Südafrika: Panoramaroute am Blyde River Canyon

Am Morgen standen wir früh auf und frühstückten bereits um 07:30 Uhr. Zum Glück ging es mir besser. Den heutigen Tag wollten wir im Blyde River Canyon Nature Reserve verbringen. Das Reservat gehört zu den größten und schönsten Schluchten der Welt. Das 29000 ha große Naturschutzgebiet lässt sich am besten entlang der gut ausgebauten Panoramastraße erkunden, von der immer wieder Wege zu Aussichtspunkten abgehen. Leider hatten wir erst nach Buchung unserer Lodge entdeckt, dass sich die Panoramastraße ca. 70km von hier entfernt befindet. Stornieren konnten wir nicht mehr und so blieb uns nichts anderes übrig, als die 140km hin- und zurück zu fahren oder die Buchung verfallen zu lassen. Da wir 75 / Nacht bezahlt hatten, war das keine Option. Also hieß es mal wieder: Fahren. Das war natürlich ärgerlich, denn dadurch ging viel Zeit verloren. Es empfiehlt sich daher eigentlich eher eine Unterkunft in Graskop zu suchen. Das Städtchen ist quasi Ausgangspunkt der Panoramastraße.

Wir fuhren nun erstmal 45 Minuten auf unserer Schotterpiste zurück zur Hauptstraße und entdeckten Perlhühner und Meerkatzen. Dann bogen wir rechts ab und begaben uns auf derselben Straße wie gestern zurück. Mit der Ausschilderung nach Graskop fuhren wir nach 40km auf die Panoramastraße. Auf dem Weg dorthin hielten wir bei einem Aussichtspunkt, der im Reiseführer allerdings nicht erwähnt war. Dort gab es nicht nur zwei Geocaches, sondern auch ein Restaurant. Wir waren gespannt, wo dieses hier wohl sein sollte und fuhren einfach mal die Straße entlang. Wobei Straße konnte man das auch nicht nennen. Buckelpiste traf es eher. Die Aussicht war jedoch wunderschön und der kleine Ausflug hatte sich gelohnt (Auch wenn wir die Geocaches nicht gefunden haben).

Wir fuhren noch ein Stück weiter zum Restaurant, in dem wir allerdings die einzigen Gäste waren. Aber es war ja noch früh. Wir bestellten etwas zu trinken und genossen die friedliche Atmosphäre. Allzu lange wollten wir uns jedoch nicht aufhalten.

Nach einer halben Stunde fuhren wir zurück zur Hauptstraße und von hier direkt zum ersten Aussichtspunkt, der im Reiseführer beschrieben war: Der Pinnacle. Dabei handelt es sich um eine freistehende Granitsäule, die aus einer bewaldeten Schlucht herausragt. Um dorthin zu gelangen, muss man allerdings 10 ZAR Eintritt bezahlen. Vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad zum Aussichtspunkt. Der Blick ist schön und den Abstecher wert, auch wenn es sich leider ein wenig zuzog. Vom Pinnacle fuhren wir weiter zu den Lisbon Falls. Man kann auch erst zu God´s Window fahren – einem 1829 m hoch gelegenen, spektakulären Aussichtspunkt. Wir wollten jedoch erst die Wasserfälle sehen, da man sonst wieder zurückfahren muss.

Die Lisbon Falls sind 92m hoch und stürzen in mehreren kleinen Kaskaden in die Tiefe. Auch hier zahlten wir wieder 10 ZAR Eintritt. Auf dem Parkplatz gibt es einige Souvenirstände. Die Verkäufer sind jedoch total entspannt und stürzen nicht gleich über einen her.

Wir fuhren wieder zurück auf die Panoramastraße und folgten der Beschilderung zu God´s Window. Vorher hielten wir noch an einem anderen Aussichtspunkt, von dem wir schon einen atemberaubenden Blick über den Blyde River Canyon genießen konnten.

