Südafrika: Fahrt in den Royal Natal Nationalpark

Nach einer entspannten und ruhigen Nacht, standen wir am nächsten Morgen um 07:00 Uhr auf und frühstückten gemeinsam mit zwei weiteren Gästen. Wir unterhielten uns ein wenig und erfuhren, dass sie beruflich in der Gegend unterwegs sind und an Projekten arbeiten. Sehr interessant. Danach packten wir unsere Sachen, verabschiedeten uns von Chris & Meg und setzten uns in Bewegung. Die verbleidenden Tage unseres Urlaubs würden wir im Royal Natal Nationalpark verbringen, der sich ca. 3 Stunden von hier entfernt befindet. Der Nationalpark ist einer der schönsten in den Drakensbergen und zum Wandern optimal geeignet. Es gibt zahlreiche Routen und auch wir hatten uns zu Hause schon etwas herausgesucht. Eine Wanderung zu den zweithöchsten Wasserfällen der Welt – den Tugela Falls – war unser auserkorenes Ziel. Unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte war das Thendele Hutted Camp mit sagenhaftem Blick auf das sogenannte Amphitheater, ein Felsmassiv von ca. 5km Länge und bis zu 500m Höhe. Für den Weg zum Royal Natal Nationalpark empfahl Chris uns die Route Richtung Howick zu nehmen, da sie landschaftlich am spektakulärsten wäre. Da jedoch das Wetter nicht sehr gut war und die Wolken tief hingen, entschieden wir uns doch für die Autobahn N3.

Wir kamen schnell voran, da der Verkehr nicht allzu dicht war und erreichten den Eingang zum Royal Natal Nationalpark gegen 13:30 Uhr. Hier nahmen wir unser Entry-Ticket in Empfang. Die Parkgebühr zahlten wir jedoch erst im Camp selbst. Auf dem Weg zum Thendele Hutted Camp hielten wir an einem kleinen See und genossen die herrliche Landschaft. Ein Traum hier. Wir waren sofort verliebt in die Szenerie und schon ein wenig traurig, dass wir nur zwei Tage Zeit hatten.

Nachdem wir uns vom Anblick losgerissen hatten, fuhren wir weiter. Wir bogen ab Richtung Thendele und fuhren nun auf einer sehr schmalen aber asphaltierten und gut befahrbaren Straße weiter. Nur Gegenverkehr musste jetzt nicht unbedingt kommen.

Die Rezeption des Camps erreichten wir um 14:30 Uhr, wo wir auch gleich sehen konnten, welche Hütte wir hatten. Die Namen standen nämlich auf einer Tafel. Zu Hause hatten wir die Hütte im oben gelegenen Camp reserviert. Mit Blick auf das Amphitheater und die umliegenden Berge war es uns die paar Euro mehr wert gewesen. Wir betraten die Rezeption und checkten ein. Den Schlüssel zur Hütte 22 bekamen wir kurze Zeit später ausgehändigt und fuhren hinauf. Die Parkplätze sind sehr schmal und man muss ein wenig rangieren, bis man gerade steht. Hoffentlich würde keiner die Hütte neben uns belegen, dann war es ein wenig enger.

Die Nummer 22 liegt ein wenig verdeckt im hinteren Bereich aber der Blick war immer noch schön. Nur leider keine freie Sicht auf das Amphitheater. Es erwartete uns jedoch ein großes Haus mit viel Platz und seit langem mal wieder ein vom Wohnbereich getrenntes Schlafzimmer. Es gefiel uns sehr gut hier.

Es war jetzt 15:00 Uhr und wir wollten uns noch ein wenig die Gegend anschauen. So wurde anhand von Geocaches ein kleiner Wandertrail herausgesucht. Wir fuhren mit dem Auto hinab in Richtung Mahai Rest Camp und konnten das erste Mal einen ausgedehnten Blick auf das unglaubliche Amphitheater werfen. Danach fuhren wir weiter, parkten das Auto auf dem Parkplatz und gaben dem Guide Bescheid. In dem Royal Natal Nationalpark ist aus Sicherheitsgründen jede Wandertour und die ungefähre Dauer bei einem Guide auf dem Parkplatz anzumelden. Da wir nur ein wenig Cachen wollten, sagten wir ihm, dass wir uns die Gegend etwas anschauen und um 18:00 Uhr zurück seien. Drei Stunden würden reichen.

Auf schmalen Pfanden folgten wir dem Wanderweg, der uns an einer unglaublich schönen Kulisse vorbeiführte. Der kleine Wanderpfad führte uns hinab zum Zeltplatz. Wir betraten diesen durch ein Tor und taten mal so, als seien wir Gäste Zwinkernd. Wir wollten uns abschließend noch auf dem Weg zu den Tiger Falls begeben. Die gesamte Wanderung ist jedoch 7km lang und die Zeit wurde leider langsam knapp. Eine Übersicht über die Wanderungen in der Umgebung gibt es übrigens HIER. Wir liefen daher einfach ein wenig dem geteerten Weg folgend bergauf. Unterwegs cachten wir ein wenig.

An einer Brücke entschlossen wir uns zur Umkehr. Wir genossen noch ein wenig die herrliche Sicht, bevor es auf demselben Weg zurück ging. Marcel konnte natürlich nicht widerstehen, die Langzeitbelichtung meiner Kamera zu testen Lachend. Bevor wir am Auto ankamen, testeten wir noch eine Hängebrücke, die über dem Mahai Fluss am Campingplatz gespannt war. So ganz wohl fühle ich mich auf solchen Brücken auch nicht.

Gegen 17:30 Uhr fuhren wir zurück zum Thendele Camp und unserer Hütte. Um 18:00 Uhr ging ja bereits die Sonne unter. Wir relaxten noch ein wenig auf unserer Terrasse und genossen die herrliche Aussicht. Danach kochten wir und schauten noch ein wenig Fernseh. Wenn wir den Luxus schon einmal hatten, mussten wir uns auch die Geschehnisse des Tages ansehen und natürlich auch die Neuigkeiten zum Germanwings-Unglück. Danach wurde es Zeit fürs Bett.