Mazedonien: Fahrt zum Ohridsee

Heute um 08:30 Uhr flogen wir mit Wizzair nach Skopje in Mazedonien. Wir hatten dort einen Mietwagen gebucht und wollten vom Flughafen bis zum Lake Ohrid fahren, der sich im Süden Mazedoniens befindet.

2,5 Stunden später landeten wir bereits in Skopje und stiegen aus dem Flugzeug. Es herrschten angenehme Temperaturen von 20° und die Sonne schien. Wir freuten uns auf den bevorstehenden Kurzurlaub. Unseren Mietwagen hatten wir bei Hertz gebucht. Am Schalter wurden wir von einem sehr freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter begrüßt, der uns etwas über die Gegend um Ohrid erzählte und uns zum Auto begleitete. Der erste positive Eindruck über das herzliche Land war gewonnen.

Als wir aus dem Flughafen herauskamen, waren wir erstaunt und beeindruckt von der tollen Umgebung. So hatten wir uns Mazedonien nicht vorgestellt. Rundherum – egal wo man hinschaute – befanden sich hohe Berge, deren Spitzen mit Schnee bedeckt waren.

Um halb 12 saßen wir im Auto und peilten unser Ziel – Ohrid – an. Unterwegs konnten wir herrliche Eindrücke vom Land gewinnen. Die Straße war gut ausgebaut und befahrbar und wir genossen den Ausblick.

Über die Autobahn fuhren wir ca. 100km bis zu unserem ersten Stopp – dem Mavrovo-Nationalpark. Da es unterwegs (so ca. alle 20-30km) eine Mautstation gibt, empfiehlt es sich etwas Kleingeld bereitzuhalten. Die Gebühren liegen zwischen 20 und 30 Denar (ca. 40-50 Cent). Die Mautstraße führte bis zum Nationalpark. Insgesamt wurden wir 5x zur Kasse gebeten. Dafür befinden sich die Straßen in einem sehr guten Zustand und die Autobahn ist kaum befahren. Sehr angenehm.

Wir erreichten das Eingangstor zum Nationalpark und fuhren bis zum Mavrovosee, der sich direkt in der Dorfmitte befindet. Der Mavrovosee ist ein Stausee, der die Umgebung mit Elektrizität versorgt. Touristisch wird der Nationalpark zum Wandern, Radfahren und Skifahren genutzt; es gibt Hotels, Ferienhäuser und Skilifte. Wanderwege sind jedoch nur vereinzelt markiert. In dem Nationalpark leben neben Luchsen und Wölfen auch ca. 100 Braunbären. Allerdings sind diese nur in den Bergen anzutreffen. Wir genossen daher den Blick auf den See und gingen danach einen Kaffee trinken. In der kleinen Holzhütte (Gostilnica „Dva Sokola“), direkt mit Sicht auf den Mavrovosee, wurden wir auch wieder herzlichst empfangen. Der nette junge Mann war sehr zuvorkommend und bot uns sogar an, ein Foto von uns zu machen. Da sagten wir natürlich nicht nein.

Nach einer halben Stunde verließen wir den Laden wieder und gingen zurück zum Auto. Von dort fuhren wir ein paar Meter weiter bis zu einem weiteren Aussichtspunkt. Auch hier schauten wir nochmal auf den See und suchten unseren ersten Geocache.

Bevor wir uns auf die Weiterfahrt begaben, legten wir noch einen kurzen Stopp bei der Touristeninformation ein. Der Mann beantwortete unsere Fragen und wir schauten uns ein wenig um. In der Infostation gibt es auch ein paar Souvenirs zu kaufen.

Wir fuhren denselben Weg zurück bis zur Kreuzung nach Ohrid. Hier bogen wir wieder auf die Europastraße ab und fuhren weiter. Die serpentinenartig verlaufende Straße brachte uns immer höher, bis wir den Pass erreichten. Dann ging es im kurvenreich wieder hinab. Immer mit schöner Weitsicht. Auf den Straßen selbst war nicht viel los aber die Mazedonier fahren anscheinend doch einen heißen Reifen. Die wenigen Autos, die wir unterwegs entdeckten, überholten uns mit einer ganz schönen Geschwindigkeit.

An einem Geocache legten wir erneut einen Zwischenstopp ein. An dieser Gedenkstätte, die leider in die Jahre gekommen ist, befand sich das erste freie Gebiet (Debrca) im versklavten Mazedonien. Da die Gegend sehr vermüllt war, suchten wir schnell den Cache und fuhren weiter.

Von hier waren es noch ca. 50km bis zum Lake Ohrid. Unterwegs konnten wir uns nicht nehmen noch ein paar Fotos aus dem Autofenster zu schießen. Dafür fuhren wir auf der kaum befahrenen Straße einfach rechts ran. Stellt hier alles kein Problem dar und interessiert auch eigentlich niemanden Lachend.

