Vlieland: Fahrradtour auf der Insel

Den heutigen Tag wollten wir mit einer Fahrradtour auf der Insel verbringen. Da Vlieland so gut wie autofrei ist, bietet es sich förmlich an, die Insel auf dem Drahtesel zu erkunden. Der Wind hatte heute Nacht stark zugenommen und ich wusste schon jetzt, dass der Tag bestimmt anstrengend werden würde.

Zu Fuß begaben wir uns durch den Wald, der die Dorfmitte Oost-Vlieland von unserer Unterkunft trennte.

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Dort angekommen liehen wir uns für 8 Euro / Tag ein Fahrrad aus. Für zwei Euro weniger hätte es auch ein Fahrrad ohne Gangschaltung gegeben aber trotz der kaum geringen Steigungen auf der Insel, war es aufgrund der Windstärke sehr vorteilhaft ein Fahrrad mit Gangschaltung zu wählen.

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Bevor wir losfuhren, schlenderten wir noch ein wenig durch die Dorfmitte und kauften in einem Souvenirshop Tickets für unsere morgige Tour zu den Seehundbänken.

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Danach schwangen wir uns aufs Rad und fuhren los.

Wir folgten der Straße an der Abzweigung nach links und fuhren parallel zum Meer unserem Ziel, dem Vogelparadies „Kroon´s Polders“, entgegen. Von Oost-Vlieland waren es knapp 11km. Bei dem heutigen Gegenwind eine echte Anstrengung.

Wir strampelten uns ab und stoppten kurz an einer Wiese, um die zahlreichen Ringelgänse zu beobachten, die sich das saftige Grün schmecken ließen.

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Nur ein paar Meter weiter entdeckte ich zahlreiche Eiderenten im Wasser, die ich mir aus der Nähe ansehen wollte. Die Enten, die mich aufgrund ihrer Größe eher an Gänse erinnerten, haben ein wirklich tolles Gefieder. So symmetrisch.

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Zu den Eiderenten hatten sich auch Austernfischer gesellt, die auf Futtersuche waren. Er gilt als einer der charakteristischsten Vögel der Nordseeküste.

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Leider erwischte uns nun ein kurzer Schauer und wir packten die Kamera erstmal weg. Bei dem Wind war allerdings absehbar, dass dieser nicht lange anhalten würde. Kurze Zeit später war der Regen so schnell wieder gegangen, wie er gekommen war.

Ein toller Blick auf die Dünenlandschaft eröffnete sich uns und wir hielten erneut, um Nilgänse, Möwen und Graugänse zu beobachten (und um wieder zur Puste zu kommen. War das anstrengend heute mit dem Rad).

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Nach knapp 7 km erreichten wir den Vogelbeobachtungspunkt „Dodemansbol“. Wir waren froh, in der Hütte mal eine längere und windgeschützte Pause einlegen zu können. Wir blickten hinab aufs Meer und sahen nicht nur zahlreiche Vögel, sondern auch eine neugierige Robbe, die ganz nah am Wasserrand umherschwamm und scheinbar die Brandgänse ein wenig ärgern wollte. Schnatternd machte sich das Entenpärchen aus dem Staub.

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Wir genossen die Aussicht und die Ruhe, bevor eine ganze Gruppe Menschen kam. Wir beschlossen daher, weiter unseres Weges zu fahren.

Bergauf, bergab folgten wir der Straße. Ich hätte nicht erwartet, dass es auf einer Insel so hügelig sein kann.

Wir gelangten zum Posthuys, bei dem es sich um ein Hotel und Restaurant handelt, und gönnten uns erstmal ein heißes Getränk. Das Sitzen und die Pause taten gut, allerdings war es doch recht schattig und ich begann schnell zu frösteln. Bei der Gelegenheit konnten wir erstmal erahnen, wieviele Menschen eigentlich auf dieser kleinen Insel waren. Zahlreiche Drahtesel standen in den Fahrradständern.

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Nach knapp 2km erreichten wir dann unser Ziel Kroon´s Polders. Eigentlich wurden die Deiche erbaut, um zu vermeiden, dass die Insel bei starkem Sturm in zwei Teile zerbricht. Das Naturschutzgebiet mit seinen vier Poldern, bietet zahlreichen Vögeln Unterschlupf und ist vor allem auch Zugvögeln eine willkommene Rastgelegenheit.

