Abu Dhabi und Dubai: Stadt der Superlative

Wie heißt es so schön: Der frühe Vogel fängt den Wurm? Auch für uns klingelte der Wecker heute bereits um 06:00 Uhr, denn nach dem Frühstück sollte es mit dem Intercity Bus nach Dubai gehen. Wir verließen das Hotel daher um 07:00 Uhr und nahmen uns ein Taxi zum zentralen Busbahnhof. Taxifahren ist in den VAE sehr günstig. Für 3 km zahlten wir 8 AED (ca. 2 Euro). Dabei wird ein Grundpreis von 3,50 AED zu Grund gelegt. Jeder Kilometer kostet 1,60 AED. Ab fünf Minuten Fahrt kommt noch ein Zuschlag von 0,50 AED hinzu. Wir waren bereits nach 4 Minuten am Busbahnhof.

Am Schalter 5 weist ein großes Schild mit der Aufschrift „Dubai“ darauf hin, wo man die Bustickets kaufen kann. Die Schlange war nicht lang und wir kamen schnell dran. Die einfache Fahrt kostet 25 AED / Person und dauerte ca. 1,5 Stunden.

Wir entschieden uns für den Bus E 101, da sich dessen Endhaltestelle „Ibn Battuta Metro Bus Stop“ direkt an einer Metrostation befindet. Von hier wollten wir weiter in die Innenstadt fahren. Man kann auch den Bus 100 nehmen, wie man dann weiter in die Stadt kommt, weiß ich allerdings nicht.

Um 09:20 Uhr erreichten wir bereits die Endhaltestelle und liefen zum Eingang der Metro. Nur leider ist das im islamischen Raum mit den Freitagen so, wie bei uns mit den Sonntagen. Vieles hat geschlossen oder öffnet später. So auch leider die Metrostation. Erst dachten wir, diese würde heute gar nicht fahren, bis wir einen Fahrplan entdeckten, auf dem der erste Zug mit 10:08 Uhr angegeben war. Also mussten wir jetzt geschlagene 50 Minuten hier warten. Interessant war allerdings, dass wir bei weitem nicht die einzigen waren, die verwirrt vor den verschlossenen Türen des Bahnhofs standen .

Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und warteten. Um 10:00 Uhr war Einlass und wir stellten uns an den Schalter, um ein Ticket zu kaufen. Die Fahrt zum Haltepunkt „Dubai Mall/Burj Khalifa“ kostete 17 AED / Person. Wir hatten Glück, dass wir bereits an der Ibn Battuta Station eingestiegen waren, denn die Metro war zum Bersten voll und es stiegen kaum Leute aus. An einigen Stationen passten die Fahrgäste gar nicht alle hinein.

An der Haltestelle angekommen, quetschten wir uns raus und folgten den Schildern zum Burj Khalifa. Das war jedoch ganz schön verwirrend. Da wir nicht in die Shopping Mall wollten, fragten wir uns, wo denn der Ausgang zum Burj Khalifa sein sollte. Wir gingen daher zuerst zu einem Bürokomplex und versuchten von dort unser Glück. Nachdem wir allerdings einmal im Kreis gelaufen waren, begaben wir uns wieder hinein.

In der Shopping Mall selbst fanden wir allerdings auch kein Hinweisschild zum Burj Khalifa, weswegen wir wieder zurück liefen und den Ausgang direkt an der Metrohaltestelle nahmen. Zu Fuß liefen wir die restlichen Meter bis zum 828 Meter hohen Wolkenkratzer. Vom Vorplatz genossen wir eine tolle Sicht und suchten einen Weg hinauf zum Eingang.

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So weit kamen wir allerdings nicht, denn nur Gäste des Hotels durften die Schranke und die Straße hinauf zum Burj Khalifa passieren. Was ein Theater. Der freundliche Mann an der Schranke, sagte uns, dass wir eben wieder zur Shopping Mall müssen. So langsam nervte das doch gewaltig. Jetzt hatten wir schon so viel Zeit verplempert und noch nicht viel von Dubai gesehen.

