Nach einer erholsamen Nacht im All-Suite Hotel Hine Adon Bern Airport in Belp, standen wir bereits um 07:00 Uhr auf, frühstückten noch schnell und nahmen bereits um 08:26 Uhr den Zug von Belp via Thun nach Erlenbach im Simmental. Für den heutigen Tag war eine Wanderung vom Stockhorn auf 2.190 Metern Höhe über den Strüssligrat zur Oberstockenalp und hinab zur Bergstation Chrindi geplant.
In etwa einer Stunde erreichten wir den Bahnhof in Erlenbach im Simmental und liefen zu Fuß zur Talstation der Gondelbahn auf das Stockhorn (ca. 1 Kilometer).
Auf den Berg hinauf wählten wir die bequeme Variante der Seilbahn. Wir entschieden uns für das Wanderticket für 54 CHF mit dem man drei Mal die Gondelbahn nutzen kann und eine Strecke wandert. Welche Stationen man anfahren möchte, ist nicht festgelegt und kann frei ausgewählt werden.
Die Pendelbahn fährt nur alle halbe Stunde, weshalb wir noch ein wenig in der Kabine auf die nachfolgenden Besucher warten mussten.
Von der Talstation ging es hinauf zur Mittelstation Chrindi. Hier stiegen wir in die kleinere Pendelbahn um und fuhren zur Bergstation Stockhorn auf 2.140 Metern Höhe über Meeresniveau.
Die Luft war merklich angenehmer als im Tal und vom Panoramarestaurant Stockhorn genossen wir einen fantastischen Ausblick auf die Bergwelt und den Oberstockensee.
Bevor wir über den Strüssligrat wieder abwärts wanderten, nahmen wir den Gipfelsturm auf das Stockhorn in Angriff.
Über zahlreiche Stufen stiegen wir die gut 50 Höhenmeter aufwärts. Der Ausblick auf die hohen Berge und den idyllisch gelegenen See war einfach traumhaft.
Der Gipfel des Stockhorns ist gut ausgebaut und leicht erreichbar.
Oben angekommen konnten wir einen 360° Ausblick auf die Berner Alpen, den Thunersee und die zauberhafte Landschaft genießen.
Wer Lust hat und ein wenig Bergsteigerfeeling aufkommen lassen möchte, kann nun vom Gipfelplateau über speckige Felsen zu einem betonierten Aussichtsbalkon kraxeln. Metallseile und Handläufe helfen beim sicheren Vorankommen.
Nachdem wir die Wahnsinnsaussicht genossen hat, stiegen wir über die Steinstufen auf selben Weg wieder ab. Mittlerweile war es ganz schön voll am Stockhorn und wir hofften, dass es im weiteren Verlauf der Wanderung etwas weniger überlaufen sein würde.
Bevor wir nach Chrindi abstiegen, besuchten wir noch den Aussichtsbalkon auf der anderen Seite des Berges. Um dorthin zu gelangen, mussten wir im Restaurant durch einen Stollen laufen, der uns im Dunkeln zu dem kleinen Balkon mit einer Glasplatte führte.
Die Aussicht war jedoch fast dieselbe wie auf dem Gipfel. Der Blick durch die Glasplatte war allerdings für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Betreten konnte ich die Glasplatte nicht. Zuviel Angst (vor was genau frag ich mich da selbst immer).
Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten, liefen wir durch den Stollen wieder zurück zum Restaurant und folgten den zahlreichen Wegweisern in Serpentinen abwärts. Für mich waren die Wanderstöcke hier sehr hilfreich, da das Gestein auch teilweise sehr speckig war und Geröll den Abstieg etwas rutschiger gestaltete.
Die meisten Besucher stiegen zum Glück über den Normalweg nach Chrindi ab. Wir jedoch folgten an einem Abzweig den Wanderschildern nach rechts durch ein Tiergatter.
Auf dem schmalen Pfad ging es mit traumhaften Blick auf den Oberstockensee bergab.
Leicht aufwärts wanderten wir zu einer Wegkreuzung, an der wir dem kaum erkennbaren Strüssligrat über eine Wiese leicht nach links folgten.
Auf und ab folgten wir dem Pfad über den Bergrücken und genossen die wunderbare Aussicht.
Der Blick zurück auf das Stockhorn und die 4000er, die in der Ferne aufragten, war auch nicht zu verachten.
Wir gelangten hinab zur Baumgrenze und folgten dem urtümlichen, kleinen Pfad.
Die Nadelbäume boten uns ein wenig Schatten an diesem heutigen, sonnigen Wandertag.
In Kehren stiegen wir über steiniges Gelände abwärts. Der Oberstockensee kam langsam näher.
Der Strüssligrat brachte uns über Gestein steil bergab. Auf nur wenigen Metern verloren wir zahlreiche Höhenmeter.
Nachdem wir die steile Passagen überwunden hatten, führte uns der Pfad im leichten bergauf und bergab in Richtung Oberstockenalp.
Wir blickten auf die markante Felswand zu unserer Linken und folgten dem Wanderweg die letzten Meter bis zur Hütte.
Der Abstieg zur Alp war nicht so wirklich klar gekennzeichnet, so dass wir mitten über eine Wiese mit Kühen zum Hauptweg laufen mussten. Wo genau der richtige Abzweig gewesen wäre, sahen wir nicht.
Auf eine Einkehr in der auf 1.776 Meter Höhe gelegenen Oberstockenalp verzichteten wir und stiegen direkt weiter ab nach Chrindi. Dafür folgten wir dem kürzeren Weg nach links (35 Minuten).
Der Wanderweg führte uns weiter abwärts durch den schattigen Wald. Je tiefer wir kamen, desto wärmer wurde es.
Nach etwa 20 Minuten blickten wir auf den Hinterstockensee.
Auf einem breiten Schotterweg nahmen wir – vorbei an der Hinterstockenalp – die letzten verbleibenden Wandermeter zur Bergstation Chrindi in Angriff.
Am idyllisch gelegenen Bergsee angelten ein paar Leute, während Kinder im blauen Nass eine Abkühlung suchten.
Ein letzter, steiler Anstieg hinauf zur Seilbahnstation wartete auf uns. Da die Pendelbahn nur jede halbe Stunde fuhr, setzten wir uns noch ein wenig am Restaurant in die Sonne und blickten auf die Wanderer am Hinterstockensee.
Gegen 13:00 Uhr ging es abwärts nach Erlenbach im Simmental. Zu Fuß liefen wir zurück zum Bahnhof und nahmen um 13:30 Uhr den Zug nach Bern.
Während es für Marcel um 16:00 Uhr zurück in die Heimat ging, verbrachte ich noch eine Nacht in der Landeshauptstadt.
Gemeinsam liefen wir noch etwas durch die Stadt, in der jetzt Temperaturen von gut 30 Grad herrschten. Vorbei am Bundesplatz gingen wir zum Bundeshaus und genossen von der Aussichtsterrasse das herrliche Panorama auf Bern und die Aare.
Dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Ich begleitete Marcel noch zum Bahnhof und spazierte von dort zurück zum Kreuz Bern Modern City Hotel, in das ich für die letzte Nacht in der Schweiz einkehrte. Unser schöner Kurzurlaub in dem Alpenland neigte sich schon wieder dem Ende.