Südafrika: Tag der Abreise

Heute schliefen wir mal aus und ließen den Morgen ruhig angehen. Allzu ruhig war es uns aber nicht gegönnt, denn die Paviane hatten sich bereits alle um unser Haus versammelt. Die Tiere waren ganz schön aufdringlich und saßen dicht vor dem Fenster und auf der Terrasse. Der Anführer wurde irgendwann wütend (warum auch immer) und sprang wie verrückt auf der Terrasse rum. Er verscheuchte die anderen Affen, die in seiner Nähe waren, brüllte lautstark und kippte einen Stuhl um, der gegen das Fenster prallte. Wir hofften nur, dass dieses auch standhalten würde. Der war ganz schön aufgebracht. Wahrscheinlich wurden die Tiere hier öfter gefüttert und warteten auf einen Happen. Uns wurde etwas mulmig und wir überlegten, wo wir uns im Falle eines Falles zurückziehen könnten. Aber zum Glück kam es soweit gar nicht. Ein Ranger kam mit einer Fletsche und verscheuchte die Tiere. Sie verschwanden in den Büschen und wir konnten nun ebenso unsere Sachen nehmen und auschecken.

Wir fuhren hinab zur Rezeption und gaben den Schlüssel ab. Im Laden kauften wir noch ein paar Souvenirs und verabschiedeten uns von den Drakensbergen. Der Aufenthalt hier war wirklich schön aber viel zu kurz.

Dann fuhren wir vom Camp zurück Richtung Autobahn. Wir genossen noch einmal die fantastische Landschaft um uns herum. In die Drakensberge wird es uns bei einem weiteren Besuch Südafrikas bestimmt wieder führen.

Zum Abschluss des Urlaubs wurde uns ein LKW noch fast zum Verhängnis. Zur Autobahnauffahrt mussten wir eine Umleitung fahren, da die Straße gesperrt war. Wir standen hinter einem LKW der warten musste, bis die Straße frei war. Leider setzte er sich ein wenig zu früh in Bewegung und blockierte die Straße. Da setzte er zurück und wir mussten nun reagieren. Zum Glück hatte das Auto hinter uns das auch bemerkt und setzte ebenfalls zurück. Der LKW fuhr jedoch mit solch einer Geschwindigkeit rückwärts, dass wir einfach nur hofften, dass es passte. Unser Hupen und auch das des Hintermannes (der aufgrund anderer Autos nicht noch weiter zurücksetzen konnte) halfen nichts, der LKW fuhr weiter. Kurz bevor es knallte, hatte irgendjemand aber doch Mitleid mit uns, denn der LKW stoppte endlich. Uns stockte der Atem und wir waren froh, dass es nicht gekracht hatte. Man, man, man, hatte der uns einfach nicht gesehen, nicht gehört oder war es ihm egal??? Zum Glück verlief die weitere Fahrt ohne Probleme. Kurz vor dem Flughafen kamen wir jedoch noch in einen Stau und tanken mussten wir ja auch noch. Aber die Zeit reichte und wir erreichten den Flughafen in Johannesburg gegen 15:30 Uhr. Um 16:00 Uhr war der Rückgabetermin des Autos. Wir hofften, dass dies alles problemlos verlief. Ein paar kleine Kratzer hatte das Auto doch abbekommen. Aber an der Abnahme ging er durch und ohne Beanstandung konnten wir nun unser Hotel über unsere Ankunft informieren.

Die Aero Guest Lodge befindet sich in ca. 5-8 Autominuten vom Flughafen entfernt. Die Lodge bietet einen kostenlosen Shuttleservice an, den wir jedoch per Telefon anfragen mussten. Wir hatten ja zum Glück unsere afrikanische Vodacom-Karte und kontaktierten die Unterkunft. Die Dame bestätigte, dass der Fahrer sich nun auf den Weg machte und in ca. 10 Minuten da sein sollte. Aus den 10 Minuten wurden 30 und wir waren ein wenig nervös. Wo blieb der Fahrer denn? Marcel rief noch einmal an und fragte nach. Er sei unterwegs. 5 Minuten später entdeckten wir dann auch das Auto. Der Fahrer entschuldigte sich bei uns, dass es so lange gedauert hat aber aufgrund des Osterverkehrs und der Ferien, die auch hier begonnen hatten, stand er im Stau. Ist ja kein Problem, das kennen wir in Deutschland auch.

