Auch heute standen wieder einige Punkte auf unserem Programm. So sollte es zum Naturpark S’Albufera und an den einzigen Dünenstrand Mallorcas „Es Trenc“ gehen. Nach dem Frühstück fuhren wir daher direkt los zum Albufera Naturpark. Hier kommen vor allem Vogelliebhaber auf ihre Kosten, denn hier wurden 271 verschiedene Vogelarten beobachtet.
Von Cala Pi waren es knapp 100 Kilometer Fahrtstrecke. Und da es auf Mallorca leider nicht so ein richtig gutes Straßennetz gibt, dauerte die Fahrt gut 1,5 Stunden.
An der Platja de Muro Section I legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein. Schon komisch, dass die Orte im Winter zu Geisterstädten werden. Ganze Hotelkomplexe sind geschlossen und am Strand war weit und breit niemand zu sehen.
Nach der kurzen Stippvisite fuhren wir daher weiter. Der kleine Parkplatz am Albufera Naturpark war schon gut gefüllt aber eine kleine Lücke fanden wir noch.
Ein Kilometer Fußmarsch lag bis zum Informationszentrum vor uns. Bei s’Albufera handelt es sich um das Feuchtgebiet eines verlandeten Sees, der durch Dünen vom Meer an der Bucht von Alcúdia getrennt war.
Auf einem schmalen Pfad liefen wir direkt am Wasser entlang und entdeckten zahlreiche Nachtreiher in den Büschen am Flussufer. Das fing doch schon mal lohnenswert an.
Am Informationszentrum muss man sich ein kostenloses Permit für den Tag holen. Der Park war von 08:00 – 16:00 Uhr geöffnet.
Wir erhielten eine kleine Karte mit den drei Wanderwegen und fragten, wo man am besten Vögel beobachten kann.
Zu den im Parc natural de s’Albufera brütenden 61 Arten gehören Stockente, Blässhuhn, Kammblässhuhn, Teichralle, Zwergtaucher, Blaumeise, Zwergdommel, Stelzenläufer und Schilfrohrsänger.
Zur Erhaltung der Art wurden auch Weißkopfruderenten in s’Albufera eingesetzt. Unter den Zugvögeln überwintern hier Kormorane, Graureiher, Pfeifenten, Krickenten, Löffelenten und Tafelenten.
Vom Infozentrum liefen wir über eine Brücke und folgten dem roten Weg mit der Nummer 3. Ein ca. 11 Kilometer Rundweg lag vor uns.
Der Anfang der Wanderung war auch noch sehr schön. Auf einem breiten Kanal entdeckten wir zahlreiche Wasservögel. Unter anderem auch eine Schnatterente (Gadwall, Mareca strepera).
Aber je weiter wir uns vom Informationszentrum entfernten, umso eintöniger wurde die Tour. Durch die dichte Vegetation konnte man kaum noch einen Blick auf das Wasser werfen.
Erneut überquerten wir eine Brücke und folgten dem Weg an einem Abzweig nach links. Hier hätten wir uns besser für eine der anderen Touren entschieden.
Ab jetzt ging es nur noch schnurstracks geradeaus und das für 3 Kilometer. Der Weg bot kaum Abwechslung. Unser Highlight war ein Aussichtsturm, von dem aus wir die Landschaft überblicken konnten. Neben dem Vogelgezwitscher ist leider auch ein dauerndes Gewummer des nahegelegenen Kraftwerks zu hören. Wirklich schade.
Wir folgten dem Weg bis zu einem Tor, an dem die Wanderung nach links abzweigte.
Nach einer erfolglosen Cachesuche beschlossen wir, denselben Weg zurückzulaufen. 9 Kilometer, die erneut schnurstracks geradeaus gehen würden, erschienen uns recht unattraktiv.
Schnellen Schrittes gelangten wir wieder zum Aussichtsturm. Hier entdeckten wir ein paar Wildpferde.
Trotz der langweiligen Strecke hatten wir die Wanderung an der frischen Luft genossen. Wir können jedoch jedem Besucher empfehlen, lieber nur die eingezeichneten Aussichtspunkte anzusteuern. Hier kann man in Vogelbeobachtungshütten den Tieren ganz nah sein, ohne sie zu stören.
Direkt am Infozentrum befindet sich solch eine Hütte. Keine Frage, dass wir dieser einen Besuch abstatten. Neben zahlreichen Kiebitzen entdeckten wir einen Silberreiher, Stelzenläufer, Brandgänse und Löffelenten.
Wir liefen zurück zum Auto und wagten einen kleinen Abstecher zu einem weiteren Aussichtsturm. Wir scheuchten einen Greifvogel auf und genossen den Rundumblick.
Nun ging es auf dem schmalen Pfad zum Auto zurück. Erneut beobachteten wir die Nachtreiher.
Trotz des doch recht durchwachsenen Startes entpuppte sich der letzte Teil der Tour als sehr lohnenswert und wer gerne Wasservögel in freier Natur beobachtet, dem sei der Albufera Naturpark empfohlen.
Wir fuhren ca. 2 Kilometer weiter bis zur Playa de Muro Section II.
Hier befindet sich ein langer Steg, der ins Wasser führt. Dieser kann allerdings nicht betreten werden. Auch die umliegenden Hotelkomplexe waren verlassen. Verrückt, dass hier im Winter alles dicht ist.
Wir genossen kurz die Atmosphäre und peilten den nächsten Punkt an. Es war bereits 15 Uhr und so langsam drängte mal wieder die Zeit ein wenig.
In Son Serra de Marina befindet sich der einzige Dünenstrand Mallorcas. Der Es Trenc an der Torrent de na Borges. Hier läuft auch der bekannte Wanderweg GR222 entlang.
Wir spazierten etwas durch die Dünen und waren begeistert von der vollkommen anderen Landschaft.
Die Sonne versank langsam am Horizont und es wurde Zeit den letzten Punkt des heutigen Tages anzusteuern. Die Cala Mesquida.
In Can Picafort legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein und kehrten bei Burger King ein. Hunger und Kaffeedurst machten sich breit. Immerhin war es schon kurz nach 16 Uhr. Um 17:30 Uhr ging bereits die Sonne unter.
Knapp 30 Kilometer trennten uns von Cala Rajada und den zahlreichen Badebuchten.
Mit dem letzten Licht des Tages strahlte die Sonne die Berggipfel und die kleinen Orte an. Die Bucht hingegen lag bereits im Schatten.
Dennoch erwartete uns ein wunderschöner Ausblick . Der Strand war fast menschenleer. Im Sommer aalen sich die Besucher in der Sonne eng an eng.
Der Blick auf die Steilküste und die idyllische Badebucht waren wirklich schön, nur die großen Hotelkomplexe störten ein wenig.
Nachdem wir genug vom Anblick der Bucht hatten, kehrten wir zum Auto zurück und peilten Campos an. Hier kauften wir noch kurz etwas zum Essen für den heutigen Abend ein und erreichten mal wieder im Dunkeln um 19:30 Uhr unsere Unterkunft in Cala Pi. Ein langer und abwechslungsreicher ging zu Ende. Man darf gespannt sein, was der morgige Tag bringt.