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Auf Wegen kann man das Vogelschutzgebiet erkunden und bis zu einer modernen Aussichtshütte gehen, die einen ganz nah heran an das Geschehen gelangen lässt. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein.

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Wir entdeckten einen Falken, der gerade im Anflug auf sein Fressen war, es allerdings hörbar verfehlte und nach einem erneuten fehlgeschlagenen Versuch sein Glück an anderer Stelle versuchte.

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Wir gingen zur Aussichtshütte und erblickten zahlreiche Grau- und Blässgänse, Bergenten, Eiderenten, Lach- und Silbermöwen, Kleine Mantelmöwen und einen Löffler. Über diesen Vogel freute ich mich ganz besonders, denn schon immer wollte ich einen Löffler mal in unseren europäischen Gefilden entdecken. Ein echtes Tierparadies hier. Bei unserem Urlaub in Venezuela hatten wir zahlreiche Rosa Löffler im Tierparadies Hato el Cedral beobachten können. Auch da hatten es mir die Vögel mit ihrem komisch aussehenden Schnabel angetan.

Wir beobachteten den Löffler eine Weile lang und als er sich davonmachte, zogen auch wir weiter. Ein fantastischer Aussichtspunkt und für Vogelliebhaber ein echtes Muss.

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Wir folgten der Straße weiter bis zum Ende der Insel. Unterwegs entdeckten wir auf den Wiesen weitere Gänse und sogar Kiebitze. Die Vögel mit ihrer lustig aussehenden Kappe auf dem Kopf hatten es mir gleich angetan. Auch bei uns siedelt sich der Kiebitz wieder an und man kann ihn häufig auf Feldern beobachten.

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Am Ende der geteerten Straße angekommen, befindet sich das riesige Dünengebiet Vliehors. In der Woche ist Betreten strengstens verboten, da es sich um ein Militärgebiet handelt, auf dem aktiv geübt wird.

Die endlose Weite beeindruckte uns und wir liefen noch ein wenig am Strand entlang. Als der Wind zu stark wurde, kehrten wir um und gingen zum Fahrrad zurück.

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Geschafft von der Fahrt hier hin machten wir uns auf den Rückweg. Da wir den Wind nun von hinten hatten, gestaltete sich dieser deutlich leichter.

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Wir wollten zuerst einen anderen Weg einschlagen, da wir aber noch in der Stadt einkaufen wollten, nahmen wir den gleichen Weg zurück.

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Mittlerweile hatte die Ebbe eingesetzt und zahlreiche Vögel hatten sich auf den Sandbänken versammelt. Natürlich konnten auch wir uns dieses Schauspiel nicht nehmen lassen und beobachteten die Tiere wie sie in Reih und Glied und sortiert nach Arten standen. Das sah schon wirklich sehr amüsant aus.

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Nach dieser weiteren kleinen Pause ging es zurück Richtung Oost-Vlieland und zum Einkaufen.

Danach fuhren wir zur Ferienwohnung und machten uns eine schöne, heiße Suppe. Das tat jetzt wirklich gut, denn durchgefroren waren wir schon etwas.

Gegen Nachmittag ging es mit dem Rad auf eine geplante Cacherunde aber der Wind hatte immer noch nicht nachgelassen und die dunklen Wolken über uns wirkten so bedrohlich, dass wir von dem Plan abließen und lieber zurück zur Ferienwohnung fuhren.

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Kurz vor Sonnenuntergang begab ich mich noch einmal zum Strand und wartete auf den Einbruch der Dunkelheit. Immer wieder schön anzusehen, wie die Sonne im Meer versinkt, auch wenn diesmal die Wolken den finalen Sonnenuntergang verhinderten.

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Der Wind blies mir ordentlich um die Nase und ich ging noch einmal hinab zum Meer. Das Licht war einfach toll.

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Nach ein paar Fotos lief ich zurück zum Apartment und leistete Marcel, der lieber in der Wohnung geblieben war, noch etwas Gesellschaft, bevor es Zeit fürs Bett wurde.

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