Madagaskar: Segeltörn auf dem Smaragdmeer

Das Smaragdmeer (Emerald Sea, Mer d´emeraude) ist ein kristallklares, türkisfarbenes Meer in der Bucht von Antsiranana. Mit einem kombinierten Motor-/Segelboot ist die Lagune in einer bis 1,5 Stunden zu erreichen. Auf den kleinen Inseln wird der Anker gelichtet und neben Schwimmen und am Strand entspannen, kann man hier auch wunderbar schnorcheln, denn das Riff ist noch unberührt.

Auch wir hatten uns recht spontan zu diesem Ausflug entschlossen und unserem Touranbieter gebeten, einen Tagestrip zu organisieren. Und so standen wir am nächsten Morgen bereits um sechs Uhr auf, frühstückten schnell, packten Schnorchel- und Badesachen ein und wurden bereits um halb 8 von unserem Guide und dem Fahrer abgeholt.

Wir fuhren eine halbe Stunde in das Küstendorf Ramena, von wo aus die Touren generell starten. Unterwegs kamen wir noch an zwei markanten Baobab-Bäumen vorbei, die natürlich nicht unbeachtet bleiben durften.

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In Ramena angekommen stellte uns Jean den Kapitän des Schiffes vor, welcher uns hinaus aufs Meer brachte. Da es noch zu früh zum Ablegen war, schlenderten wir ein wenig am Strand entlang.

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Dann hieß es mal wieder „Warten“. Eine geschlagene Stunde saßen wir am Strand, beobachteten die Leute und warteten auf die Abfahrt. Warum das alles so lange dauerte, wurde uns erst bewusst, nachdem wir uns auf dem Boot befanden. Die Tide war noch nicht hoch genug, um die Meerenge zwischen der Bucht um Ramena und dem Smaragdmeer zu überwinden.

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Da auch bei unserer Ankunft kurz vor der Engstelle die Höhe des Wassers noch nicht ausreichte, um diese zu passieren, mussten wir erneut knapp 40 Minuten auf dem Boot warten. Das verbrachten wir mit Dösen. In der Morgensonne war es auch noch nicht allzu heiß. Zudem wehte der Wind heute sehr kräftig; zum Segeln natürlich optimal. Zwei weitere Boote gesellten sich zu uns und gemeinsam warteten wir bis das Wasser hoch genug war.

Ein Matrose aus dem anderen Boot ging derweil auf Fischfang. Mit einer Harpune bewaffnet fischte er einen riesigen Oktopus aus dem Wasser. Das Gebiet muss sich optimal zum Schnorcheln anbieten, wir wollten allerdings nicht schon vorher ganz nass werden. Zumal es mit dem Wind auch wirklich frisch war.

Gegen 10:30 Uhr warf unser Kapitän dann den Motor des Bootes an und schlängelte sich durch die Meeresenge. Vorne musste einer der Matrosen mit einem großen Holzstab die Tiefe messen und dem Boot schwung verleihen, wenn es auf den Grund aufsetzte. Gar nicht so einfach.

Auf der anderen Seite angekommen, veränderte sich die Farbe des Meeres schlagartig. Das dunkle Blau des Wassers schimmerte nun in den unterschiedlichsten Grün- und Blautönen. Fantastisch. Und vor allem war damit die Frage geklärt, woher das Meer seinen Namen hatte.

Die Wellen wurden allerdings zunehmend stärker und der Wind frischte ordentlich auf. Mit dem Segelboot hüpften wir über das Wasser und waren wir in Nullkomma-Nichts auf einer der zahlreichen kleinen grünen Inseln, die sich im Smaragdmeer befinden. Auf welcher genau wir uns befanden, weiß ich leider nicht mehr. Allerdings sei zu erwähnen, dass man bei der Überfahrt entweder regenfeste oder schnell trockende Klamotten anhaben sollte, denn man wird komplett nass. Durch die hohen Wellen und dem Wind ist man vor dem Wasser nicht geschützt.

Wir begaben uns an Land und fanden eine herrliche Umgebung vor. Weißer, feiner Sand und das türkisfarbene Meer verliehen dem Ort eine ganz besondere Atmosphäre. Nur der Wind, ja der wehte immer kräftiger.

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Zuerst zogen wir die nassen Klamotten aus, denn mir war ganz schön kalt. Aber bei dem Wind sollten die ja schnell trocknen. Nur wo sollte man die Sachen am besten hinhängen? Durch den Wind flogen die sofort wieder in den Sand und waren dann nicht nur nass, sondern auch noch voller Sandkörner.

Wir wollten jetzt natürlich gerne sehen, was die Unterwasserlandschaft hergab, schnappten uns die Taucherbrillen und die Schnorchel und begaben uns ins Wasser. Für mich war das ganze Spektakel auch schnell wieder beendet, denn es war mir definitiv zu kalt. Ich kam nicht mal bis zum Hals. Marcel harrte noch ein paar Minuten länger aus, kam dann aber auch wieder hinaus. Mit dem Wind war es leider viel zu kühl, obwohl die Wassertemperatur bei 25°C lag.

Daher zogen wir es vor, uns etwas an den wunderschönen Strand zu legen. Zwar wehte der Wind einem ständig Sandkörner ins Auge aber der Ausblick war trotzdem traumhaft.

