Dublin: Ausflug nach Howth, Killiney und Dalkey

Am nächsten Morgen wachten wir etwas gerädert auf. Da sich die Heizung nicht abstellen ließ, war es unerträglich warm im Zimmer. Das Fenster konnte man jedoch auch nicht öffnen, da es einfach viel zu laut auf der Straße war. Erst nachts die feiernden Teenies und dann morgens der Berufsverkehr. So machten wir uns in aller Ruhe fertig und gingen frühstücken. Dieses war zwar nicht inkludiert aber für 10 Euro / Person bekamen wir ein hervorragendes Frühstück. Frisch zubereitete Spiegel- und Rühreier, Schinken, gebratene Pilze und Bohnen. Dazu auch eine reichhaltige Auswahl an Brot/Brötchen, Croissants etc. Für 10 Euro konnten wir nicht meckern. Sogar die Brötchen schmeckten gut. Sie waren zwar ziemlich klein, dafür aber knusprig. Und das waren wir im Ausland gar nicht gewohnt. Nachdem wir in aller Ruhe gegessen hatten, checkten wir aus. Das Gepäck ließen wir im Hotel, da wir heute in die Vorstädte von Dublin fahren wollten.

Vom Hotel liefen wir durch die Stadtmitte zur Connelly Station. Vorbei an „The Spire“, einer ca. 120m hohen Edelstahlnadel  (die übrigens auch die längste Skulptur der Welt ist) begaben wir uns auf die Suche nach der Connelly Station.

Die Station war aber leider gar nicht so problemlos zu finden. Ohne GPS hätten wir nicht gewusst, in welche Richtung wir laufen sollten. An der Station angekommen, wussten wir jedoch auch nicht so recht, wo nun die DART fahren sollte. Die DART ist vergleichbar mit einer S-Bahn in Deutschland. Nachdem wir uns durchgefragt hatten, tauchte auch noch das Problem mit dem richtigen Ticket auf. Da wir nach Howth und Dalkey fahren wollten, entschieden wir uns zusammen mit einem Einheimischen für ein Tagesticket der Zone 1. Damit waren beide Städte inbegriffen. Für 10  € / Person konnten wir nun den ganzen Tag in der Zone Hin- und Herfahren. Wir stellten fest: Gar nicht mal so einfach mit dem ÖPNV in Irland.

Um nach Howth zu gelangen, mussten wir auf Gleis 6. Das fanden wir ohne Probleme und 2 Minuten später saßen wir im Zug. Nach 25 Minuten unspektakulärer Fahrt, erreichten wir den Küstenort Howth. Vor allem die irische Steilküste hatte uns hierher gelockt. Wir verließen den Bahnhof und liefen nach links zum Hafen.

Auf dem Weg dorthin, kamen wir bereits an den ausgeschilderten Wanderwegen vorbei. 4 waren es an der Zahl in den Farben grün, lila, blau und rot. Wir entschieden uns für den kürzesten, 7km langen, blauen Weg. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Man konnte sogar die Jacke ausziehen. Welch ein Glück.

Am Hafen vorbei, machten wir einen Abstecher zum Leuchtturm. Von hier hatten wir bereits einen tollen Blick auf die Steilküste und die Insel Ireland´s eye. Das Wetter lud quasi zum Wandern ein und wir freuten uns auf die Tour. Regen? Fehlanzeige. Dabei hatte die Wetterapp zu Hause nichts Gutes verheißen lassen.

Wir folgten nun dem markierten Weg und liefen entlang einer Straße hinauf. Es herrschte jedoch nur wenig Verkehr, so dass man in Ruhe laufen konnte. An Häusern vorbei, genossen wir immer wieder einen tollen Blick auf das Meer. Wirklich ein schöner Ort. Bald endete die Straße und gelangten auf einen Wanderweg. Auch hier stiegen wir bergauf und schauten immer wieder die Steilküste hinab.

Wir wanderten den schönen Weg weiter und entdeckten im Meer sogar eine Robbe. Welch ein toller Tag. Wir waren einfach begeistert vom Wetter und dem Weg. Es herrschte jedoch reger Betrieb und alleine waren wir nie. Kurz bevor wir den Leuchtturm erreichten, stiegen wir erneut bergauf und kamen zum Wanderparkplatz.

Von hier waren es 45 Minuten zurück zum Ausgangspunkt. Auch unterwegs ist der Weg gut ausgeschildert. Wir entschieden uns für die blaue Variante. Zuerst auf asphaltiertem Weg, später auf einem Schotterpfad, folgten wir dem Wanderweg bergab. An einer schönen Kirche vorbei gelangten wir um 13 Uhr wieder zum Hafen. 2 Stunden waren wir ungefähr unterwegs.

Nachdem Marcel sich noch einen Kaffee geholt hatte, liefen wir zurück zum Bahnhof. Dort mussten wir noch ein wenig auf den Zug warten, bevor es weiter nach Killiney gehen konnte.