Die Fahrt zur Lodge dauerte nun wirklich nur knapp 10 Minuten. Wir wurden bereits erwartet und die Rezeptionistin zeigte uns unser Zimmer. Das lag leider direkt an der Straße und mir schwante Böses für die kommende Nacht. Die Lodge selbst ist jedoch wirklich schön und gleicht einer kleinen Oase mit Pool, Garten und kleinem Restaurant. Auch unser Zimmer war sauber und schön. Da es jedoch nur eine Haustür gab und keine zum Badezimmer konnte man den Straßenlärm sehr gut wahrnehmen. Auch Flugzeuge hörten wir permanent. Das störte mich jedoch nicht.

Wir gingen noch ein wenig in den Garten und legten uns an den Pool. Danach aßen wir im Restaurant noch etwas und gingen zurück auf unser Zimmer. In der ganzen Aufregung hatten wir am Flughafen ganz vergessen, unser Ticket für den morgigen Rückflug auszudrucken. Da wir kostenlosen Internetzugang hatten, wollte Marcel das jetzt am Tablet machen. So hatten wir zumindest schon mal unsere Sitzplätze. Leider gab es jedoch Probleme mit dem Ticket und wir sollten uns an den Service wenden. Wir konnten uns das auch nicht erklären, spekulierten aber darauf, dass es online nicht ging, da wir morgen mit South African zurück nach Abu Dhabi flogen und die Fluggesellschaft nicht zum One World Verbund von Ethiad und Air Berlin gehört, sondern zur Star Alliance. Also mussten wir uns morgen an den Schalter stellen.

Wir packten noch unsere Taschen und gingen dann früh ins Bett. Immerhin mussten wir um 06:00 Uhr schon wieder aufstehen. Ich bekam jedoch die ganze Nacht kein Auge zu, da es viel zu laut war. Dauernd hielten Autos mit Discobeschallung vor dem Hotel oder es liefen Leute singend und sich laut unterhaltend durch die Straße. Und zu allem Überfluss surrte auch noch eine Mücke um uns herum. Na toll. Zumindest bei der Mücke konnte ich mit dem Insektenschutzmittel Abhilfe schaffen. Ich war einfach froh, als endlich Morgen war.


Um 05:30 Uhr klingelte der Wecker und wir begaben uns eine Stunde später zum Frühstück. Das war sehr gut und reichlich. Mit dem Shuttle wurden wir und noch weitere Gäste zum Flughafen gebracht. Eigentlich ist der Tag des Rückflugs immer sehr unspektakulär. Man checkt ein, wartet auf das Boarding, geht ins Flugzeug und hofft auf einen ruhigen Flug. Aber heute war schon das Einchecken ein Problem. Am Schalter von South African Airways war zwar nichts los aber die Dame erklärte uns, dass unser Ticket wohl nicht gültig sei. Auf die Frage hin, ob wir umgebucht hätten, verneinten wir. Sie verwies uns daher erstmal an den Serviceschalter. Wir hofften, dass das nicht allzu lange dauerte. Wir waren zwar schon um kurz nach sieben am Flughafen, mussten aber auch noch durch die Sicherheitskontrolle und um 09:30 Uhr ging der Flug. Am Serviceschalter sagte uns der Mann erneut, dass das Ticket nicht gültig ist. Wir sollten nun in Terminal A zu Etihad gehen und das Ticket validieren lassen…. Ok, also auf ins Terminal A.

Wo war denn nun bloß Etihad? Wir fragten einen Mitarbeiter, der uns zum Ende des Terminals schickte. Da war aber nichts. Also gingen wir zurück zur Information. Die Dame schickte uns wieder zurück Richtung Terminal B. Irgendwo dazwischen sollte eine schwarze Wand und dort Etihad sein. Die schwarze Wand fanden wir, Etihad nicht…. Also noch einmal einen Mann gefragt. Er schickte uns nun die Rolltreppe nach oben. Dort sollten ganz viele Fluggesellschaften ihre Büros haben und unter anderem auch Etihad. Da waren wir aber gerade schon und hatten auf der Tafel nichts gesehen. Also was nun? Wir gingen zu den Abflugschaltern und fragten dort eine Dame. Die wollte uns aber wieder zu South African schicken und auf die Aussage hin, dass wir daher kämen, gab sie uns gleich mal gar keine Antwort mehr und wand sich ab. Sehr freundlich…. Wir hatten schon kurz vor 8 und immer noch kein Ticket in den Händen. Das machte mich nervös. Konnte einem denn keiner helfen? Marcel merkte meinen Unmut und meine Unruhe, stellte mich und das Gepäck im Abflugbereich ab und ging alleine auf Suche. Die Zeit verging und er kam nicht wieder. Das machte mich wahnsinnig. Diese sinnlose Warterei und nichts passiert. Um kurz nach 8 kam er dann erfolgreich zurück. Das Büro befand sich tatsächlich im oberen Bereich, war jedoch kaum zu sehen. Allerdings hatten die bei South African wohl irgendwas falsch gemacht, denn das Ticket war gültig. Zum Beweis hatte er den Ausdruck aus dem System mitgebracht und die Telefonnummer des Mitarbeiters für Rückfragen aufgeschrieben.

