New York: Im Central Park

Für den heutigen Tag hatten wir den Besuch des Central Parks vorgesehen. Der Central Park erstreckt sich auf einer Länge von ca. 4 km von der 59. bis zur 110. Straße und 860 m Breite zwischen der 5. und der 8. Avenue und wird auch die grüne Lunge New Yorks genannt. Im Park befinden sich mehrere Seen, die zum Verweilen einladen. Allerdings nicht unbedingt im Winter Zwinkernd.

Mit der Subway machten wir uns auf den Weg zum Central Park. Wir kamen an der Carnegie Hall vorbei. Das Konzerthaus ist eines der bekanntesten Veranstaltungsorte. Viele Stars, wie die Beatles, ACDC oder Pavarotti sind hier bereits aufgetreten, was sich an der Haltestelle der Subway eindrucksvoll an der Wand ablesen lässt.

Ein paar Meter erreichten wir den Eingang zum Central Park. Am heutigen Sonntag war dieser komplett autofrei und wir konnten auf der Straße entlanglaufen. Sehr angenehm. Neben uns waren viele Läufer und Spaziergänger unterwegs. Wir liefen zuerst zu einem Geocache, der sich in der Nähe befand und flanierten danach ein Stück durch den Park. Man sollte die Größe nicht unterschätzen.

Ganz begeistert waren wir von den zahlreichen Eichhörnchen, die im Park herumliefen. Wir sahen soviele, dass sie mit Sicherheit für die Stadt eher eine Plage sind. Wir fanden sie klasse. Wo sieht man bei uns schon so viele Eichhörnchen? Neben den vielen Eichhörnchen entdeckten wir auch tolle Vögel wie den blauen Specht. Das hätten wir hier nicht erwartet. Wir marschierten weiter, gingen auf einen kleinen Hügel und genossen die Aussicht. Der Central Park ist wirklich die grüne Lunge New Yorks.

Nach einem kurzen Rundgang, gingen wir zur Subwaystation in der Nähe und fuhren eine Station weiter zu den Strawberry Fields. Nach John Lennons Tod gestaltete Yoko Ono einen kleinen Bereich im Central Park, der ihm gewidmet und nach dem Song Strawberry Fields benannt ist. Wir liefen ziellos durch den Park und genossen den ruhigen Vormittag. Marcel peilte einen Geocache an, zu dem wir uns nun begaben. Unterwegs kamen wir immer an tollen Aussichtspunkten vorbei und konnten einen Blick auf die Hochhäuser rund um den Central Park werfen. Welch eine Kulisse.

Auf dem Weg zum Geocache entdeckten wir neben den bekannten Eichhörnchen weitere tolle Vögel. Einen Greifvogel mitten in New York und den wunderschönen Rotkardinal. Dieser Vogel stach mit seiner Farbe im weißen Schnee direkt hervor. Ein tolles Tier. Ich hätte stundenlang weiter fotografieren können. Dieser schöne rote Vogel hatte es mir angetan. Aber irgendwann riss ich mich los und wir standen vor dem Belvedere Castle. Das kleine Schloss liegt auf der zweithöchsten Erhebung im Central Park und beherbergt das Central Park Learning Center. In der „Discovery Chamber“ wird ein Überblick über die Fauna des Parks geboten. Auf einer Tafel konnten wir die verschiedenen Vögel sehen, die es hier zu beobachten gibt. Seit 1992 ist die Wetterstation (New York Meteorological Observatory) im Schloss untergebracht. Wir betraten das Gebäude, entrichteten einen kleinen Obolus und stiegen die Stufen hinauf. Von oben genossen wir eine schöne Aussicht auf einen weiteren, gefrorenen See. Im Sommer sieht das bestimmt richtig toll hier aus. Wobei auch der Winter seinen ganz eigenen Charme hatte.

Vom Castle liefen wir nun zurück zur Subway-Station. Unterwegs kehrten wir noch in einem Bootshaus ein, das als Restaurant umfunktioniert wurde. Wir gingen nicht ins Restaurant, sondern setzten uns stattdessen in die Selbstbedienungsecke. Marcel und meine Mutter brauchten ihre Tasse Kaffee Lachend. Vom Bootshaus liefen wir zurück zu den Strawberry Fields. Unterwegs kamen wir an einem schönen Brunnen vorbei, von dem man einen Blick auf das Bootshaus hatte. Zurück an den Strawberry Fields kamen wir noch einmal am John-Lennon-Denkmal vorbei und gingen zur Subway.

Bevor wir zurück zum Hotel fuhren, gingen wir jedoch noch in ein Einkaufscenter. Nach dem katastrophalen Ausflug von gestern, hofften wir heute auf mehr Glück. Leider war dem jedoch nicht so. Marcel sagte, dass er den Outlet Century 21 dort gesehen hätte. Den fanden wir jedoch nicht. Daher liefen wir zurück zur Subway und fuhren zum Hotel.

Den Nachmittag wollten wir im Hotel verbringen, denn heute Abend sollte es endlich zum Broadway gehen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Marcel Großonkel Peter kontaktierte uns und sagte, dass ein neues Schneetief aufzieht und das Wetter morgen schlecht werden soll. Eigentlich waren wir erst für morgen Abend mit ihm verabredet aber er fragte uns, ob es auch möglich sei, das vorzuziehen. Er sei gerade von seinem Flug aus München zurückgekehrt und könne uns um 18:00 Uhr am Hotel abholen. Wir sagten zu und verwarfen unsere Musicalpläne. Bis zum Eintreffen von Peter verbrachten wir jedoch noch ein wenig Zeit mit meiner Familie, die sich am morgigen Tag alleine beschäftigen musste.

Heute war auch das große Superbowl Finale und New York bereitete sich vor. Beim Blick aus dem Hotelfenster entdeckten wir, dass das Empire State Building heute in ganz besonderen Farben leuchtet, nämlich in blau, grün, rot. Den Farben der beiden Teams. Im Laufe des Abends veränderte das Gebäude die Farben, je nachdem welches Team führte. Toll, das aus dem Hotelfenster beobachten zu können.

Gegen 18:30 Uhr holten uns dann Peter und seine Frau Linda mit dem Auto ab. Die beiden wohnen in New Jersey und fahren nicht oft nach New York und schon gar nicht mit dem Auto. Wir können verstehen warum. Aufgrund der hohen Gebäude hatte das GPS dauernd Probleme und wollte in Straßen abbiegen, in die wir nicht durften. Halb New York besteht aus Einbahnstraßen, da die richtige zu finden ist nicht leicht. Zum Glück waren die meisten New Yorker wohl vor dem Fernseher, denn die Straßen waren nicht voll. Wir waren trotzdem froh, endlich aus Manhattan raus zu sein und ins beschaulichere New Jersey zu fahren.

Nach einer Stunde erreichten wir ihr schönes, gemütliches Haus. Während Peter uns die Regeln des Super Bowl erklärte (bzw. es zumindest versuchte Lachend) brachte Linda uns ein leckeres Stück selbstgebackenen Kuchen. Der war richtig lecker. Wir saßen noch bis ca. 00:00 Uhr zusammen, bevor wir alle totmüde ins Bett gingen. Endlich mal ein Tag, an dem wir nicht schon um 21:00 Uhr im Bett lagen Zunge raus. (Obwohl wir wirklich müüüüüdeee waren).