Australien: Kängurus am Cape Hillsborough

Nach einer angenehmen aber kurzen Nacht auf dem Campingplatz am Cape Hillsborough, standen wir am nächsten Morgen früh auf, damit wir die Kängurus beobachten konnten. Um 06:00 Uhr waren wir vor Ort und sahen schon die ersten Tiere, wie sie ganz gemütlich angehoppelt kamen.

Immer mehr Menschen versammelten sich und fotografierten die tollen Kängurus. Gegen 06:15 Uhr näherte sich ein Angestellter des Campingplatzes und warf den Kängurus fressen hin. Jetzt wussten wir auf, worauf die dort an einer Stelle versammelt gewartet hatten. Das war uns aber egal, denn faszinierend sind diese Tiere allemal.

So langsam wurde es auch heller und wir konnten sie in aller Ruhe beim Fressen beobachteten. Nicht nur Kängurus waren am Strand, sondern auch Wallabies. Sie zankten sich um die Futterstellen und kämpften sogar miteinander. Ein spannendes Schauspiel.

Die Sonne ging langsam auf und zeigte uns die wunderschöne Umgebung. Die Kängurus hatten bereits genug gegessen und kamen neugierig zu uns und den anderen Touristen angesprungen. Zuerst hielten wir uns ein wenig zurück, sahen aber dann, dass wir das Tier fast streicheln konnten, so zahm war es. Die Wallabies hingegen hielten sich lieber ein wenig im Hintergrund und waren auch die ersten, die wieder verschwunden waren.

Nachdem die meisten Wallabies wieder weg waren, fotografierten wir noch ein wenig die Kängurus. Eigentlich konnten wir gar nicht genug bekommen. Aber wir wollten ja auch noch die Wanderung machen und mussten zudem heute gute 800- 900km Autofahren. Ein strammer Tag.

Die nette Dame hatte uns gestern an der Rezeption erklärt, wie wir die Wanderung am besten angehen sollten. Sie ist nämlich nur bei Ebbe machbar. Zuerst folgten wir dem Strand bis zu der Insel. Auf dieser befindet sich allerdings nichts und die Frau meinte gestern zu uns, dass es einfach nur darum geht, mal darauf gewesen zu sein Lachend. Wir ließen die Insel jedoch außen vor und liefen weiter am Strand entlang.

Der Weg wurde immer steiniger und wir wunderten uns, wo wohl der Wanderpfad hier sein sollte. Wir ließen uns jedoch nicht beirren, sondern liefen weiter. Über alte Lavafelder wurde das Gelände immer unwegsamer und irgenwann standen wir vor riesigen Felsen. Wenn das hier noch ein Wanderweg sein sollte, war der wirklich nicht für jedermann gedacht. Ich hatte natürlich mal wieder passende Schuhe für solch eine Tour an und hoffte nur, die würden nicht zu sehr drunter leiden.

Da es auch hinter den Felsen nicht mehr weiterging, entschlossen wir uns umzudrehen. Vielleicht entdeckten wir den Weg ja auf dem Rückweg. Und so war es dann auch. An einem Schild, von dem wir auf dem Hinweg zwar Notiz genommen hatten, aber dachten, es handelte sich um eine Infotafel der Region, ging der schmale Pfad dann auch bergauf. Übrigens kurz hinter der Insel…Brüllend.

Der Andrews Point Track ist ungefähr 2,5 km lang und endet wieder auf dem Campingplatz. Zuerst ging es knackig bergauf bei zu einem Aussichtspunkt. Von hier oben hatten wir einen tollen Blick über die Küste. Anscheinend gingen nicht viele Leute hierher, denn immer wieder versperrten uns Spinnennetze den Weg. Gut, dass Marcel vorging. Auf schmalen Pfaden schlängelte sich der Weg weiter bergauf bis zum Turtles Lookout. Von hier oben kann man tatsächlich Schildkröten erkennen, wenn man denn genau hinschaut. Da wir bereits auf dem höchsten Punkt angelangt waren, sahen wir die unscheinbaren Erhebungen im Wasser. Ein interessantes Schauspiel und ein toller Aussichtspunkt.

