Neuengland: Unterwegs in den White Mountains

Nach einer ausgeruhten Nacht standen wir am Morgen gemütlich auf, frühstückten und machten uns danach auf den Weg. Das Wetter hatte für heute Schauer angekündigt und so ließen wir von einer Wanderung auf einen der 4000-Fußer ab. Die Gegend um Lincoln ist ein wahres Wanderparadies und es finden sich zahlreiche leichte oder auch schwere Touren auf die Gipfel der White Mountains. Vielleicht würde das Wetter ja morgen besser sein und wir könnten eine Tagestour in Angriff nehmen.

Stattdessen wollten für eine kurze Halbtagestour von ca. 3 Stunden zum Lonesome Lake wandern. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir jedoch die Flume Gorge, die zu den Hauptattraktionen der Region zählt. Es handelt sich um eine natürliche Schlucht, deren Wände bis zu 90 Fuß hoch sind. Der Eintritt in die Schlucht kostete 17 USD. Wir entdeckten jedoch, dass es noch weitere Attraktionen entlang des Highways gab wie „The Basin“ und den Cannon Mountain, einen 4200 Fuß hohen Berg, der sich nicht nur zu Fuß, sondern auch mit einer Seilbahn erklimmen lässt. Letzten wollten wir nun als erstes ansteuern. Das Wetter war sich nicht absolut sicher, was es wollte. Aber es stürmte ordentlich und sah jeden Moment nach Regen aus. Bevor dieser also einsetzte, wollten wir die Sicht von dem Berg genießen.

Schnurstracks fuhren wir dorthin, kauften das Ticket für die Seilbahn für 18 USD und nahmen um 11:00 Uhr die Bahn nach oben. Ein paar andere Gäste waren mit uns in der Gondel. Nach ca. 5-10 Minuten waren wir oben angekommen. Das Wetter hatte sich allerdings rapide verschlechtert und es regnete. Daher gingen wir in die Cafeteria und tranken einen heißen Kakao zum Aufwärmen. So konnten wir auch abwarten, ob sich das Wetter besserte. Der Wind störte nicht so sehr, wie der Regen.

Nach 20 Minuten des Wartens wurden wir belohnt. Es hatte aufgehört zu regnen und bevor der nächste Schauer einsetzte, begaben wir uns auf den 0.3 Meilen langen Rundweg. Auf halber Strecke wartete ein Aussichtsturm darauf von uns erklommen zu werden. Wir nahmen die Stufen hinauf und genossen den Blick. Der war wirklich spektakulär, auch wenn man nicht allzu weit blicken konnte. Doch die bunt gefärbten Bäume und der graue Himmel gaben einen tollen Kontrast ab. Es war jedoch so windig, dass wir es nicht lange hier oben aushielten. Nach ein paar Fotos gingen wir die Stufen wieder hinab und liefen entlang des Rundwegs zurück zur Cafeteria. Unterwegs ließen wir den Blick immer wieder in die Ferne schweifen.

Nach einer knappen Stunde nahmen wir die Gondel wieder hinab zur Talstation, begaben uns ins Auto und fuhren auf dem Highway zurück. Als nächstes wollten wir uns das Basin ansehen. Ein kleiner Wasserfall, der am Ende einer kurzen Wanderung wartete. Auf breiten Pfaden liefen wir am Wasser entlang hinab bis zu einer Holzbrücke. Diese überquerten wir und konnten einen herrlichen Blick auf den ersten Wasserfall genießen. Wir marschierten von hier weiter zum Basin. Bis wir dieses erreichten genossen wir allerdings die tolle Sicht auf das Wasser um uns herum. Wirklich herrlich. Wir machten einen kurzen Abstecher entlang eines Wandertrails und folgten danach wieder dem Hauptweg zum Basin. Von dem Wasserfall selbst waren wir jedoch ein wenig enttäuscht. Der Weg hier her war deutlich schöner als die Sehenswürdigkeit selbst. Aufgrund dessen ist es aber sehr empfehlenswert.

Wir fuhren zurück auf den Highway und überlegten, ob es jetzt lohnenswert wäre, noch in die Schlucht zu gehen. Da wir ein wenig kaputt waren, entschieden wir uns dagegen und fuhren zurück in unser Cottage. Hier hielten wir ein wenig Siesta und entspannten uns.

Gegen 16:00 Uhr brachen wir wieder auf und fuhren ein wenig in der Gegend rum. Am Aussichtspunkt Lincoln Woods legten wir eine Rast ein, gingen auf die Brücke und genossen die Sicht auf den Fluss. Ein schöner Ort und ein toller Abschluss des heutigen Tages. Bevor es anfing zu regnen, liefen wir zurück zum Auto. Wir bereuten es nicht, dass wir nicht wandern konnten. Diese Plätze hätten wir heute sonst nicht gesehen.