Japan: Unterwegs im Modeviertel Shibuya

Wir gönnten uns heute einen langen Schlaf und ein ausgiebiges Frühstück im Hotel bevor es wieder auf Erkundungstour ging. Bevor wir uns jedoch ins Vergnügen stürzen konnten, musste Marcel noch arbeiten. Eine Präsentation in einer japanischen Firma zur Vorstellung des Tipstim wartete noch auf ihn.

Da Marcel noch eine Geschenkverpackung für das Gastgeschenk kaufen musste, fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttlebus des Sheraton, den wir heute morgen zufällig entdeckt hatten, zum Bahnhof Meguro. Die Zeit drängte und irgendwann wurde er fündig. Also schnell zurück ins Hotel, Geschenk verpacken und wieder los.

Um 12:40 Uhr nahmen wir erneut den Shuttlebus zum Bahnhof Megure. Irgendwo hier sollte sich die japanische Firma befinden; nur wo war die große Frage. Die riesigen Gebäudekomplexe um uns herum machten die Suche nicht einfach. Marcel fragte den Busfahrer, ob er das Gebäude kannte. Da er auch nicht Bescheid wusste, ging er zusammen mit uns zu einem Polizisten, der uns die Richtung zeigte. Jetzt mussten wir ja nur noch den richtigen Aufzug finden. Auch nicht leicht, denn nicht jeder fuhr in die 15. Etage.

Trotz all der Hindernisse trafen wir pünktlich ein und wurden am Aufzug bereits erwartet. Die Dolmetscherin half uns bei den Verständigungsproblemen, denn leider sprach niemand Englisch ☺. Das übliche Problem in Japan. Wir genossen eine tolle Sicht auf Tokyo und wurden danach dem Vizepräsidenten der Firma vorgestellt. Dann ging es in den Vortragsraum, wo bereits 12 Mitarbeiter warteten. Während Marcel 3 Stunden quatschte und das Produkt vorstellte, saß ich daneben, machte Fotos und träumte vor mich hin.

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Um 16:00 Uhr endete das Meeting und wir wurden freundlich verabschiedet. Mit dem Shuttle-Bus fuhren wir zurück ins Hotel und zogen uns um. Auch wenn wir beide jetzt ganz schön kaputt waren, wollten wir doch noch ein wenig was von Tokyo sehen. Mit der grünen Yamanote-Linie, die ringförmig die wichtigsten Stadtzentren Tokyo ansteuert, fuhren wir zum Bahnhof Shibuya. Da die Yamanote Line zur JR gehört, kauften wir kein Tagesticket. Wir hätten auch gar nicht gewusst, wo wir eines herbekommen sollten, denn am Automaten fanden wir keins. Also versuchten wir unser Glück mit den Einzeltickets und hatten den Dreh heute raus. An der Fare Adjustment Machine mussten wir nicht nachzahlen 🙂.

Shibuya ist das Trendviertel Tokyos und bedeutet „Unauffälliges Tal“. Die Station ist jedoch auch hier wieder so unübersichtlich, dass wir den im Reiseführer empfohlenen Hachiko-Ausgang nicht fanden. Wir gelangten in irgendeine Nebenstraße und wussten nicht, wo wir lang sollten. Wir umrundeten den riesigen Bahnhofskomplex und entdeckten das Shibuya 109. Ein Geschäft mit Modeartikeln und Restaurants. Wir gingen nicht hinein, befanden uns jetzt aber mitten im Treiben.

Shibuyas Hauptattraktion ist die riesige Kreuzung vor dem Bahnhof, die uns an den Times Square erinnerte. Leuchtende Werbetafeln stehen rund um den Platz. Anstatt jedoch die Kreuzung nur rechtwinklig zu überqueren, kann man hier auch diagonal laufen. Die Center-gai ist eine Alle-Gehen-Kreuzung, an der entweder die Fußgänger oder die Autofahrer in alle Richtungen rot bzw. grün haben. Zu abendlichen Spitzenzeiten wird die Straße pro Ampelphase von bis zu 15.000 Menschen überquert. Den besten Blick hat man übrigens vom gegenüberliegenden Starbucks Cafe. Laut unseres Reiseführers soll es sich auch um den umsatzstärksten Starbucks der Kette handeln. Wundern würde uns das nicht. Einen Platz am Fenster zu bekommen ist jedoch mit viel Ausdauer und Wartezeit verbunden. Wir bekamen einen Platz und konnten dem Treiben aus dem Fenster zusehen. Das ist wirklich spannend, wenn auf einen Schlag alle Menschen los laufen.

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Wir schauten dem geregelten Chaos noch eine Weile zu und liefen danach durch die Straßen Shibuyas. Nachdem wir durch ein paar Geschäfte geschlendert waren und uns von der Musik beschallen lassen hatten, liefen wir zurück zum Bahnhof. Mit der Yamanote Line benötigten wir jetzt eine knappe Stunde zurück nach Meguro. Im Supermarkt an der U-Bahn-Station kauften wir noch etwas zum Essen und gingen ins Hotel. Noch immer kaputt von den letzten Tagen bzw. mittlerweile Wochen ging es ins Bett.

By the way: Ich finde es auch nach knapp drei Wochen immer noch toll, mich auf beheizte Toilettenbrillen zu setzen. Was ein Luxus. Japan: I ❤ you.

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