Seychellen

Seychellen: Auf der Insel Praslin

Heute checkten wir schon um 07:00 Uhr aus und gingen zum Hafen. Um 07:30 Uhr ging die Fähre nach Praslin, unserem heutigen Ziel. Wir warteten am Anleger und mussten uns mit drei Straßenhunden die Wartezeit verkürzen. Die hofften wohl aus Fressen von uns und belagerten unsere Koffer und Taschen. Als Marcel sich auf die Suche nach einer Tasse Kaffee begab, nahm er die drei zum Glück mit und ich hatte ein paar Minuten meine Ruhe 😉

Die Fähre kam um 07:20 Uhr an und wir gingen an Bord. Pünktlich um halb 8 legten wir ab und befanden uns eine halbe Stunde später auf Praslin. Sie ist die zweitgrößte der Seychelleninseln. Davon merkt man jedoch auf der Insel selbst nicht viel. Es ist recht ruhig und der Verkehr überschaubar. Am Fährhafen stiegen wir aus, nahmen unsere Koffer in Empfang und unseren Mietwagen entgegen, den wir bei dem nationalen Vermittler Steppe Car Hire gebucht hatten. Alles lief reibungslos und unkompliziert und wir konnten uns bereits um 08:15 Uhr auf den Weg machen.

Wir steuerten zuerst den bekanntesten und schönsten Strand der Insel an. Den Anse Lazio. Schneeweißer Sand und palmengesäumte Buchten erwarteten uns. Kurz vor 9 waren wir bereits hier und teilten uns den Strand nur mit einem weiteren Pärchen. Da der Mann allerdings Nacktaufnahmen seiner Freundin machte, entfernten wir uns schnell von den beiden und gingen zu einer kleineren Bucht.

Da uns hier allerdings erneut ein Straßenhund begüßte gingen wir zurück zum Hauptstrand. Das mit den Hunden war für uns ziemlich nervig. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen an diesem zauberhaften Ort und starrten gebannt in die unglaubliche Landschaft um uns herum. Wenn das nicht Paradies war, wo sonst? Während Marcel ein kleines Nickerchen hielt, ging ich schnorcheln. Ich hatte vorhin einen Rochen entdeckt der an den Strand schwomm. Da ich leider zu langsam war, war der Rochen schon wieder weg als ich im Wasser ankam. Man kann zwar auch einige Fische sehen aber generell ist Schnorcheln hier recht langweilig. Ich ging daher zurück zu Marcel und beschäftigte mich mit den Krebsen, die sich im Sand versteckten. Die sind allerdings so scheu, dass sie sich bei der kleinsten Bewegung wieder im Sand verkriechen. Später wurde noch eine große Krabbe an Land gespült, die sich ihren Weg suchte und uns recht nah kam.

Wir blieben ca. 1,5 Stunden hier und fuhren dann zu unserer Unterkunft. Vorher legten wir noch einen Zwischenstopp in dem Städtchen Grand Anse ein. Gestern hatte Marcel bei der Bank auf La Digue noch einmal nach seiner Kreditkarte gefragt. Die sehr freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter sagten ihm, dass die Karte wohl nach La Digue geschickt werden sollte und er sie hier abholen könne. Nur blöd, dass wir ja heute auf Praslin waren. Aber auch kein Problem. Er konnte dort einfach bei einer Dame vorbeigehen, die die Karte dann für ihn aufbewahrte. Das lief auch alles schnell und problemlos und er konnte am Automaten gleich noch einmal die Funktionsfähigkeit der Karte testen. Wieder wurde sie eingezogen und wieder wussten wir nicht warum. Die Mutmaßung der Bankmitarbeiterin war, dass das Abheben unterschiedlicher Währungen in so kurzer Zeit ausschlaggebend dafür war. Ärgerlich. Und beim Geldabheben mit der anderen Karte hatten wir nun immer ein unbehagliches Gefühl. Aber es klappte und wir bekamen unsere Rupien.

