Straßburg: Im Herzen Europas

Nach unserer gestrigen Anreise und der fast schlaflosen Nacht ging es nach dem Frühstück zum Fahrradverleih. Wir wollten heute zu unserem eigentlichen Ziel: Straßburg. Vorher liehen wir uns aber Fahrräder aus.

Mit den Rädern fuhren wir über die Passerelle des deux Rives (Brücke der zwei Ufer) auf die französische Seite. Die Brücke verbindet den Garten der zwei Ufer der deutschen und der französischen Seite. Die Brücke ist übrigens nur für Fußgänger und Fahrradfahrer nutzbar. Autofahrer müssen über die Europabrücke fahren.

In Frankreich angekommen flanierten wir ein wenig im Jardin des deux rives. Ein schöner Park, der anlässlich der Landesgartenschau gestaltet wurde und in dem häufig kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Danach fuhren wir weiter in Richtung Innenstadt. Wir hielten in einen weiteren, wirklich sehr schönen Park. Parc de L´Orangerie. Man findet ihn direkt gegenüber dem Gebäude des Europarats. Er ist der älteste und größte Park Straßburgs und wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Le Nôtre entworfen. Nach der Revolution wurden hier 138 Orangenbäume gepflanzt, die dem Park seinen Namen gaben. Im Jahr 1804 wurde ein Vergnügungspavillon zu Ehren von Kaiserin Josephine gebaut, die hier gerne mit Napoleon spazieren ging. Später wurde der Park in einen romantischen Englischen Garten umgestaltet und dann für die große Industrie- und Gewerbeausstellung von 1895 erweitert. Mit Hunderten von Bäumen, einem Rosengarten und Blumenbeeten auf einer Fläche von 26 Hektar ist der Park der Orangerie der allerschönste von Straßburg. Beliebt bei den Besuchern ist besonders das alte Fachwerkhaus, das hier für die Industrieausstellung aufgebaut wurde und nun als Restaurant dient.

Wir verließen nun die Örtlichkeit und fuhren zum Europaratsgebäude und dem Europaparlament. Beeindruckende Gebäude. Der Europarat wurde 5. Mai 1949 gegründet und umfasst heute 47 Staaten. Er ist institutionell gesehen nicht mit der Europäischen Union verbunden. Vor dem Europapalast befindet sich ein Denkmal für die Menschenrechte.

Das Europaparlament bzw. Europäische Parlament ist das Parlament der Europöischen Union und wird von den Bürgern der EU alle 5 Jahre gewählt. Es wurde 1952 ins Leben gerufen.

Von hier gings dann in die Stadtmitte, vorbei am Palais du Rhin. Der Rheinpalast bzw. ehemalige Kaiserpalast am Place de la République wurde von 1884 bis 1889 errichtet und ist eines der auffälligsten Bauwerke der Stadt. Der Kaiserpalast wurde als Palast für den Kaiser des Deutschen Reichs und als Zeugnis der dauerhaften Angliederung des Landes Elsaß-Lothringens angelegt. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gebäude als Lazarett verwendet. Den Namen Rheinpalast erhielt der Bau 1920 als der Palast zum Sitz der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt wurde.

Straßburg hat eine sehr schöne historische Altstadt. Bei dem Wetter war hier heute allerdings einiges los. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen zum Place Kléber. Er ist der zentrale Platz in Straßbourg und hat seinen Namen vom dem aus Straßburg stammenden General Jean-Baptiste Kléber.

Der Platz wird im Norden von der Aubette, der ehemaligen Hauptwache, begrenzt.

Wir gelangten durch kleine Gassen zum Dom von Straßbourg – dem Straßburger Münster. Das Liebfrauenmünster in Straßburg ist ein römisch-katholisches Gotteshaus und gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte und den größten Sandsteinbauten der Welt. Das Gebäude wurde von 1176 bis 1439 aus rosa Vogesensandstein gebaut.

om Straßburger Münster folgten wir einem Cache der uns ins Gerberviertel „Petite France“ führte. Es liegt am Ufer der Ill. Der Teil Straßburgs hat mir mit seinen schönen Fachwerkhäusern und den kleinen Gassen hat mir auch am besten gefallen.

Wir machten nun erstmal ein kleines Päuschen und tranken eine Cola. Bei der Hitze heute war es in der Stadt fast nicht aushaltbar. Nach der Pause spazierten wir noch ein wenig durch Straßburg, bevor wir über die Europabrücke zurück nach Kehl fuhren.

Wir mussten jetzt noch einkaufen, da wir grillen wollten. Zum Glück hatte der Supermarkt in Kehl bis 22 Uhr offen. Eingekauft, zurückgeradelt und mit dem Grillen angefangen. Das klappte auch nicht richtig. Erst um 23 Uhr waren wir endlich fertig mit dem Essen und konnten totmüde in unsere Schlafsäcke schlüpfen.