Also ging es zurück in Terminal B. Wir gingen erneut zum Check-In und gaben das Ticket ab. Da aber wohl irgendetwas im System immer noch stimmte kam wieder die Frage nach der Gültigkeit. Wir gaben der Dame jetzt aber einfach den Wisch von Etihad und die Telefonnummer von dem Mann. Was auch immer sie jetzt eingeben oder bestätigen musste, wir bekamen endlich die Tickets. Und weil es ja so viel Spaß macht und die Zeit übehaupt nicht knapp war, wurde heute das erste Mal auch das Handgepäck gewogen. Marcel hatte mit 11kg (erlaubt waren 8kg) natürlich viel zu viel. Entweder musste er nun umpacken oder bezahlen. Da im normalen Gepäck aber noch viel Platz war, wollte er umpacken. Blöd nur, dass das Gepäck schon auf dem Band war. Glücklicherweise lief es jedoch nicht weiter, sondern hielt auf der anderen Seite an. Marcel ging mit der Mitarbeiterin hinüber und holte seine Tasche. Dann packte er alles um und gab das Handgepäck erneut zum Wiegen. Jetzt war alles klar und wir konnten endlich zur Sicherheitskontrolle.

Der Sicherheitscheck an sich ging reibungslos aber dann kam das Abwarten auf die Passkontrolle und auch hier standen wir wieder laaaaaaaaaaaaange an. Nach einer halben Stunde waren wir endlich dran. Eigentlich hätte ja jetzt zu unserem Glück auch hier noch etwas schief laufen müssen aber alles war in Ordnung und wir bekamen den Stempel.

Etwas schneller gingen wir nun zum Gate. Das Boarding hatte schon begonnen aber Marcel wollte noch ein Souvenir für seine Eltern kaufen. Da es an der Kasse jedoch auch voll war, schafften wir das zeitlich nicht mehr und ließen davon ab. Stattdessen gingen wir zum Gate und an Bord der Maschine. Alle Fensterplätze waren bereits belegt gewesen und wir saßen im mittleren Bereich. Immerhin hatten wir eine ganze Reihe für uns. Generell genießt man bei South African sehr viel Beinfreiheit in der Eco. So kanns auch gehen.

Knapp 10 Stunden flogen wir nun bis Abu Dhabi. Der Flug war sehr turbulent und immer wenn ich mal ein wenig schlafen wollte, leuchteten die Anschnallzeichen auf und es ruckelte munter drauf los. Erst zwei Stunden vor der Landung wurde es ruhiger. Abu Dhabi erreichten wir um 20:30 Uhr Ortszeit. Wir begaben uns zu den Anschlussflügen und ließen uns unser Ticket für den morgigen Rückflug nach Deutschland am Etihad-Schalter ausstellen. Auch hier gab es mal wieder keinen Fensterplatz. So ein Mist.

Da der Flug nach Düsseldorf erst um 08:00 Uhr am nächsten Morgen ging, hatte ich ein Hotel für die Nacht gebucht. Das Premier Inn Abu Dhabi International Airport befindet sich zwischen Terminal 1 und 3 und ist fußläufig erreichbar. Also hofften wir, spätestens um 22:00 Uhr auf dem Zimmer zu sein. Leider hatten wir nicht mit der Schlange an der Passkontrolle gerechnet. Es dauerte eine Stunde bis wir endlich dadurch waren. Um 22:45 Uhr waren wir auf dem Weg zum Hotel, dass wir 15 Minuten später auch erreichten. Es war gut zu finden und ausgeschildert. Wir checkten ein und gingen aufs Zimmer. Eigentlich waren wir schon total kaputt und müde. Ich sowieso, hatte ich doch davor die Nacht schon nicht geschlafen. Marcel wollte jedoch noch etwas essen und ich etwas trinken. Vom Hinflug hatten wir noch Dirham übrig, die wir jetzt ausgeben wollten. Keine 100m vom Hotel befindet sich ein McDonalds, ein Sandwichladen und ein China-Take-Away. Marcel entschied sich für ein Sandwich und nahm es mit ins Hotel.

Um kurz nach 0 Uhr gingen wir dann endlich ins Bett. Müde und kaputt wie wir waren, schliefen wir sofort ein. Das Hotel ist wirklich schön und sehr gut geeignet für einen Stopover.