Um 16 Uhr erreichten wir Ohrid und begaben uns mit dem Auto auf die Suche nach unserem Hotel „Villa Mal Sveti Kliment„. Die mit „Hervorragend“ bewertete Pension befindet sich mitten in der Altstadt Ohrids. Wir waren leider so voreilig und sind mit dem Auto in die engen Gassen der Altstadt gefahren. Das ist nicht zu empfehlen. Als wir nachher sahen, wie eng die Gassen waren, waren wir froh, wieder draußen zu sein. Zumindest ich Lächelnd. Wir parkten daher das Auto gegen Gebühr am Hafen (30 Denar / Stunde und 400 Denar (ca. 7 Euro) für 24 Stunden) und begaben uns zu Fuß auf die Suche nach unserer Unterkunft.

Die Gassen sind sehr verwinkelt und das GPS war auch keine große Hilfe aber durch Glück entdeckten wir die Pension und checkten ein. Die Dame war auch wieder sehr freundlich und führte uns zu unserem Zimmer im Erdgeschoss. Leider hatten wir keinen Seeblick aber für 35 Euro / Nacht war das liebevoll eingerichtete Zimmer wirklich top.

Wir packten kurz die Sachen aus und gingen danach durch die Altstadt direkt zum Ohridsee. Er ist der größte See Mazedoniens und einer der ältesten der Erde. Der Wasserspiegel liegt 695 m über dem Meeresspiegel. Der Ohridsee hat eine maximale Tiefe von 289 m und nimmt eine Fläche von 349 km² ein. Der größere Teil gehört zur Republik Mazedonien, der kleinere zu Albanien. Am mazedonischen Ufer sind Ohrid und Struga die wichtigsten Städte, am albanischen ist es Pogradec. Insgesamt leben mehr als 200.000 Menschen rund um den See. Wir flanierten ein wenig am See entlang, liefen durch einen kleinen Park direkt am Ohridsee und begaben uns danach zum Auto.

Da wir schon einmal so nah an der Grenze zu Albanien waren, ließen wir uns den Spaß nicht nehmen, die ca. 40km bis zu Grenze zu fahren, dort einen Cache zu suchen und wieder zurück nach Mazedonien zu fahren. Eigentlich doch ziemlich bescheuert, wenn man mal so darüber nachdenkt aber was tut man nicht alles für seine Geocachingstatistik… Wir fuhren durch Struga und erreichten den Grenzübergang kurz vor dem Sonnenuntergang. Wir passierten zuerst die mazedonische und dann die albanische Kontrolle. Alles lief problemlos. Trotzdem fühlt man sich immer wie ein Schwerverbrecher.

Wir fuhren die Passstraße hinab bis zum albanischen Teil des Ohridsees. Hier befand sich neben einem Hotelressort direkt am See, auch unser ersehnter Geocache.

Nach dem Fund genossen wir die Abendstimmung und die laue Luft, bevor es mit dem Auto nach nur einer knappen Stunde Aufenthalt wieder zurück zum Grenzübergang ging.

Nach dem kurzen Abstecher machte ich mich schon gedanklich auf eine Befragung an der Grenzkontrolle gefasst. Über die albanische Seite gelangten wir problemlos. An der mazedonischen Kontrolle mussten wir jedoch tatsächlich aussteigen und den netten Beamten, die bestimmt schon an die 60 waren, ein paar Fragen beantworten (woher wir kamen, was wir in Mazedonien wollen etc.) und den Kofferraum öffnen. Aber alles ganz freundlich und entspannt. Nach ca. 10 Minuten konnten wir weiterfahren und begaben uns wieder nach Ohrid.

Da es bei unserer Ankunft bereits dunkel war und wir auch nicht wieder durch die Gassen der Altstadt fahren wollten, parkten wir das Auto erneut am Hafen, bezahlten die 400 Denar für 24 Stunden Parken und begaben uns auf die Suche nach etwas Essbaren. Wir kehrten in die Taverna Momir ein, die sich unmittelbar am See befindet und wurden auch hier wieder freundlich empfangen. Nur nette Menschen heute. Wir bestellten uns einen Salat und ein Hauptgericht. Der Salat war richtig frisch und lecker und auch die Hauptmahlzeit war empfehlenswert. Schade nur, dass es schon dunkel war und wir nicht mehr auf den Ohridsee blicken konnten. Marcel ließ es sich nicht nehmen noch einen Nachtisch (Baklava) zu bestellen. Für unser wirklich leckeres Essen bezahlten wir insgesamt ca. 30 Euro. Als Verdauungsspaziergang liefen wir nun noch ein wenig durch die Altstadt und gingen im nahegelegenen Supermarkt Getränke und Knabberzeugs kaufen.

Da der Flug und die lange Anreise sich nun doch bemerkbar machten, gingen wir zurück zu unserer Pension. Wir schauten noch ein wenig Fernseh (Es gab sogar einen deutschen Sender; ZDF) und schliefen danach zufrieden ein.