Die Nacht über hatte es in Breuil-Cervinia ordentlich geregnet und auch am Morgen hingen die Wolken tief über den Bergen. Eigentlich wollten wir heute eine Runde Golf beim Golf Club del Cervino spielen aber die Aussicht auf Regen schreckte uns ab und wir beschlossen, dem Wetter in den Bergen zu entfliehen und am Mittag nach Orta San Giulio zu fahren. Das malerische Dorf am Ortasee zieht mit seiner mittelalterlichen Altstadt und den kleinen Gassen zahlreiche Touristen an.
Bevor wir uns allerdings auf die rund 2-stündige Autofahrt begaben, wollten wir vor dem einsetzenden Regen der kleinen Kapelle Chiesetta degli Alpini oberhalb von Breuil-Cervinia einen Besuch abstatten.
Wir checkten aus, verabschiedeten uns von der Gastgeberin und liefen durch die Stadt in Richtung Hotel Europa – Cervinia.
Entlang einer Asphaltstraße wanderten wir in Kehren aufwärts.
Ein Mix aus Sonne und Wolken begleitete uns bergauf aber zum Glück blieb es trocken.
Das Matterhorn jedoch war heute hinter dichten Wolken verschwunden. Zum Glück hatten wir in den letzten beiden Tagen so viel Sonnenschein genießen können, dass uns das Wetter heute nicht unglücklich stimmte.
Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch und rund 100 zurückgelegten Höhenmetern erreichten wir die kleine Kapelle auf einer Anhöhe.
Die kleine Kirche, die zum Gedenken an die Gefallenen des Alpinski-Bataillons Monte Cervino erbaut wurde, bot eine herrliche Aussicht auf Breuil-Cervinia und die Berge.
Wir rasteten einen Moment auf einer Bank und stiegen dann abwärts ins Tal.
Am Parkplatz angekommen, hieß es Abschied nehmen von dem wunderschönen, italienischen Bergdorf und dem Matterhorn. Wir kommen bestimmt noch einmal zurück, da es noch viel zu erkunden gibt.
Als wir im Auto saßen, fing es an zu regnen. Was für ein Timing. Und genau der passende Moment für die Abreise.
Über Châtillon, Bellavista, La Mandriotta und Biandrate fuhren wir über die bestens ausgebaute Autobahn zum Ortasee. Das Wetter war auch hier nicht perfekt und immer wieder setzte Regen ein. Die dunklen Wolken über der Landschaft wirkten bedrohlich und für den Nachmittag war sogar noch Gewitter vorhergesagt.
Da wir keine Regensachen dabei hatten, beschlossen wir im „Crossroads Pub“ eine Pizza zu essen. Wenn man schon in Italien ist, muss man auch einfach Pizza essen. Und in Breuil-Cervinia hatten leider alle Restaurants geschlossen, so dass wir den Pizzagenuss aufschieben mussten.
Die Pizza war typisch italienisch belegt aber nichts besonderes. Da hatten wir schon deutlich bessere Pizzen gegessen. Es schmeckte trotzdem und so langsam ließ auch der Regen ein wenig nach.
Mit einem leckeren Eis aus der Agrigelateria, schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen und fuhren danach weiter zum Parkplatz DIANA. Orta San Giulio ist für Touristen nicht befahrbar, so dass alle Autos (außer die der Einwohner) in einem der Parkhäuser abgestellt werden müssen. Für 1 Stunde zahlte man 2 Euro. Das Parkhaus lag aber zentral und die historische Altstadt war in wenigen Minuten erreichbar.
Wir folgten den Schildern abwärts zum Zentrum des beschaulichen Dörfchens.
In den Gassen der malerischen Altstadt waren einige Touristen unterwegs aber es war leerer als wir erwartet hatten. Vielleicht lag es am Wetter oder an der frühen Jahreszeit.
Wir schlenderten durch die schmalen Gassen und ließen uns Treiben. Die meisten der Häuser stammen aus der Zeit der Renaissance und des Barock.
Am Ende einer Seitenstraße hatten wir einen Blick auf den Ortasee und die kleine Insel Isola San Giulio.
Wir gelangten zum Hauptplatz Piazza Mario Motta, von wo auch die Boote zur Isola San Giulio ab- und anlegen.
Da die Bänke leider alle nass vom Regen waren, schossen wir nur ein paar Fotos und liefen durch die Gassen zur Chiesa della SS. Trinità. Die kleine Kirche wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut und präsentiert sich den Spaziergängern am Seeufer, malerisch eingebettet zwischen den umliegenden Häusern.
Wir spazierten bis zum Ende der Altstadt und kehrten dann um.
Erneut passierten wir den Mario Motta und liefen in die entgegengesetzte Richtung bis zum Hotel San Rocco.
Von einer kleinen, schwimmenden Holzplattform genossen wir den herrlichen Blick auf den Ortasee und die kleine Isola San Giulio.
Nach dem kurzweiligen aber wunderschönen Erkundungstrip durch Orta San Giulio, begaben wir uns nach etwa einer Stunde zurück zum Mietwagen.
Eigentlich wären wir gerne noch zum nahegelegenen Lago Maggiore oder auf den Monte Camoscio hinaufgefahren aber das Wetter wurde schlechter und erneut setzte Regen ein.
Wir beschlossen daher in Richtung Hotel zu fahren, dass sich am Flughafen von Mailand-Malpensa befand. Spontan entdeckten wir an der Autobahn ein Schild, dass zu einem Outlet führen sollte. Also änderten wir unser Ziel im GPS und fuhren zum Outlet ca. 45 Minuten von Mailand-Malpensa entfernt.
Im Shoppingcenter war viel los und Menschenmassen pilgerten durch die Einkaufsstraße. Es gab zwar einige interessante Läden aber die Preise waren uns trotzdem noch zu hoch. Ohne Einkaufstüten fuhren wir daher nach rund einer Stunde Aufenthalt zum Flughafen und gaben den Mietwagen ab.
Mit dem kostenlosen Shuttlebus gelangten wir zum Hotel, checkten ein und ließen den verbleibenden Abend bei Regen und etwas Gewitter im Hotel ausklingen.
Am nächsten Morgen ging unser Flug mit Easyjet pünktlich zurück nach Düsseldorf und ein wundervoller kurzer Wanderausflug nach Italien endete.