Japan: Abschied vom Fuji

Bevor es am Nachmittag zum Flughafen Tokyo-Narita ging, wollten wir den Vormittag mit weiteren Aktivitäten am Lake Kawaguchiko füllen. Nur leider machte uns das Wetter erneut einen Strich durch die Rechnung. Es regnete mal wieder. Der Himmel war grau und wolkenverhangen und wir überlegten, was wir unternehmen könnten.

Marcel konnte sich zu gar nichts motivieren und maulte nur rum, daher beschloss ich, das Zwei-Tages-Ticket für den Retro Bus ausgiebig zu nutzen und mit der grünen Linie zur Bat Cave zu fahren. Leider reichte jedoch die Zeit nicht mehr, da man schon gut eine Stunde bis dahin benötigte. Spätestens um 14:00 Uhr mussten wir Kawaguchiko „bye bye“ sagen, um unseren Flug am Abend zu erwischen. Der Plan wurde also verworfen und Marcel fragte, ob wir nicht zum Music Forest Museum fahren wollten. Warum nicht. Wir hatten hier gestern auch schon was von einer Monkey Show gelesen aber das war uns zu affig. 😉

Mit dem roten Bus fuhren wir also bis zum Music Forest Museum und schauten uns um. Ein kleiner Themenpark bei dem es um Musikinstrumente und Musik aus Europa geht. 15 Euro / Person waren wir jedoch nicht bereit an Eintritt zu zahlen, nur um uns europäische Kultur anzusehen bzw. anzuhören. Wir liefen daher nur durch den öffentlich zugänglichen Rosengarten und fuhren mit dem Bus zurück zum Bahnhof. Die ganzen Museen rund um den Kawaguchiko See sind nur zu Touristenzwecken errichtet worden und ein echter Nepp. Lustigerweise hatten wir jedoch wieder die gut gelaunte Busfahrerin von gesten.

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Wir überlegten, was wir mit dem Tag jetzt noch anstellen konnten und fuhren daher zum Visitor Centre. Da dort leider eine Veranstaltung war, konnten wir nur den rechten Teil des Gebäudekomplexes anschauen. Der kleine Rundgang durch ein Museum zeigte uns die Gegend rund um den Fuji, seine Entstehung und die hiesige Fauna und Flora. Nach einem Kurzfilm liefen wir nach 30 Minuten wieder zurück zur Bushaltestelle. Der heutige Tag war irgendwie für die Katz. So richtig was mit uns anzustellen wussten wir nicht.

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Daher ging es zurück zur Unterkunft und unser netter Gastgeber brachte uns mit dem Gepäck zum Bahnhof. Dort tranken wir an einem Stand noch einen leckeren, selbstgemachten Smoothie (Unbedingt probieren. Wir waren schon das dritte Mal hier und bekamen Rabatt :-D) und fuhren mit dem Zug zum Flughafen Narita. Das Ganze dauerte natürlich wieder eine Weile aber ich hatte diesmal darauf geachtet nur max. 2 mal umzusteigen. Letztendlich waren wir dennoch froh als wir endlich im Narita Express saßen.

Am Terminal 2 stiegen wir aus und nutzten das letzte Mal unseren Japan Rail Pass. So schnell sind zwei Wochen vorbei.

Im Terminal suchten wir nun die Schließfächer in dem wir unser großes Gepäck verstauen konnten. Nach Hause ging es nämlich noch nicht, sondern für ein paar Tage weiter nach Taiwan. Die Schließfächer waren schnell entdeckt und für 2000 Yen / Person konnten wir das Gepäck für 4 Tage lagern. War das angenehm nur mit Handgepäck zu reisen.

Zu Fuß liefen wir zum Terminal 3, von wo unser Flug mit Jetstar nach Taipei gehen sollte. Wir mussten uns jedoch in eine laaaaange Schlange einreihen, da die Self-Check-In Automaten nicht für Reisen nach Taiwan funktionierten. Um 20:40 Uhr waren auch wir endlich an der Reihe und standen vor einem Problem. Der Mitarbeiter brauchte die schriftliche Bestätigung von uns für diese Reise. Er fragte immer wieder nach dem Itinerary, was wir aber verneinen mussten, da wir ja nichts Schriftliches hatten. Er besprach sich mit seinem Kollegen und erklärte uns (so gut er konnte), dass wir das bei der Einreise in Taiwan brauchen. Tja, was sollten wir machen, wir hatten nun mal nichts! Die Buchungsbestätigung der Reise hatten wir zwar ausgedruckt aber die lag jetzt im großen Koffer. Also zog er kurzerhand los und ließ uns knapp 10 Minuten mit unseren Gedanken alleine. Zurück kam er mit einem Ausdruck, der nun das Ein- und Ausreisedatum und den Preis zeigte. Puh, was ein Theater. Also sollte man doch immer die Buchungsbestätigung mitnehmen. Und wir hatten uns in der Schlange noch darüber unterhalten, was die Leute eigentlich immer alle so lange am Schalter machen. Jetzt wussten wir es. Auch bei uns hatte das Prozedere eine knappe halbe Stunde gedauert.

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Um 22:00 Uhr sollte bereits unser Flieger gehen und bis zum Boarding waren es nur noch 20 Minuten. Also ab zum Sicherheitscheck und zum Gate. Wir warteten noch 10  Minuten bis das Boarding begann und starteten fast pünktlich gen Taipei. Knapp 4 Stunden dauerte der Flug, von denen die ersten 1,5 Stunden Turbulenzen herrschten weil unter uns ein starker Sturm über Japan tobte. Während Marcel schlief, hoffte ich, dass die Zeit einfach schnell rum ging.

In Taipei herrschte eine Stunde Zeitverschiebung und eine Temperatur von 30°. Und das Nachts um 01:00 Uhr. Jetzt wusste ich auch, warum mich die Dame an der Passkontrolle so schief angeguckt hatte und sagte, dass ich schon wüsste, dass hier Sommer sei (Ich hatte im Terminal eine Jacke an, da die  Klimaanlage mir ein bisschen zu sehr kühlte…) Ja, es war ganz schön warm hier. Zum Glück dauerte das Schlange stehen an der Immigration nicht so lange und wir begaben uns auf die Suche nach dem Hotelbus zum Novotel. Da wir erst so spät gelandet waren, hatten wir uns für eine Nacht in einem Hotel in Flughafennähe entschieden.

Wir fanden die Haltestelle auf Ankunftsebene und warteten auf den Bus. Das Glück war mit uns, denn der letzte Bus fuhr um 01:45 Uhr. Danach hätte man anrufen müssen. Da wir aber um 01:30 Uhr an der Haltestelle waren, klappte alles und wir waren froh endlich einchecken und ins Bett gehen zu können. (Hier gehts nach Taiwan).