Vom Lookout gingen wir wieder hinab in Richtung Campingplatz. Auch dieser kleine Rundweg ist sehr empfehlenswert. Wir sahen unterwegs nicht nur einige bunte Spinnen, sondern auch einen Baum voller Schmetterlinge. Der Wanderweg war wirklich abwechslungsreich und genau das Richtige für einen kleinen Spaziergang am Morgen.

Eine dreiviertel Stunde später erreichten wir wieder den Campingplatz und gingen noch einmal zum Strand. Natürlich wollten wir wissen, ob die Kängurus noch da waren. Sie waren aber schon weg. Vom Strand gingen wir direkt zum Campingplatz, denn wir wollten bzw. mussten jetzt weiterfahren. Und wen trafen wir ganz friedlich grasend? Eines der Kängurus. Also diese Tiere sind wirklich toll. Wir gingen zurück zum Camper, packten unsere Sachen und verließen diesen tollen Ort. Cape Hillsborough ist wirklich empfehlenswert.

Nun hieß es jedoch Meter bzw. Kilometer machen. Der heutige Tag bestand daher fast nur noch aus fahren. Unser eigentliches Ziel – Noosa Heads – lag 920km von Cape Hillsborough entfernt. Wir wollten sehen, wie weit wir kamen.

Der Bruce Highway A1 war heute unser ständiger Begleiter und durch seinen guten Ausbau eine angenehm fahrbare Straße. Viel zusehen gab es unterwegs tatsächlich nicht und so viel es uns auch nicht schwer, nur im Auto zu sitzen. Die Landschaft veränderte sich kaum und war geprägt vom Zuckerrohranbau.

Auf einem Rastplatz legten wir eine kurze Pause ein und suchten einen Geocache. Den fanden wir zwar nicht aber dafür die rosa Kakadus. Die Tiere sind so schön. Die Vögel in Australien sind ja generell einfach nur klasse.

Wir fuhren weiter und erreichten gegen 15:00 Uhr Townsville. Hier legten wir eine kleine Rast ein und suchten ein WC. In dem riesigen botanischen Garten wurden wir fündig, natürlich ganz hinten…. Nach Verlassen des stillen Örtchens gingen wir noch ein wenig durch den schönen Park. Hier hätten wir durchaus gerne ein wenig mehr Zeit verbracht.

Aber wir mussten weiter, denn bald wurde es dunkel. Wir aßen noch schnell einen Happen bei Red Rooster und fuhren weiter Richtung Noosa Heads. Nach 800km entschlossen wir uns jedoch, den nächsten Rastplatz anzusteuern und dort zu übernachten. Es war bereits stockdunkel und wir waren müde. Auf einer riesigen Rest Area direkt am Bruce Highway gelegen und kurz vor Gin Gin suchten wir uns einen Platz für die Nacht. Das war gar nicht so einfach, denn der Rastplatz war bereits gut belegt. Mit dem Camper war es dennoch kein Problem. Zwischen zwei Autos war noch Platz für uns.

Einmal während des Australienurlaubs muss diese Übernachtungsart für uns einfach sein, denn bei wolkenlosem Himmel sieht man den grandiosen Sternenhimmel der Südhalbkugel. Ich bin immer wieder begeistert davon und kann nicht genug kriegen.

Da direkt der Highway am Rastplatz lag, gingen wir bis zur Straße und machten noch ein paar Langzeitaufnahmen von den vorbeisausenden LKW´s. Zudem probierten wir uns das erste Mal im Lightpainting. Da lauert aber noch Verbesserungspotential. Mit viel Fantasie kann man jedoch „Australien“ herauslesen Zwinkernd. Wir machten noch zahlreiche Versuche, doch keiner gelang uns so wie der erste. Da wir aber eigentlich total übermüdet waren, gingen wir dann nach 1,5 Stunden zurück zum Camper und schliefen schnell ein.