Madagaskar: Rückfahrt nach Nosy Be

Nach gut einer Woche auf der Hauptinsel Madagaskar fuhren wir am Morgen vom Ankarana Nationalpark zurück zum Hafen in Ankify. Mit dem Schnellboot sollte es von hier wieder zurück nach Nosy Be gehen, denn unser Urlaub auf Madagaskar neigte sich dem Ende.

Jean und Marcel holten uns am Morgen um 07:00 Uhr ab. Vom Ankarana Nationalpark bis Ankify lagen nun knapp 3 Stunden Fahrt vor uns. Und das erneut auf der berühmten Nationalstraße 6, die mehr Schlaglöcher als Asphalt aufwies 😀.

Nach 1,5 Stunden legten wir eine kurze Pinkelpause an einem schönen See ein. Pit Stop mit Aussicht 😀😀.

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Kurze Zeit später mussten wir allerdings erneut anhalten, da Marcel (also der Fahrer 😀) mal wieder ein Chamäleon entdeckt hatte. Direkt hinter dem ersten Chamäleon entdeckte Jean dann ein weiteres. Ob man eigentlich nach ein paar weiteren Wochen müde von den Tieren wird? Ich glaube ja nicht.

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Wir fuhren erneut durch Ambilobe, wo auf der Brücke so ein starker Verkehr herrschte, dass wir bestimmt 10 Minuten auf derselbigen festsaßen und weder vor noch zurück kamen. So ganz wohl war uns nicht dabei. Statiker wird es hier wohl keine geben und die Brücke musste eine enorme Last aushalten.

Bevor wir Ankify erreichten, brachte uns Jean zu einer örtlichen Plantage in der Nähe von Ambanja, auf der Pfeffer, Kakao und Vanielle angebaut wurden. So konnten wir endlich mal sehen, wie Pfeffer wächst, denn eine Vorstellung hatten wir davon bis jetzt nicht.

Aber was wäre ein Besuch ohne ein weiteres Chamäleon?

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Jean zeigte uns zuerst Kakao. Auf Madagaskar gibt es drei verschiedene Sorten. Der Kakao auf Madagaskar zählt zu den besten der Welt, da er häufig ohne Pestizide oder Kunstdünger angebaut wird. Roh schmeckte das allerdings sehr schokolastig. Die Bäume werden zur besseren Ernte übrigens geschnitten, weswegen die Kakaobohnen auch so niedrig wachsen.

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Das Pfeffer als Ranke an einem Baum wächst, wusste ich ebenso wenig, wie das es nur eine Art von Pfefferkörnern gibt. Je nach Erntezeitpunkt und weiterer Behandlung haben die Pfefferkörner verschiedene Färbungen: grüner Pfeffer, schwarzer Pfeffer, weißer Pfeffer und roter Pfeffer.

Grüner Pfeffer wird aus unreifen, früh geernteten Früchten gewonnen. Er unterscheidet sich vom schwarzen Pfeffer dadurch, dass er entweder frisch in Salzwasser eingelegt wird oder schnell und bei hohen Temperaturen getrocknet oder gefriergetrocknet wird. Daher behält er die ursprüngliche grüne Farbe.

Schwarzer Pfeffer wird ebenfalls aus den unreifen (grün) bis knapp vor der Reife (gelb-orange) stehenden, durch Trocknen runzlig und schwarz gewordenen Früchten des Piper nigrum gewonnen.

Weißer Pfeffer ist von der Schale befreiter vollreifer Pfeffer. Zu seiner Produktion werden die reifen roten Pfefferbeeren etwa acht bis vierzehn Tage in fließendem Wasser eingeweicht, so dass sich die Schale durch Fäulnis ablöst. Danach werden sie mechanisch geschält, getrocknet und teilweise in der Sonne gebleicht. 

Roter Pfeffer besteht aus vollkommen reifen, ungeschälten Pfefferfrüchten und wird meist ähnlich wie auch der grüne Pfeffer in salzige oder saure Laken eingelegt. Verglichen mit dem grünen Pfeffer ist der eingelegte rote Pfeffer jedoch eher selten erhältlich. Noch viel seltener findet man den echten roten Pfeffer in getrockneter Form.

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Auch echte Vanille wächst als Rankplanze an einem Baum. Die bis zu 30 cm langen Vanille-Schoten – botanisch korrekt sind es Kapselfrüchte und keine Schoten – werden kurz vor der Reife, wenn sie gelbgrün sind, geerntet. Aufgrund von Missernten und Zyklonen, die Madagaskar immer wieder heimsuchen, sind die Vanillepreise im letzten Jahr regelrecht explodiert, denn Madagaskar gehört zu den Hauptlieferanten der Bourbon-Vanille.

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Unser kleiner Rundgang endete an einer kleinen Verkaufsbude, wo wir zuerst die Jackfrucht probieren durften (die allerdings nicht wirklich lecker schmeckt) und danach noch ein paar Mitbringsel kauften. Die Vanilleschoten waren allerdings auch hier sehr teuer. Daher nahmen wir Pfeffer in verschiedenen Varianten und Muskatnüsse mit nach Hause.

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Ich verabschiedete mich noch vom Chamäleon auf der Plantage und dann ging es zum Hafen in Ankify.

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Wir verabschiedeten uns von Jean und Marcel und dankten den beiden für die tolle Woche und die schönen Erlebnisse.

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Das Speedboat hatten wir heute für uns alleine und mit Volldampf fuhren wir zurück nach Nosy Be. Das Meer war heute so ruhig, dass sich sogar die Wolken drin spiegelten.

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Ein bisschen Wehmut machte sich breit, denn Madagaskar hatte uns wirklich in seinen Bann gezogen. Gerne hätten wir noch mehr vom Land erkundet.

Am Hafen in Nosy Be wurden wir von einem Fahrer erwartet, der uns ins Anjiamarango Beach Resort brachte.

Die Reise mit dem auf Madagaskar ansässigen Anbieter Cactus Tours war wirklich perfekt organisiert und wir können eine ganz klare Empfehlung aussprechen. Unser Guide und unser Fahrer waren trotz einiger Sprachbarrieren immer sehr engagiert und man hatte nie das Gefühl, dass sie einfach nur Punkte auf der Liste abhaken wollten.

Der Kontakt zum Touranbieter selbst hat bestens funktioniert und bei Rückfragen bekam man immer sofort eine Antwort. Auf Wünsche wurde eingegangen und auch telefonisch waren die Mitarbeiter zu erreichen. Ganz klar Daumen hoch.

In unserer Unterkunft wurden wir bereits von Philippe und seiner Crew erwartet. Nach einem Willkommensgetränk und einem erneuten kurzen Plausch wurden wir zu unserem Bungalow für die nächsten beiden Tage gebracht. Dieser befand sich diesmal ganz am Ende.

Den verbleibenden Tag verbrachten wir zu Marcels Leidwesen mit einem entspannten Blick aufs Meer. Er hätte zwar gerne noch etwas unternommen aber was sollte man auch mitten am Tag noch für eine Tour buchen? Wir hatten erst überlegt ein Quad zu mieten aber da es auch früh dunkel wird, hätte sich das für die verbleibenden vier Stunden auch nicht mehr gelohnt.

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Nach den letzten Tagen war ich darüber auch nicht allzu enttäuscht. Ich genoss den Tag am Meer und der Sonnenuntergang auf Nosy Be erwartete uns zum Abschluss des Tages mit einem grandiosen Farbspektakel.

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