Etappe 15 – Von Kordel nach Trier

Gesamtlänge: 18 km
Wanderzeit: 5 Std.
Aufstiege: 440 m
Abstiege: 440 m


Nachdem wir uns in Kordel mit Schokolade und Cola versorgt hatten, wanderten wir weiter entlang der Eifelsteigzeichen. Diese führten uns zwischen den Häusern von Kordel eine Straße hinauf. Vom höchsten Punkt und kurz vor dem Wald, konnten wir einen letzten Blick auf das beschauliche Städtchen werfen.

Auf einem Pfad, der kaum erkennbar und stark zugewachsen war, ging es nun weiter bergauf. An manchen Punkten wäre eine Machete sicherlich von Vorteil gewesen. An einem Felsen, auf dem ein gelb/grün leuchtender Eifelsteig-Pfeil angebracht war, führte der Weg in den Wald hinein. Wir wanderten durch den schönen Wald. Auf einem kleinen Pfad führte der Wanderweg bergab ins Butzbachtal.

Nun erwartete uns eine wunderschöne Wanderung entlang der 8 Wasserfälle (Das Erkennungszeichen des Butzbachtals. Ein herrlicher Weg und einer der Höhepunkt der letzten Etappe. Das Butzbachtal ist aber auch ohne Eifelsteig einen Besuch wert. Der Weg verlief leicht ansteigend am Wasser entlang. Wir passierten die unterschiedlichsten Wasserfälle und konnten gar nicht genug Fotos von der bezaubernden Landschaft machen. Leider war es durch die dichten Laubbäume sehr dunkel und ohne Stativ kaum scharfe Bilder möglich. Aber das machte nichts, es war wirklich herrlich, hier entlang zu wandern. Zum Ende des Tals ging es über Stufen hinauf. Wir überquerten zwei Hängebrücken und stiegen über weitere Steinstufen steil bergauf.

Wir folgten dem Weg weiter Richtung „Putzlöcher“. Immer wieder konnten wir einen Blick auf die Burg Ramstein erhaschen. Die Putzlöcher sind Stollen, welche angeblich schon von den Römern genutzt wurden. Die Stollen selbst sind verschlossen aber mit einer geführten Tour lassen sich diese besichtigen (Anmeldung erforderlich).

Wir wanderten weiter durch den Wald. Burg Ramstein lag nicht auf unserem Weg. Wer dort einkehren möchte, muss vom Eifelsteig ca. 300m abgehen. Der Weg ist ausgeschildert. Wir hingegen gingen weiter, denn die Etappe war noch längst nicht zu Ende.

Als nächste Sehenswürdigkeit erreichten wir die Klausenhöhle. Diese riesige Höhle soll Mönchen als Klause gedient haben. Man hat sogar die Möglichkeit, auf einer Holzleiter auf die „erste“ Etage zu klettern und von dort in den Wald blicken.

Nach einem kurzen Aufenthalt führte der Weg in Kehren bergab. Nach nur wenigen Metern erreichten wir das Schild mit der Aufschrift „Genovevahöhle“. Diese befindet sich ganz in der Nähe der Klausenhöhle. Der Eifelsteig führte an der Höhle entlang und wir nahmen uns ausgiebig Zeit, die Genovevahöhle mit ihren schönen Farben und Formen zu bewundern. Über Stufen, die in den Sandstein gemeißelt wurden, gingen wir nach oben. In einer Art Arena nahmen wir Platz und genossen auch hier wieder die Aussicht. Wir waren bewältigt von solch einer großen Höhle. Der Sage nach soll Pfalzgraf Siegfried Genoveva, die Tochter des Herzogs von Brabant, zur Frau genommen haben. Der Haushofmeister Golo bezichtigte die Frau des Grafen der Untreue. Daraufhin wurde sie mit ihrem Sohn verstoßen und flüchtete in den Ardennenwald. Sie lebten ein bescheidenes Leben und aßen die Früchte des Waldes. Eine Hirschkuh spendete ihnen Milch. Nach Jahren fand der Graf Genoveva seine Frau und seinen Sohn wieder und nahm sie reuevoll wieder auf. Der böse Golo erhielt seine wohlverdiente Strafe.