Das Wetter wurde zunehmends schlechter und wir überlegten, ob es sich überhaupt lohnen würde, God´s Window einen Besuch abzustatten. Wir überlegten hin und her und entschlossen uns dafür. Das war auch definitiv die richtige Entscheidung, denn nicht umsonst wird es überall empfohlen. Die Aussicht ist grandios und schon der Weg dorthin durch einen kleinen ca. 100m langen Regenwald ist wunderschön. Es geht jedoch auch ordentlich aufwärts und erst über ca. 300 Treppenstufen und dem Regenwaldtrail erreicht man den Aussichtspunkt. Der Eintritt kostet 30 ZAR. Es lohnt sich!

Hinab geht es über denselben Weg. Wir verließen God´s Window und waren froh, richtig gehandelt zu haben. Ich freute mich zudem vor allem über mein zuvor noch erworbenes Weitwinkelobjektiv, das hatte sich schon mehr als bezahlt gemacht.

Von God´s Window fuhren wir auf der Panoramastraße ein Stück weiter zu den Berlin Falls. Der 45m hohe Wasserfall ist nach der Farm benannt, auf dem sich der Wasserfall befindet. Auch hier werden 20 ZAR fällig. Man sollte immer genügend Kleingeld dabei haben, denn wechseln können die Leute meist nicht. Auch die Berlin Falls sind ihren Abstecher wert und haben uns gut gefallen. Die Landschaft drumherum ist auch einfach traumhaft.

Nach dem kleinen Abstecher fuhren wir zu Bourke´s Luck Potholes. Auch diese Sehenswürdigkeit zählt zu den Top-Attraktionen entlang der Panoramaroute. Sie ist mit Abstand jedoch auch mit 75 ZAR die teureste. Wobei teuer in dem Fall auch relativ ist. 75 ZAR sind ca. 6 Euro. Die tollen Steinsformationen, die das Wasser im Laufe Millionen von Jahren in die Felsen gefräst hat, sind jedoch toll anzusehen und so ganz anders zu den vorherigen Sehenswürdigkeiten. Benannt wurde die Sehenswürdigkeit nach dem Goldsucher Tom Bourke, der an diesem Ort eine geringe Menge Gold fand (die zugehörige Goldader befand sich jedoch außerhalb seines Claims).

Es gibt hier zahlreiche (auch längere) Wanderwege, zu denen man sich allerdings anmelden muss. Auf dem Parkplatz entdeckten wir Paviane. Es gibt hier ein kleines Museum, ein Cafe und Souvenirstände. Auch hier sind die Verkäufer sehr unaufdringlich und man sich in Ruhe umsehen. Wir liefen ein wenig die gekennzeichneten Holzwege und Brücken entlang und genossen die Weitsicht. An den kleinen Wasserfällen legten wir eine Pause ein. Allerdings kam nach uns ein ganzer Reisebus und es wurde voll. Daher bgegaben wir uns recht schnell weiter.

Ein toller Aussichtspunkt ist eine Brücke, von der aus man die Potholes sehen kann. Über den Rundweg gelangten wir wieder zurück zum Ausgangspunkt am Museum. Im Kiosk kauften wir noch etwas zu trinken und gingen zum Auto.

Wieder auf der Hauptstraße wollten wir nun den Three Rondavels. Der letten Attraktion auf der Panoramaroute. Vorher legten wir einen Zwischenstopp an einem kleinen Aussichtspunkt ein. Von hier hatten wir einen weiteren traumhaften Blick in das Tal.

Da wir bereits halb 6 hatten und es anfing in der Ferne zu grummeln, beschlossen wir die Three Rondavels nicht mehr anzusteuern, sondern direkt zur Lodge zu fahren. Unterwegs regnete es schon ordentlich. Für unsere morgige Fahrt in den Kruger Nationalpark fuhren wir jedoch vorher noch in Hoelspruit einkaufen. Das Örtchen befand sich ca. 20km von der Lodge entfernt. Heute würden wir wohl nicht im Hellen dort ankommen. Wir kauften ordentlich Getränke und Nahrung ein und fuhren zurück zur Lodge. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen und zu gewittern. Wir kochten noch schnell und gingen dann auch schon wieder ins Bett. Es ist wirklich interessant, wie müde und kaputt wir abends sind und dann auch tatsächlich sofort schlafen können.