnamige Pfarrkirche. Über dem Eingang erhebt sich eine Orgel von Casavant Frères. Die Orgel wurde zwischen 1885 und 1891 installiert; sie war die weltweit erste, die elektrisch angetrieben wurde.
Nachdem Besuch der Kirche liefen wir hinunter zum Hafen. Wir flanierten auf der Promenade entlang und warfen einen Blick auf das Viertel Habitat 67. Dieser Wohnkomplex wurde vom Architekten Moshe Safdie in den Jahren 1966 bis 1967 erschaffene. Der am Sankt-Lorenz-Strom gelegene Komplex besteht aus 354 stufenförmig aufgestellten Quadern mit insgesamt 158 Wohneinheiten für bis zu 700 Bewohner. Sie wurde als Teil der 1967 in Montreal stattfindenden Weltausstellung Expo 67 errichtet und war in dieser Zeit ein Haltepunkt des Expo Express.
Durch die Altstadt liefen wir zurück zur Metro. Mit dieser fuhren wir zuerst zur Station Berri-UQAM, da wir dachten, dass es hier aufgrund der Größe der U-Bahn-Station sicherlich was zu sehen gibt. Den Ausflug kann man sich sparen. Man landet im Uni-Viertel und in einer ziemlich verruchten Gegend. Nachdem hinter uns dubiose Geschäfte zwischen zwei Männern abliefen, machten wir kehrte und fuhren stattdessen zum St.-Josephs-Oratorium.
Es handelt sich um eine römisch-katholische Basilika und eine der größten Kuppelkirchen der Welt. Die Kirche ist dem heiligen Josef geweiht. Sie wird jährlich von über zwei Millionen Menschen besucht und von Pilgern als Wallfahrtskirche genutzt. Die moderne Kirche verläuft über drei Etagen, die sich bequem mit einer Rolltreppe oder einen Lift besuchen lassen. Der Eintritt ist kostenlos. Wir staunten über diesen riesigen Komplex und sahen uns alles in Ruhe an.
Danach liefen wir zurück zur Metro und fuhren mit ihr zur Station Peel. Von hier gelangt man in die Untergrundstadt Montreals. Das über 32 Kilometer lange Tunnelsystem gilt als größte Untergrundstadt der Welt. Auf diese Weise werden unter anderem zehn U-Bahn-Stationen, zwei Busbahnhöfe, die beiden Hauptbahnhöfe, Hunderte von Läden, Restaurants und Kinos, Hotels, drei Veranstaltungshallen, ein Eishockeystadion, diverse Büro- und Wohngebäude sowie zwei Universitäten miteinander verbunden. Etwa 80 % aller Büro- und 35 % aller Ladenflächen in der Innenstadt sind an die Untergrundstadt angeschlossen. Fußgänger können sich auf diese Weise vor allem im strengen Winter vor klimatischen Einflüssen geschützt in der Innenstadt bewegen. Wir wollten uns jedoch nur mit einer Mahlzeit versorgen und dann am Hotel unsere Sachen abholen.
Nach einem schlechten Fast-Food-Imbiss fuhren wir zum Hotel, holten unsere Koffer und begaben uns erneut zur Metro. Diesmal zur Roten, die uns zur Bushaltestelle des 747 brachte. Mit dem Bus fuhren wir etwas wehmütig zurück zum Flughafen. Wir hätten gut noch ein paar Wochen hier bleiben können.
Aber unser Urlaub endete heute und nachdem wir eingecheckt und unser Gepäck aufgegeben hatten, warteten wir auf den Rückflug mit Air Canada. Der A330 brachte uns um 21:40 Uhr mit 30-minütiger Verspätung zurück nach Brüssel. Während des ruhigen Rückflugs versuchte ich zu schlafen. Aber nach nur 2 Stunden war ich schon wieder wach und schaute einen Film.