Wettersteingebirge: Wanderung ins Reintal

Nachdem wir den gestrigen Tag mit Nichtstun verbracht hatten, sollte es heute zur Meilerhütte gehen. Um 10 Uhr gingen wir vom Campingplatz los. Von Garmisch aus gab es einen Weg durch das Reintal zur Meilerhütte. Da Marcel die Karte vergessen hatte, orientierten wir uns bloß am GPS (Ein Fehler).

So kam es, dass wir bereits weit vor Garmisch in den Wald abbogen, da es sich auf Waldwegen schöner laufen lässt, als auf einer Straße. Der Weg führte uns zum Riesser See. Ein kleiner Waldsee. Weiter gingen wir bergauf durch Waldwege Richtung Historische Bobbahn.

Da war aber kein Weg, da war bloß ein sehr steiler Abhang, den wir nun hochzugehen versuchten. Mitten durchs Unterholz ging es immer steiler bergauf. Das war nichts für mich und ich wäre am liebsten wieder umgedreht.

Aber zum Glück trafen wir 40m höher auf einen normalen Waldweg und konnten weiterwandern. Am Riesser See vorbei ging es weiter bergauf in einen weiteren Wald hinein. Noch immer war nichts ausgeschildert und Marcel merkte nun, dass wir von hier aus gar nicht zur Meilerhütte kommen, da ja das Reintal zwischen uns liegt.

Also gingen wir nun, den Schildern folgend zum Kreuzeck. Da waren wir eigentlich schon in der Nähe, als wir zur Alpspitze gelaufen sind aber gut, vielleicht konnte man von dort weiter ins Reintal.

Der Aufstieg war nicht ganz so spektakulär. Durch den Wald sah man kaum etwas von den Bergen aber immerhin war es hier angenehm kühl drin. In der Sonne war es ziemlich heiß. Mit der Zugspitzbesteigung war heute einer der schönsten Tage. Warm, kaum Wolken und die Sonne schien.

Aus dem einen Wald heraus ging es zu einer der anspruchvollsten Rennstrecken im Alpinen Weltcup, der Kandahar Abfahrt. Ein sehr steile Abfahrt. Der Hang war extra gesichert, da er sonst abrutschen würde. Hier gönnten wir uns nach ca. 3 Stunden Aufstieg eine kurze Pause. Von hier aus ging es wieder durch den Wald.

Um halb 3 kamen wir auf dem 1.651 m hohen Kreuzeck an, der auch heute aufgrund des schönen Wetters total überlaufen war. Wir genossen die tolle Sicht, die wir hatten und fanden tatsächlich einen tollen Abstieg ins Reintal. Der Blick war spektakulär. Einfach traumhaft.

Weiter bergab kamen wir zu einer Hütte, die unbewirtschaftet war. Draußen vor dem Eingang, setzten wir uns auf eine Holzbank und machten Pause. Weiter ging unser Weg nun Richtung Stuibenhütte. Wir machten dort noch einen Abstecher zur „Stuibenspitze“. Der Aufstieg war beschwerlich. Durch Gras ging es 400hm steil bergauf. Die Sonne schien uns die ganze Zeit entgegen und es gab nicht einen schattigen Fleck. Durch Latschen ging es weiter bergauf. Einen Weg oder eine Markierung gab es hier nicht. Nach einer Stunde erreichten wir das Gipfelkreuz.

Der Blick war super aber leider hatten wir uns ein wenig mit der Zeit verkalkuliert und mussten uns nun spurten, um noch im Hellen durch das Reintal zu gelangen. An der Hütte füllten wir noch einmal unsere Wasservorräte auf und gingen nun schnellen Schrittes serpentinenartig bergabwärts zur Bockhütte. Luftlinie war diese bloß 1,8 km entfernt. Wir kamen allerdings erst um 18 Uhr dort unten an.

Jetzt hatten wir noch knapp 3 Stunden, bis es dunkel wurde. Der Weg nach Garmisch war mit 3 Stunden angegeben. Steil bergab ging es nun nicht mehr. Erst liefen wir parallel zum Fluss Partnach über Schotterwege. Später wurde dieser Weg richtig breit und fast wie Asphalt. Der Weg durch das Tal zog sich unwahrscheinlich lang.

Vor der Dämmerung erreichten wir die Partnachklamm. In der Klamm war es allerdings schon recht dunkel und man sah leider kaum etwas. Schade, denn man läuft fast direkt am Wasser entlang, das rauschend an einem vorbeifließt. Wir verließen gegen 20:30 Uhr die Klamm und waren nun am Rand von Garmisch.

Bis zum Campingplatz waren es noch 5km. Wir gingen zum Bahnhof und hatten Glück, den letzten Bus zum Campingplatz noch erwischen zu können. Totmüde und kaputt fiel ich in meinen Schlafsack und schlief die erste Nacht bis zum Morgen durch. Immerhin hatten wir am Ende des Tages 33km auf dem Tacho… Wohlbemerkt mit einigen Höhenmeter (Die Stuibenspitze lag auch noch einmal auf knapp 2000m).