Der Wecker ließ uns jedoch nicht viel Zeit zum Schlafen. Um 05:00 Uhr standen wir schon wieder in den Startlöchern. Da die Einreise gestern so lange gedauert hatte, erwarteten wir, dass die Ausreise genauso lange dauerte. Wir brauchten zwar das Gepäck nicht aufgeben, da es ja schon in Südafrika bis Düsseldorf durchgecheckt wurde aber wir wollten trotzdem einen Zeitpuffer haben. Den hatten wir dann letztendlich auch, da das Ausreiseprozedere nicht so lange gedauert hat. Die Schalter waren leer und wir kamen schnell dran.

Bereits um kurz nach 6 waren wir schon im Terminal und um 08:00 Uhr ging erst der Flug nach Düsseldorf. So ein Mist. Wir hatten nur noch 20 Dirham, von denen Marcel sich einen Kaffee gönnte. Erneut umtauschen wollten wir nicht.

Irgendwann ist ja glücklicherweise die Zeit des Wartens rum und das Boarding beginnt. Mit Air Berlin ging es nun zurück nach Deutschland. Allerdings war ich von einer Fluggesellschaft auch selten so enttäuscht. Das Entertainmentsystem war ausreichend aber nicht besonders. Am schlimmsten war jedoch der Sitzplatzabstand zum Vordermann. Das war mitunter das Engste, dass ich je erlebt habe. Hier kam man sich wirklich vor wie in einer Sardinenbüchse. Klappte der Vordermann seinen Sitz runter hatte man gar keinen Platz mehr. Man kam gar nicht umhin, selbst die Rückenlehne zurückzuklappen. Auf einem Kurzstreckenflug mag das ja akzeptabel sein aber nicht bei einem Flug von 7 Stunden. Der Flug selbst war zwar nicht voll aber unsere Viererreihe auch komplett belegt und andere Passagiere waren auf die freien Sitze bereits ausgewichen. Zudem empfanden wir auch die Flugbegleiter nicht als sehr freundlich. Air Berlin auf Langstrecke kommt für uns nicht noch einmal in Frage.

Der Flug nach Deutschland verlief zur Abwechslung mal ganz ruhig und entspannt. Schlafen konnte man aufgrund des Platzmangels aber trotzdem nicht.

Mit 10 Minuten Verspätung erreichten wir Düsseldorf um 13:50 Uhr. Wir beeilten uns, um schnellstmöglich durch die Passkontrolle zu kommen und warteten auf das Gepäck und… ja und warteten. Eine halbe Stunde später stoppte das Band aber unsere Koffer hatten wir immer noch nicht. Vorher hatte uns eine Servicemitarbeiterin noch mitgeteilt, dass wir dann zum Lost & Found Schalter von Air Berlin gehen müssen. Also zögerten wir nicht lange und gingen schnellen Schrittes dahin. Denn wir waren nicht die einzigen, deren Koffer nicht angekommen waren. Immerhin hatten wir uns in die richtige Reihe angestellt und kamen sofort dran. Die Dame nahm alle Daten auf und wir gaben ihr das erste Mal in unserem Leben den Gepäckaufkleber. Also immer schön aufheben! Sie sagte uns auch, dass es in Abu Dhabi wohl Probleme gegeben hätte und 24 Koffer noch dort standen. Wahrscheinlich auch unser. Wir hofften das Beste…Wir bekamen einen Zettel, mit einem Trackingcode zur Verfolgung des Gepäcks. Die Koffer und Taschen würden dann von einem Fahrer zur angebenen Adresse gebracht werden.

Mittlerweile hatten auch Marcels Eltern schon angerufen, da wir bereits 15:30 Uhr hatten und sie fragten, ob alles in Ordnung wäre. Ich erklärte kurz die Geschichte und wir gingen dann nur mit Handgepäck zu ihnen nach draußen. In Abu Dhabi hatten Marcel und ich noch gescherzt, dass das Gepäck bei einer Übernachtung bestimmt nicht mitkäme. Dem war jetzt auch so. Hauptsache es kam überhaupt an.

Wir fuhren nun nach Hause und warteten auf den Anruf am nächsten Tag, dass das Gepäck angekommen war. Da jedoch Ostern war, meldete sich der Mitarbeiter erst am Dienstag. Aber ich war froh, als mein Koffer wieder zurück war. Um meine ganzen Souvenirs wäre es doch sehr schade gewesen.

Ein sehr schöner Urlaub war zu Ende. Wir hätten durchaus noch ein paar Wochen dranhängen können. Südafrika wird uns bestimmt noch einmal wiedersehen.