Iran: Mit dem Bus von Isfahan nach Shiraz

Auf einer knapp 7-stündigen Busreise ging es heute weiter von Isfahan nach Shiraz. Die VIP-Busse im Iran sind sehr komfortabel. Man hat viel Beinfreiheit und bekommt eine kleine Snackbox und Getränke gratis. Da man die Fahrkarten aber nur schwierig bis gar nicht selbst buchen kann, übernahm das unsere Reiseagentur Pars Tourist Agency für uns. Fast hätten wir jedoch am Busbahnhof noch ein Problem mit unserer Abreise gehabt…

Die Reiseagentur hatte nämlich das Busticket für den falschen Tag gekauft. Unsere Fahrkarte war bereits am 18. November gültig gewesen. Da man aber auf dem Busticket ohne Farsi-Kenntnisse nichts lesen kann, konnten wir das auch nicht erahnen. Marcel hatte an der Hotelrezeption nachgefragt, wo und wie wir die Busstation am besten erreichen konnten. Dabei hatte uns die sehr freundliche Dame darauf hingewiesen, dass das Busticket nicht gültig sei. Sie hat sich dann sofort mit der Agentur in Verbindung gesetzt und das für uns geregelt. Am Busbahnhof hätten wir heute ganz schön doof da gestanden. Vor allem weil recht wenig Iraner ausreichend Englisch sprechen, um solche Probleme zu verstehen und zu klären.

Wir bekamen sofort ein neues Busticket ausgestellt und konnten die Reise wie geplant fortsetzen. Schon komisch, wie das Leben manchmal so spielt. Als ob man eine Vorahnung gehabt hätte.

Nach dem Frühstück checkten wir aus und verabschiedeten uns mit einem letzten Blick in den Garten von dem schönen Abbasi Hotel.

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Mit dem Taxi ließen wir uns zum Kaveh Bus Terminal fahren. Die knapp 15-minütige Fahrt kostete 200.000 IRR.

Im Reisecenter am Bahnhof tauschten wir das Onlineticket in ein richtiges Busticket um und begaben uns zu unserem Bus. Da an den Bussen keine Ziele angeschlagen stehen, wären wir fast in den falschen gestiegen aber zum Glück hatte Marcel den Busfahrer vor dem Einsteigen noch einmal nach dem Ziel gefragt.

Wir nahmen unsere zugewiesenen Plätze ein und warteten auf die Abfahrt um 10:o0 Uhr.

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Pünktlich fuhren wir ab und stoppten nach einer Stunde Fahrt an einem weiteren Busterminal. Um 11:00 Uhr gings weiter und nachdem wir die Stadt verlassen hatten, rauschte die Landschaft an uns vorbei. Mit knapp 100km/h kamen wir unserem Ziel „Shiraz“ immer näher.

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Um 14:00 Uhr legte der Fahrer eine 15-minütige Pause ein und wir konnten uns die Füße vertreten.

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In den letzten drei Stunden veränderte sich die Landschaft vom flachen zum bergigen Land. Da bereitete das Aus-dem-Fenster-gucken richtig Vergnügen.

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Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir um 17:00 Uhr das Carandish Busterminal. Dieses befindet sich ca. 2,5 km außerhalb der Stadt. Da wir leider auf dem Weg dorthin schon an unserem Hotel vorbeigefahren waren, mussten wir die Strecke nun wieder mit dem Taxi zurückfahren. Der Vorteil ist, an großen Busbahnhöfen gibt es eine Taxizentrale an der man dem Mitarbeiter sein Ziel kundtut und den Preis vorher bezahlt. Man erhält eine Quittung und geht damit direkt zum Taxifahrer. Das lästige Verhandeln oder sich über-den-Tisch-gezogen-fühlen fällt weg. Daher sollte man sich nicht auf den erstbesten Fahrer einlassen, sondern erst schauen, ob es eine Taxizentrale gibt.

Für unseren Aufenthalt in Shiraz hatten wir uns für das 5-Sterne Shiraz-Hotel entschieden. Schon der Anblick des imposanten Gebäudes versetzte uns ins Staunen.

Wir checkten ein, gaben wieder unsere Reisepässe ab und wurden zu unserem Zimmer gebracht, dass sich schon wieder direkt am Aufzug befand. Auch in Isfahan durften wir dem Zimmer direkt am Aufzug vorlieb nehmen. Irgendjemand hatte es auf uns abgesehen. Aber glücklicherweise sind nachts nicht so viele Leute mit dem Aufzug gefahren, denn Hören konnte man den sehr deutlich.

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Da wir noch nichts gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu einem persischen Restaurant. Ich hätte zwar heute mal gerne ne Pizza im Hotel vertilgt aber Marcel wollte unbedingt raus. Die Hauptstraße in Shiraz zu überqueren stellte sich jedoch als noch größere Herausforderung dar als in Isfahan . Es gab je drei Fahrspuren in jede Richtung und eigentlich nie große Lücken. Außerdem fuhren die Autos recht schnell. Nach dem zweiten erfolglosen Versuch wäre ich am liebsten zurück zum Hotel gegangen. Vor allem weil uns auch jeder zweite fragte, ob wir ein Taxi bräuchten… Wenn man so lange am Straßenrand steht, kann das durchaus den Anschein erwecken .

Irgendwann hatten wir es dann doch geschafft und erreichten den Haft Kahn Restaurant Complex. Hier befinden sich mehrere Restaurants mit unterschiedlichen Küchen. Wir begaben uns ins Untergeschoss, da wir dort die persischen Gerichte probieren wollten.

Das in weiß eingerichtete Restaurant besticht durch sein minimalistisches Design. Gegessen wird in kleinen Sitzinseln auf dem Boden. Die Auswahl ist groß und man wird definitiv satt. Dafür ist es auch etwas teurer als im Vergleich zu anderen Restaurants im Iran. Aber es schmeckte sehr gut.

Da man es als Deutscher aber nicht wirklich gewohnt ist auf dem Boden zu sitzen, hielten wir es auch nicht so lange aus. Irgendwann weiß man nicht mehr, wohin mit seinen Beinen. Nach dem Essen bezahlten wir daher und machten uns auf den Rückweg zum Hotel. Natürlich auch diesmal wieder mit todesmutiger Straßenüberquerung. Ganz schön anstrengend hier…

Bevor es ins Bett ging, buchte Marcel unseren morgigen Ausflug nach Persepolis, Pasagard und Necropolis im Hotel. Neben einem Fahrer entschieden wir uns hier für einen Guide und können dies unbedingt empfehlen. Aber dazu morgen mehr.