Also liefen wir erneut zur Dubai Mall, und gingen diesmal durch das Parkhaus ins Gebäude. Im Untergeschoss stand die Beschilderung zur Aussichtsplattform „At the Top“ sogar dran. Also fuhren wir mit der Rolltreppe hinauf und wussten schon auf der ersten Etage nicht mehr weiter. Rechts, links, höher? Wir gingen daher erstmal durch die Mall und irgendwann entdeckten wir oben einen Hinweis auf den Burj Khalifa. Die Ausschilderung für solch eine Sehenswürdigkeit ist wirklich unterirdisch…

Wir folgten den Wegweisern und tatsächlich fanden wir nach einer guten Stunde des Suchens den Eingang zur Aussichtsplattform. Da ich nicht wusste, dass man auch nur bis zur 124. Etage ein Ticket kaufen kann, bezahlten wir 500 AED / Person (ca. 120 Euro!), um zum höchsten, öffentlich zugänglichen Punkt zu gelangen. Dafür durften wir immerhin die lange Warteschlange passieren und sofort hinauf bis zur 148. Etage fahren. Doch erst galt es die Sicherheitskontrolle zu passieren. Wasser darf man mit hinauf nehmen, Cola jedoch nicht. Die Flasche musste ich nämlich an einer Pfandstelle hinterlegen. Welche Willkür dahinter steckt, ist mir auch nicht bekannt….

Mit dem ersten Aufzug wurden wir in 90 Sekunden auf die 125. Etage befördert. Hier stiegen wir um und fuhren die letzten Etagen bis zum 148. Stockwerk. Dort angekommen wurden wir mit kostenlosen Getränke und etwas zum Naschen versorgt. Wir hatten nun 45 Minuten Zeit, uns hier oben umzusehen. Da die Besucher immer nur in Kleingruppen hier hinauf gebracht werden, ist es überhaupt nicht voll und man hat viel Platz zum Gucken. Ob einen das 120 Euro ist, muss allerdings jeder selbst entscheiden. Hätte ich das an der Kasse schon umgerechnet, hätten wir wahrscheinlich drauf verzichtet aber dafür auch eine top Aussicht verpasst. Die Schlange für die 124. Etage war uns nämlich definitiv zu lang.

Der Burj Khalifa liegt im Gebiet Downtown Dubai und ist seit April 2008 das höchste Bauwerk der Welt. Er besitzt weltweit die meisten Stockwerke und auch das höchstgelegene nutzbare Stockwerk. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2004, im Januar 2009 wurde die Endhöhe von 828 Metern erreicht.

Die Aussicht aus einer Höhe von 555,70 Metern ist spektakulär. Man kann entweder von innen hinausschauen oder draußen auf eine gesicherte Plattform gehen. Für die Fotografen gibt es kleine Lücken in den Glasscheiben, durch die man fotografieren kann aber nicht durch die Schlitze hindurch stecken.

Wir blickten auf das Luxushotel Burj Al Arab, die aufgeschüttete Inselgruppe „The World“ und alle Wolkenkratzer in der näheren Umgebung. Da das Wetter sehr diesig war, konnten wir „The Palm“ und die Marina nicht sehen. Dafür lag unter uns der Dubai Fountain. Die Wasserspiele starten allerdings erst um 18:00 Uhr.

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Nach einer halben Stunde fuhren wir mit ein paar anderen Gästen hinab zur 124. Etage auf 452 Metern. Hier kauften wir einen Magnet, genossen noch einmal die Aussicht (Besser gefallen hat sie mir allerdings tatsächlich von der 148. Etage, da die umliegenden Gebäude richtig klein wirkten) und fuhren dann wieder nach unten.

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Ich sammelte noch meine Colaflasche ein und wir schlenderten durch das Einkaufszentrum. An der Information fragte ich nach dem Hop on Hop off Bus „The Big Bus„, mit dem wir unsere Sightseeingtour durch Dubai endlich starten wollten. Die Tickets für 62 USD hatte ich bereits zu Hause online gekauft. Am Dubai Aquarium bestaunten wir noch kurz die riesige Glaswand, hinter der sich die Fische tummelten.

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Da die Haltestellen von Big Bus nicht markiert sind, ist es unterwegs gar nicht so einfach, den richtigen Ort zu finden aber an der Dubai Mall befand sich ein Stand von Big Bus, an dem ich auch das Onlineticket in ein richtiges Ticket tauschen konnte. Wir bekamen noch eine Karte mit den Haltepunkten und konnten in den Bus steigen. Sehr gerne hätte ich die pinke Linie angesteuert, bei der man nicht nur am Hard Rock Cafe vorbeikommt, sondern auch Flamingos in einem Reservat beobachten kann. Aber Freitags wurde die Linie leider nicht bedient.

Wir entschieden uns daher für die Grüne Linie (Beach Line), die alle 20 Minuten fährt und vor allem am Strand entlangführt. Mit Blick auf den Burj Khalifa verabschiedeten wir uns von Downtown Dubai und fuhren zur Jumeirah Moschee. Leider kann auch diese Freitags nicht besichtigt werden, da sie nur für Gebete geöffnet ist.

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Am Burj Al Arab, einem der teuersten und exklusivsten Hotels der Welt, stiegen wir aus. Mit einer Höhe von 321 Metern ist es das vierthöchste Hotelgebäude der Welt und ein Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund der segelförmigen Kubatur und seiner ausgesetzten Lage ist dieses Gebäude unverwechselbar.