Nach Besichtigung der Höhle kehrten wir zum Waldweg zurück und folgten der Beschilderung. Wir gelangten zum Eifelkreuz. Ein paar Meter weiter befand sich eine Schutzhütte. Hier aßen wir eine Kleinigkeit und machten eine längere Pause. So langsam machte sich die Länge der Etappen doch in den Füßen bemerkbar.

Wir wanderten weiter über den leicht fallenden Waldweg und erreichten schon bald eine Straße. Durch eine Unterführung ging es auf die andere Seite. Vorbei an einer Holzhandlung, erwischte uns heute der erste richtig starke Regenguss auf der gesamten Wanderung. Wir suchten Schutz im nahenden Wald und versuchten uns unter die Bäume zu stellen, um nicht komplett nass zu werden. Nach ca. 15 Minuten wars auch schon wieder vorbei und wir stiegen danach im Wald bergan.

Kurze Zeit später traten wir jedoch wieder aus dem Waldgebiet hinaus und folgten dem Weg zwischen Viehweiden und Waldrand entlang. Mit Blick auf das Moseltal wanderten wir auf gleicher Höhe bleibend weiter.

Erneut traten wir in den Wald hinein und stiegen bergan. Auf Stufen gelangten wir in den Vorort Biewer, welcher bereits zu Trier gehört. Wir durchquerten das kleine Örtchen und gelangten auf einem Pfad ansteigend wieder in den Wald.

Es folgte nun das letzte Teilstück der Etappe. Wir stiegen steil bergan den Hang hinauf. Immer wieder konnten wir bereits das Panorama von Trier betrachten. An einem Aussichtspunkt legten wir das letzte Mal eine Pause ein und genossen die Aussicht. Bis zum Endpunkt lag jedoch noch ein Fußmarsch von ca. 4km vor uns.

Wir wanderten entlang des Panoramaweges. Das letzte Stück hinauf zum Restaurant Weißhaus hatte es noch einmal in sich. Steil bergan ging es noch einmal höher hinauf. Bergauf, bergab erreichten wir wenig später das Restaurant Weißhaus. Über Stufen ging es hinab zum offiziellen End- bzw. Anfangspunkt des Eifelsteiges.

Wir folgten dem Weg wenige Meter nach rechts und standen vor dem Informationsschild dieses Premiumwanderweges. Nach einem Abschiedsfoto liefen wir wieder ein Stück zurück und folgten den Eifelstiegzubringerschildern nach Trier.

Das letzte Stück war auch das unangenehmste. Waren wir doch sehr lange auf Waldboden unterwegs, erwartete uns auf den letzten 2 Kilometer purer Asphalt. Die Füße wollten nicht mehr. Ich wäre am liebsten barfuss gelaufen. Vorbei an der Porta Nigra gingen wir in langsamen Schritten dem Bahnhof von Trier entgegen. Dort erwartete uns bereits Günter, der uns mit dem Auto in die Ferienwohnung fuhr.

Der Eifelsteig ist wirklich ein richtig schöner Wanderweg. Viele Höhepunkte haben wir auf jeder einzelnen Etappe gesehen und es ist schwer abschließend zu sagen, welche am schönsten war. Mit Sicherheit zählen zu den Highlights die Vulkaneifel und die Wanderung entlang der Mare aber auch die Etappe durch das Hohe Venn oder Richtung Gerolstein haben uns sehr gut gefallen. Auf der letzten Etappe wurde uns heute auch noch einiges an tollen Ausblicken geboten. Wir beenden unser Wanderprojekt mit vielen schönen Erinnerungen und bleibenden Eindrücken. Sehr zu empfehlen ist auch unser „eifelsteig Wanderführer“ von Christiane Rüffer-Lukowicz und Jochen Rüffer. Durch die detaillierte Beschreibung, konnten wir uns im Buch immer wiederfinden. Dies hat uns ganz besonders gefallen.