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Gegen 13:00 Uhr gab es Mittagessen. Ich hatte eigentlich so gar keinen Hunger aber das Essen war inkludiert und natürlich möchte man die Leute nicht vor den Kopf stoßen. Allerdings gab es so viel, dass ich nicht wusste, wer das alles essen sollte. Neben diversen Seafood gab es frischen Fisch, Kokosreis und gebratene Süßkartoffeln. Eigentlich war ich nach den Kartoffeln schon pappsatt aber es kam immer noch mehr. Als Nachtisch gab es eine Banane.

Da wir beide keine Strandlieger sind, gingen noch ein wenig am Selbigen spazieren und genossen den Tag.

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Gegen 14:30 Uhr war es Zeit für die Rückreise. Und das war vielleicht eine Fahrt. Das Wetter wurde nämlich zusehends schlechter, der starke Wind war mittlerweile von heftigen stürmischen Böen geprägt und als sich der Kapitän des Boots eine Regenjacke anzug und uns bat, eine dicke LKW-Plane über unseren Kopf zu legen, wussten wir, dass es kein Zuckerschlecken werden würde. Eine Frau, die auf der Insel Massagen angeboten hatte, setzte sich unter ein Tuch. Ob das so wirklich vor Nässe schützte? 😉

Zuerst versuchte der Kapitän mit dem Motor weg von den Klippen der Inseln zu gelangen. Das klappte schon nur im Schneckentempo. Wir wurden so stark durchgeschaukelt, dass ich mehrere Male dachte: „Das war es jetzt, gleich kippen wir um“. Aber dem war nicht so. Allerdings guckte der Kapitän auch nicht freudestrahlend drein und das ließ vermuten, dass das Wetter auch für ihn eine kleine Herausforderung war.

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Der Himmel war komplett zugezogen und wir hofften, dass nicht auch noch Wasser von oben kommen würde.

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Der stetige Ostwind, den die Einheimischen „Varatraza“ nennen, weht in der Trockenzeit übrigens immer und frischt am Nachmittag auf. Das ist auch der Grund, warum die Boote nicht allzu spät am Nachmittag zurückfahren können. Das er allerdings so stark wehte wie heute, kam nicht allzu häufig vor.

Der Kapitän war ständig daran bedacht, dass Boot heil durch die Wellen zu manövrieren und die beiden Matrosen mussten das Wasser mit Plastikdosen aus dem Boot schaufeln.

Nachdem wir an den kleinen Inseln vorbeigefahren waren, wurde das Segel gehisst und wir nahmen sofort ordentlich an Fahrt auf. Die Anstrengung war dem Kapitän dabei ins Gesicht geschrieben. Die beiden Matrosen mussten darauf achten, das Segel nicht zu stramm oder zu locker zu lassen. Da braucht man ordentlich Kraft in den Armen.

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Nicht zu erwähnen, dass wir trotz der Plane ziemlich nass wurden, denn dadurch das diese so schwer war, rutschte sie dauernd vom Kopf.

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Während ich mir ständig Gedanken machte, wohin ich am besten springe, wenn das Boot kenterte, deutete der Kapitän einem seiner Matrosen an, ihm beim Lenken durchs Wasser zu helfen. Er sagte unserem Guide, dass das Wetter heute sehr heftig zum Segeln war. Ja, ich habe uns nicht nur einmal umkippen sehen.

Ich war froh, als wir endlich die Meerenge erreichten und das Wasser etwas ruhiger wurde. Die Wellen waren zwar teilweise immer noch meterhoch aber das Boot kam nicht mehr in eine extreme Schräglage wie auf dem Smaragdmeer. Ganz ehrlich, wir hatten schon Angst. Selbst Jean sagte uns, dass ihm das Segeln heute auch nicht wirklich geheuer gewesen sei. Und das soll was heißen, immerhin fährt er mit Touristen häufiger hier raus.

Nach einer guten Stunde legten wir endlich am Strand von Ramena an und konnten das Holzboot verlassen. Welch ein Abenteuer. Schön, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Damit war der heutige Tag noch nicht zu Ende, denn Jean brachte uns noch zum Reservat „Montagne des Français“ (French Mountain). Von dem Park hatte ich bisher noch gar nichts gehört, umso erstaunter waren wir, wie schön dieser war.

Da Jean keine Guiding-Lincence für den Montagne des Français hatte, mussten wir zusätzlich noch einen lokalen Führer anheuern. An der Parkinformation erledigte er die Formalitäten.

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Entlang eines Kreuzweges begaben wir uns nun bergauf. Ein Aufstieg zum gleichnamigen Berg wäre allerdings zu lange (ca. 2 Stunden) für den restlichen Tag gewesen. So durchquerten wir zuerst eine tolle Baobaballee mit unterschiedlichen Arten des Baumes.

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Danach ging es mit vielen Höhenmetern bergauf bis zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen tollen Blick auf die Bucht von Diego genossen.

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Ein herrlicher und abenteuerlicher Tag neigte sich abermals dem Ende. Einen Ausflug in den Montage des Français Park können wir empfehlen. Allein schon wegen der Baobabbäume.

Auf selbem Weg ging es wieder nach unten, wo unser Fahrer uns ins Hotel brachte.

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Nach dem Abendessen tranken wir noch etwas in der Hotelbar und ließen den Tag ausklingen.


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