Kanada: Niagara-on-the-lake

Nach einer erholsamen Nacht begaben wir uns zum inkludierten Frühstück und genossen das landestypische Toastbrot, Ei, Bacon, Würstchen, Ahornsirup und verschiedene Marmeladen. Zudem gab es einen wirklich sehr leckeren Vanillejoghurt. Danach packten wir unsere restlichen Sachen und checkten aus. Nachdem wir erneut einen kurzen Abstecher zu den Niagara-Falls gemacht hatten, stiegen wir ins Auto und fuhren zum Whirpool.

An diesen Punkt läuft das Wasser des Niagara-River in eine Art Bassin und dreht sich dort entweder im Uhrzeigersinn, gegen den Uhrzeiger oder so gut wie gar nicht. Ich schaute kurz hinab und ehe ich mich versah kam Marcel mit Tickets für die Gondel wieder, die hier einmal über das Wasser fährt. Für 14 CAD durften wir uns dann diesen Tourispaß antun. Das hatten wir irgendwie falsch verstanden. Wir dachten, wir könnten zum Wasser hinab gehen. Ich hatte mich schon gewundert, wo denn hier ein Aero Car sein soll; jetzt wussten wir es :-D. Sagen wir mal so, wer an sowas Spaß hat, sollte sich das nicht entgehen lassen. Wir fanden es etwas albern. Aber so hatten wir das auch mal mitgemacht und festgestellt, dass wir für solche Touristenattraktionen nicht gemacht sind.

Nach dem kurzen Vergnügen fuhren wir weiter zum beschaulichen Örtchen Niagara-on-the-Lake. Vorher hielten wir noch bei der Blumenuhr und schauten uns unterwegs die grandiosen Häuser ein. Man könnte eher Villen sagen. Alles gepflegt und teilweise palastartig gebaut.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir das Städtchen direkt am Ontario-See. Wir parkten das Auto, kauften ein Parkticket und schlenderten durch die Stadt. 15500 Einwohner zählt der Ort und war von 1791-1796 die erste Hauptstadt der britischen Kolonie Upper Canada. Die schönen Häuser aus dem 19. Jahrhundert versetzten uns in eine andere Welt. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Entlang der Hauptstraße kamen wir zum Uhrturm, der in der Mitte der Straße steht und an kleinen Boutiquen, Bäckereien und Hotels vorbei. An einer Ecke kehrten wir wieder um und liefen zurück zum Auto. Wir fuhren noch zum Ontario Lake und warfen einen Blick auf die Skyline Torontos. Ein wirklich schön gelegener Ort und einen Besuch wert.

Nun fuhren wir direkt nach Vaughn – einem Stadtteil von Toronto – um dort die riesige Shoppingmeile „Vaughn Mills“ aufzusuchen. Hier wollten wir den restlichen Tag verbringen und schauen, was wir so erstehen konnten. Der Verkehr ist hier übrigens fast schon grauenhaft. Die Kanadier fuhren einen sehr heißen Reifen. An die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100km/h hielt sich niemand und überholt wurde auf allen Seiten. Teilweise hatte die Autobahn 5 oder 6 Spuren und es wurde richtig unübersichtlich. An einigen Stellen staute es sich auch und man musste immer aufpassen, dass man auch ja auf der richtigen Spur war. Häufig wurden aus den 5 Spuren zwei Abfahrtspuren auf eine andere Autobahn. Auf der anderen Seite hatte es eine Massenkarambolage gegeben mit 6 LKWs und zahlreichen Autos. Wundern tat mich dies nicht. Und das Schild, dass darum bat, bei kleinen Blechschäden auf den eher selten vorhandenen Seitenstreifen zu fahren, ließ erahnen, wie oft es hier krachte. Ich war froh, als wir endlich in Vaughn ankamen. Sowas ist nichts für mich. Mir graute es schon vor der Rückfahrt.

Aber wir genossen nun erstmal den restlichen Tag im Shoppingcenter, kauften ein paar Klamotten und fuhren gegen 20:45 Uhr zu unserem Hotel Courtyard in Mississauga / Meadowhale. Die Fahrt war natürlich genauso schrecklich für mich wie die Hinfahrt aber Marcel machte das schon und ich war heilfroh nicht fahren zu müssen.

Eine halbe Stunde später kamen wir im Hotel am und waren froh, endlich aufs Zimmer zu können. Leider hatten wir jedoch das falsche Courtyard in Mississauga ausgewählt und die Dame erklärte uns, dass unser Hotel in Meadowhale liegt und sich ungefähr 30 Minuten von hier entfernt befindet. So ein Mist. Jetzt mussten wir wieder ins Auto, wieder auf die Autobahn und wieder den grausamen Verkehr aushalten und das auch noch im Dunkeln. Sowas dummes ist uns auch noch nie passiert. Da freut man sich aufs Ankommen und dann solch ein Fiasko.

20 Minuten später erreichten wir jedoch zum Glück schon unser richtiges Hotel, checkten ein und konnten endlich aufs Zimmer. Ein langer Tag ging zu Ende und ich war froh, morgen mit dem Bus nach Toronto zu fahren. Wer fährt denn hier freiwillig?