Wir machten uns auf die Suche nach unserer mit hervorrangend bewerteten Unterkunft Selfcatering Residence Praslinoise. Die zu finden war jedoch alles andere als einfach und Marcel fragte in einem Hotel nach. Die Dame beschrieb die ungefähre Lage auf einer Touristenkarte und wir machten uns erneut auf die Suche. Wir entdeckten zum Glück das Schild, welches auf die Unterkunft hinwies und fuhren in die Straße. Vorbei an einer Kirche und einer Schule legten wir die letzten Meter auf einer holprigen und buckeligen Piste zurück. Die Selfcatering Unterkunft war die letzte auf der Straße. Wir bogen in den Hof ab und wurden dort schon von der überaus freundlichen Frau begrüsst. Sie zeigte uns unser Apartment und wir waren froh, endlich mal Fenster und Platz zu haben. Ein wirklich schönes Apartment und das für 50 Euro / Nacht.

Der Hunger lockte uns nach einer ca. 1 stündigen Siesta hinaus in die Stadt Grand Anse. Auf Selfcatering hatten wir heute keine Lust und beim Sunset Takeaway bekamen wir günstiges und leckeres Essen in einer Takeaway Schale. Aber man konnte das auch vor Ort essen. Das gefiel uns und wir hatten damit auch schon die Essensfrage für heute geklärt. Es war so heiß heute, dass wir beim Essen ganz schön ins Schwitzen kamen. Zur Abkühlung ging es noch kurz an den Strand Grand Anse, der sich für uns jedoch nicht so zum Schwimmen eignete. Viele Algen.

Es war jetzt 15:00 Uhr und wir wollten noch ein wenig die Insel erkunden. Als Punkte hatte ich mir Anse Georgette und Anse Kerlan eingezeichnet. Leider kam man zur Anse Georgette nur über den Besuch des Hotels, dem der Strand wohl gehört, über eine Wandertour, zu der wir jetzt keine Zeit mehr hatten oder über eine Bootsfahrt. Somit war Anse Georgette für uns erledigt. Bei Anse Kerlan handelte es nicht, wie der Name vermuten lässt, nicht um einen Strand sondern um ein kleines Dorf, dass durch seinen Ausbau in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat. Wir fuhren zu Apartments, die genauso hießen wie der Strand, parkten das Auto am Rand und gingen zwischen den Apartmenthäusern hinunter zum Strand. Der Ausflug hatte sich auch nicht gelohnt. Der Strand war nicht ganz so schön, wie die, die wir bereits gesehen hatten. Zwar war der Sonnenuntergang genau auf dieser Seite aber kaum Palmen und der Sand war voller Korallen.

Wir liefen zurück zum Auto und begaben uns auf die Suche nach einem schönen Plätzchen für den Sonnenuntergang. An unserer Unterkunft vorbei fuhren wir auf der Straße in Richtung Fährhafen. Unterwegs legten wir ein paar Zwischenstopps ein und bewunderten immer wieder die tolle Landschaft, die sich unserem Auge bot. Einfach toll hier.

Die Sonne ging langsam unter aber um sich irgendwo hinzusetzen war es noch zu früh. Und ich hatte noch nicht das optimale Plätzchen mit einer Palme direkt am Strand gefunden, auf die ich klettern konnte. So ein Mist, wo war denn die blöde Palme, die ich schon auf soooo vielen Fotos gesehen hatte???

Bevor wir wieder am Fährhafen angelangten, drehten wir um und fuhren zurück. Ich hielt weiterhin Ausschau nach der Palme und ja, ich entdeckte ein schönes Fleckchen. Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Ein bisschen Strand, die Sonne geht unter und dazwischen die Palme, auf die ich klettern konnte. Ja mein Glück war perfekt. Was lange währt, wird endlich gut.

Wir genossen die Zeit bis zum Sonnenuntergang und machten viele Fotos. Von dieser Kulisse kann man nicht genug bekommen. Zu schnell versank die Sonne im Meer und wir machten uns auf die Rückfahrt, bevor es ganz dunkel wurde.

Zurück in unserem Apartment packten wir unsere Sachen für die morgige Abreise und gingen früh schlafen. Viel zu schnell war die Zeit auf Praslin vergangen. Aber hier könnten wir uns vorstellen, noch einmal herzukommen. Praslin hat uns persönlich besser gefallen als La Digue. Die Anse Lazio war traumhaft schön und der Sonnenuntergang genauso kitschig wie erhofft Lächelnd.