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Wir spazierten ein wenig am Strand entlang und stiegen nach 20 Minuten in den nächsten Bus.

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Vom Burj Al Arab ging die Fahrt weiter entlang des Meers bis zur Insel „Palm Jumeirah“, auf der sich auch das Hotel „Atlantis“ befindet. Natürlich kann man die Palmeninsel vom Boden nicht so gut sehen, wie aus der Luft aber einen Helikopterflug für 220 USD (15 Minuten Rundflug) wollten wir nach dem Eintritt in den Burj Khalifa nicht auch noch hinblättern. Bei der heutigen Sicht hätte sich das sowieso nicht gelohnt.

Die Palm Jumeirah ist eine künstlich aufgeschüttete Inselgruppe in Form einer Palme. Das Projekt wurde durch eine topografische Besonderheit möglich: Da der Kontinentalschelf am Persischen Golf weit ins offene Meer reicht, ist die Wassertiefe vergleichsweise gering. „The Palm, Jumeirah“ verlängert die Küstenlinie Dubais um ca. 100 km. Es gibt noch zwei weitere Inseln, die jedoch zur Zeit nicht bebaut und befahrbar sind.

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Von der Palmeninsel fuhren wir zur Mall of the Emirates – einer weiteren Shoppingmall. Hier konnten wir in einen anderen Bus (blaue Linie) umsteigen und in den Stadtteil Dubai Marina fahren. Zum Stadtteil gehört die Jumeirah Beach Residence, eines der größten Apartment- und Ferienresorts der Welt mit fast 40 Hochhäusern. In Dubai hat alles irgendwie Weltrekordniveau oder zumindest den Anschein davon.

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Die Dubai Marina hat ihren Namen von einem nahezu vier Kilometer langen, künstlich angelegten Kanal, an dessen geschwungenen Uferpromenaden neben einem großen Yachthafen und einigen kleineren Bootsliegeanlagen zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte, sowie ein Einkaufszentrum mit rund 120.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eingerichtet sind.

Wer möchte und Zeit hat, kann hier auch zu einer einstündigen Dhow-Tour aufbrechen. Hätten wir gewusst, dass wir mit dem Bus mindestens genauso lange im Stau stehen würden, hätten wir auch lieber für die Schifffahrt entschieden.

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Wir genossen den Ausblick auf die zahlreichen Hochhäuser um uns herum. Im Innenstadtbereich kamen wir gar nicht voran. Daher wurde die Fahrzeit der Tour im Vorhinein auch schon mit 1:45 Stunde angegeben.

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Vorbei an der Marina Mall, dem Pier 7, der Promenade, der Quays, dem Boulevard und dem Cayan Tower atmeten wir soviel Abgase ein, dass wir froh waren, nach einer Stunde endlich wieder Fahrtwind zu spüren.

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Eigentlich hätte wir noch gerne den Souk Madinat besucht, ein nachgebauter Souk mit 75 kleinen Läden, die vornehmlich Antiquitäten, Kunsthandwerk und hochwertige orientalische Lebensmittel anbieten, aber die Zeit lief uns davon und es war bereits dunkel.

Wir fuhren daher zurück zur Mall of the Emirates und kauften am Schalter das Busticket für die Rückfahrt nach Abu Dhabi.

Leider hatten wir ein wenig Pech, denn die Schlange für den Bus war so lang, dass wir gar nicht mehr mit genommen wurden und 40 Minuten auf den nächsten Bus warten mussten. Dieser fährt jedoch in unregelmäßigen Abständen. Die Abfahrtszeiten kann man sich auch im Internet ansehen. Da meine Fahrpläne jedoch erst am 21:00 Uhr galten, wusste ich nicht, wann der nächste fuhr. Gemeinerweise kam der dann auf unserem Bus folgende Bus nur 15 Minuten später. Heute war irgendwie der Wurm drin. Erst haben wir soviel Zeit verschwendet, um überhaupt in Dubai anzukommen und dann die Abreise auch noch so schlecht getimt.

Um 20:00 Uhr fuhr unser Bus los und erreichten um 21:20 Uhr den zentralen Busbahnhof in Abu Dhabi. Da wir nach dem ganzen Sitzen heute doch noch etwas Bewegung brauchten, liefen wie die knapp 3,5 km zum Hotel zu Fuß. Als Frau braucht man abends keine Angst zu haben. Wir haben uns nie unsicher gefühlt.

Müde aber glücklich kamen wir nach einem erneuten Abstecher zu Pizza Hut gegen 22:30 Uhr im Hotel an. Dort aßen wir unseren Salat und schliefen schnell ein.