Um 13:45 Uhr fuhren wir weiter. An der Küste vorbei, wo jetzt Ebbe herrschte, gelangten wir wieder zur O Connelly Station. Hier stiegen wir jedoch nicht aus, sondern fuhren weiter. Die Bahnstrecke verlief nun direkt am Meer entlang. Ein schöner Ausblick eröffnete sich uns.

Nach 50 Minuten erreichten wir Killiney. Der Ort ist für seinen Strandabschnitt und für seine feudale Wohngegend bekannt. Vom Bahnhof liefen wir zuerst hinab zum Strand. Wir genossen die Meeresluft und wanderten ein wenig auf dem Sandboden am Strand entlang.

Mit tollen Ausblicken, liefen wir zurück zur Straße. Von Killiney liefen wir nach Dalkey. Der Ort liegt ca. 3km von hier entfernt. Stars wir Bono von U2, Enya, Lisa Stansfield, Bono, The Edge wohnen hier. Durch die beeindruckende Wohngegend marschierten wir durch die ruhigen Straßen. Immer wieder warfen wir unseren Blick nach links und recht zu den herrschaftlichen Anwesen. Dazwischen befanden sich jedoch auch ganz normale Häuser. Der Preis wird wahrscheinlich trotzdem nicht niedrig sein, denn der Ausblick auf das Meer war schon atemberaubend. Wir hatten gar nicht mehr das Gefühl, uns in Irland zu befinden. Ein sehr mediterraines Flair herrschte hier.

Unterwegs machten wir einen Abstecher hinunter zum Aussichtspunkt Whiterock Beach. Wir liefen auch hier noch ein wenig am Strand entlang und begutachteten die schönen bunten Steine. Die Sonne ging langsam unter und der Tag neigte sich dem Ende. Uns zeigte sich ein mysthisches Bild von der Küste Irlands.

Nach ca. 2 Stunden und kurz vor der einbrechenden Dunkelheit, erreichten wir Dalkey. Wir schlenderten durch die Straße und gelangten zum Schloss von Dalkey. Dieses hatten wir uns jedoch größer vorgestellt. Wir verzichteten daher auf eine Besichtigung und gingen zurück zum Bahnhof.

3 Minuten später kam bereits die DART und wir fuhren an der Küste entlang zurück. Der Ausflug hatte sich wirklich gelohnt. Beide Orte versprühen einen ganz besonderen Charme. Howth mit seiner tollen Steilküste und den schönen Wanderwegen und Killiney/Dalkey mit dem kleinen Strandabschnitt und den beeindruckenden Häusern.

Diesmal stiegen wir bereits an der Tara Street aus und liefen von hier zum Hotel „The Arlington, O’Connell Bridge„. Wir hatten hier unseren Koffer abgestellt und holten diesen nun. Mittlerweile war es 18:30 Uhr und die Stadt total überfüllt. Zehntausende Menschen quetschten sich die Straßen Dublins. Von der Ausgehmeile liefen wir nun zu unserem ca. 3km entfernten Hotel im Stadtteil Rathmines. Für die heutige Nacht war es extrem schwierig gewesen, überhaupt noch ein halbwegs bezahlbares und gutes Zimmer zu finden. Aber wir hatten uns für das „Travelodge Dublin City Rathmines“ entschieden. Der Nachteil war hier eben leider, dass es nicht sehr zental lag. Aber je weiter wir aus der Innenstadt herauskamen, umso leerer wurden die Straßen.

Vorbei am Park St. Stephens Green und dem Parlamentsviertel näherten wir uns dem Hotel. Nach guten 45 Minuten erreichten wir dieses, checkten ein und brachten das Gepäck auf unser Zimmer. Auch dieses Mal hatten wir einen wirklich großen Raum. Dieser war nur kaum mit Möbeln gefüllt. Neben einem Bett, einem Stuhl und einem Tisch, befand sich ansonsten nur Leere in dem Zimmer. Jedoch war es sauber und ruhig. Die Fenster waren sehr gut isoliert und wir hörten im Gegensatz zur gestrigen Nacht keinen Straßenlärm.

Da wir noch nichts gegessen hatten, schauten wir uns die Lokalitäten in der Hotelumgebung an. Neben einem Lidl und einem Aldi, gab es einen Subway, eine Dönerbude und asiatisches Essen. Wir entschieden uns jedoch für „Jo `Burger“. Hier gab es selbstgemachte Burger, die man sich selbst zusammenstellen konnte. Zuerst wählte man die Fleischart, danach den Rest, wie Soßen etc. und am Ende noch Zusätzliches, wie z. B. Käse oder Pilze. Der Burger war riesig und wirklich lecker. Kein Vergleich zu den Fast-Food-Ketten. Wir hatten uns daneben noch Pommes bestellt, die auch hausgemacht waren. Ein sehr gutes Essen. Lediglich die Getränke waren sehr teuer. Aber zum Essen bekam man einen Kübel Wasser serviert, so dass wir auf zusätzliche Getränke verzichteten. Für 25 Euro hatten wir wirklich ein leckeres Mahl genossen und gingen zufrieden auf unser Hotelzimmer. Eine echte Empfehlung unsererseits.