Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte strahlend blauen Himmel. Für heute hatten wir eine kleine Wandertour zum Corne de Sorebois auf 2.895 Meter geplant. Der breite Pass Col de Sorebois verbindet das Val de Moiry mit dem Val de Zinal. Wer Lust hat, kann vom Pass auch zum Lac de Moiry absteigen und mit dem Bus zurück nach Zinal fahren.
Zu Fuß liefen wir vom Swissresort zur Seilbahnstation und nahmen um 08:30 Uhr die erste Gondel.
Mit der Touristenkarte bekamen wir 50% Rabatt , so dass die Bergfahrt bis zur Zwischenstation Sorebois auf 2.437 m.ü.M 8 CHF kostete. Hätten wir allerdings vorher gewusst, dass der Weg zum Corne de Sorebois über eine Skipiste führte, wären wir vermutlich doch lieber hinauf bis zur Endstation Espace Weisshorn auf 2.700 Metern gefahren.
An einem Steinbock mit Blick auf die 4.000er der Weisshorngruppe genossen wir die Aussicht und den sonnigen Start in den Tag.
Der Höhenunterschied von der Mittelstation Sorebois zum Corne de Sorebois betrug ungefähr 460 Höhenmeter.
Während Renate und Günter den Abstieg ins Tal in Angriff nahmen, stiegen Marcel und ich auf der Skipiste bergauf zur Station Espace Weisshorn auf 2.700 Metern.
Der Aufstieg auf der breiten Schotterpiste war wenig spektakulär, da die Landschaft durch die Skilifte verbaut war.
Aber der Blick zurück auf die Bergkette mit den 4.00ern Bishorn, Weisshorn, Zinalrothorn und Ober Gabelhorn entschädigte für den anspruchslosen Anstieg.
Neben uns grasten die Kühe und warfen einen neugierigen Blick auf uns.
Wir erreichten einen kleinen See, an dem Marcel sich auf die Suche nach einem Geocache machte. Ein Murmeltier rannte über die Wiese und pfiff laut.
Die Schotterstraße schlängelte sich sanft aufwärts in Richtung Bergstation, die wir nach etwa einer Stunde erreichten.
Endlich konnten wir auch auf die andere Seite und die überaus beeindruckende Berglandschaft werfen.
Aus dem Tal kam gerade die Kabinenbahn aus Grimentz hinaufgefahren, die ebenfalls bis zum Espace Weisshorn fährt. So lassen sich Zinal und Grimentz auch über die Seilbahn erreichen.
Bevor wir uns an den finalen, steilen Aufstieg zum Col de Sorboise begaben, suchten wir an der Bergstation nach einem Geocache (und fanden diesen). Mit 9° Celsius war es auf 2.700 Metern über Meer merklich kühler aber die Sonnenstrahlen wärmten uns.
Entlang der Skipiste kraxelten wir aufwärts. Die Berge um uns herum beeindruckten uns gewaltig. Was für ein Panorama.
Wir gelangten auf den breiten Pass, an dem es nach links zum 3.310 Meter hohen Garde de Bordon ging. Die weiß-blau-weiße alpine Gratwanderung ließen wir allerdings außen vor, da das Gelände sehr brüchig und instabil sein soll. Der Berg steht unter Beobachtung und ist vermutlich deswegen auch nicht mehr markiert.
Den rechten Weg nehmend, erreichten wir den Gipfel des Corne de Sorebois auf 2.895 m.ü.M. – auf dem sich allerdings leider nur eine Antenne befand – nach rund 1,5 Stunden.
Neben den Blicken auf die umliegenden 4.000er konnten wir nun auch endlich den türkisfarbenen Lac de Moiry sehen. Was für ein wunderschöner See. Eine echte Augenweide.
Wir setzten uns auf einen Stein und genossen die Aussicht. Was für eine tolle Tour.
Nach etwa 10 Minuten stiegen wir ab bis zum Sattel und wollten zuerst dem weiß-rot-weißen Wanderweg zum Lac de Moiry folgen. Allerdings sahen wir, dass der Bus zurück nach Zinal nur noch mit Umstieg in Grimentz fuhr, weshalb wir spontan beschlossen, nach Zinal abzusteigen.
Zunächst nahmen wir einen kleinen Pfad hinab zum Hauptweg.
Über die breite Schotterpiste liefen wir zwischen den Skipisten bergab zur Mittelstation Sorebois.
Erneut konnten wir ein Murmeltier sichten. Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber es waren auch kaum Menschen unterwegs, so dass die Tiere sich vermutlich recht sicher fühlten. Oder natürlich schon an die Menschen gewohnt sind.
Auf einer Bank am Restaurant, dass heute geschlossen hatte, legten wir eine Rast ein und blickten auf die gewaltigen 4.000er.
Nach den bereits abgestiegenen 400 Höhenmetern warteten nun weitere 700 Höhenmeter Abstieg bis Zinal vor uns. 1.100 Höhenmeter insgesamt und das am bereits zweiten Tag. Ich spürte jetzt schon den Muskelkater.
Von Sorebois führten mehrere Wege ins Tal. Wir beschlossen aber der breiten Schotterstraße zu folgen.
Mit Blick auf die Weisshorngruppe spazierten wir abwärts.
Die Piste schlängelte sich in weiten Serpentinen ins Tal. Der Ausblick war ein Traum und wir konnten uns nicht satt sehen.
Auf 2.000 Metern Höhe erreichten wir die Baumgrenze und folgten der Piste weiterhin abwärts.
Die letzten Kilometer bis Zinal ging es noch einmal in steileren Serpentinen bergab. Bishorn und Weisshorn verschwanden immer mehr hinter den davor gelegenen Bergen.
Vorbei an einer Schafsherde, die aufmerksam von den Hütehunden bewacht wurde, gelangten wir ins Tal.
Die Beine und Füße schmerzten schon aber bis zu unserer Unterkunft war es zum Glück nicht mehr weit.
Unten angekommen, nahmen wir vor der Brücke den Weg nach links und liefen am Flussufer der Navisence zurück zum Swisspeak Resort, dass wir gegen 14:30 Uhr erreichten.
Einer heißen Dusche stand nichts mehr im Wege und danach wurden die Beine direkt mit Latschenkiefernöl massiert.
Wir rasteten zwei Stunden auf dem Balkon und machten uns gegen 16:00 Uhr zusammen mit Renate und Günter auf dem Weg zur 18-Loch-Minigolfanlage, die wir mit der Kurkarte kostenlos nutzen konnten.
Marcel organisierte Schläger und Bälle beim Tourismuszentrum und nach rund 300 Metern leichtem bergauf Marschierens (schon wieder), erreichten wir die schon etwas in die Jahre gekommene Minigolfanlage im Wald.
Da ich beim Putten schon ne Graupe bin, war klar, dass Minigolf nicht besser laufen würde.
Mit viel Spaß spielten wir uns von Bahn zu Bahn und hatten nach etwa einer Stunde das 18. Loch erreicht.
Marcel gewann mit großen Abstand die Minigolfrunde und lachend kehrten wir zurück zur Unterkunft und ließen den verbleibenden Tag mit dicken Beinen ausklingen.