Australien: Flug über das Great Barrier Reef und die Whitsunday Islands

Heute wartete ein weiteres Highlight (und mit Abstand auch das teuerste) auf uns. Bereits in Deutschland hatten wir das „Fly and Cruise Package“ bei GSL Aviation gebucht. Dieses beinhaltete neben einem einstündigen Flug über das Great Barrier Reef und die Whitsunday Islands auch eine Bootstour zum weißesten Strand der Welt; dem Whitehaven Beach. Was an diesem Tag das Highlight war, können wir nicht sagen, das war aber definitiv ein super Tag. Los ging es um 07:00 Uhr mit Aufstehen, Frühstücken und Auschecken aus dem Flametree Village Campingplatz. Um 07:30 Uhr fuhren wir 1km weiter zum Whitsunday Airport, der direkt neben dem Campingplatz liegt. Wir parkten unser Auto und gingen in das Gebäude von GSL Aviation. Dort gaben wir unsere Reservierungsbestätigung ab und eine halbe Stunde später konnte es losgehen. Unser Pilot Dan war ein typischer Australier. Locker drauf und mit einem für uns noch gerade so verständlichem Englisch Lachend. Mit flotten Sprüchen konnten wir unsere Maschine betreten. Ich hätte ja gerne vorne gesessen, stattdessen saß ich ganz hinten direkt an der Tür. Mit uns an Bord waren noch 4 Französinnen und 1 Koreanerin.

Wir bekamen nun eine kleine Sicherheitseinweisung und mussten eine Schwimmweste umlegen. Für den Fall der Fälle, wobei es dann wahrscheinlich auch egal gewesen wäre Zwinkernd. Es war heute ein wenig windig und Dan bereite uns auf ein paar „Bumps“ vor.

Wir starteten pünktlich um 08:00 Uhr und konnten es kaum erwarten, das Great Barrier Reef und die Inseln von oben zu sehen. Da wir das ulitmative Paket und zugleich auch das teuerste gebucht hatten (319 AUD / Person) flogen wir auch über das Heart Reef. Darauf freute ich mich ganz besonders.

Zuerst jedoch sahen wir die Whitsunday Inseln und die tolle Welt von oben. Wir flogen u.a über Hamilton Island und Dent Island, bevor es in einer Kurve über den Whitehaven Beach ging.

Mein Platz in der hintersten Reihe erwies sich als Glückstreffer weil ich mehr Platz hatte und mich für die Fotos auch mal nach hinten drehen konnte. Dan erwies sich nicht nur als guter Pilot, sondern auch als hervorragender Reiseleiter, der uns alles erklärte und zeigte und die Kurven so flog, dass jeder im Flugzeug die Highlights sehen konnte. Wir gelangten nun zu den letzten Ausläufern der Inseln.

Die nächsten 8 Minuten hatten wir Zeit für ein bisschen „chitchat“ wie Dan es so schön nannte, denn wir flogen nur über Wasser. Zu sehen gab es erstmal nichts. Also zurücklehnen und das Gesehene erstmal realisieren. Dann jedoch erreichten wir die Ausläufer des unglaublich schönen Great Barrier Reefs. Also von oben ist das der absolute Hammer. Das lässt sich nicht in Worte fassen. Je weiter wir über das Riff flogen, desto spektakulärer wurde es. Von oben sahen die einzelnen Riffe aus wie Inseln.

Und dann näherten wir uns dem sagenumwobenen Heart Reef. Dan bereitete uns schon darauf vor und zählte die Sekunden runter, wann wir es zu Gesicht bekommen werden. Er sagte im gleichen Atemzug jedoch auch, dass wir nicht allzu enttäuscht sein sollten, denn es ist nicht groß. 3, 2, 1 und wir sahen es. Ein wenig unscheinbar war es schon aber trotzdem genauso, wie man es von Bildern kennt. Vom Heart Reef flogen wir nun noch ein wenig über das beeindruckende Riff, bevor es wieder zurück zum Whitsunday Airport ging. Wir flogen erneut über die Whitsunday Islands und warfen einen letzten Blick zurück, bevor es zum ruckeligen Landeanflug ging.

Nach einer Stunde Flug landeten wir um 09:00 auf dem Whitsunday Flughafen. Wir stiegen aus dem Flugzeug, bedankten uns bei Dan für die tolle Erklärung und den Flug über das Riff und machten ein Erinnerungsfoto vor dem Flugzeug.

Danach ging es zurück ins Terminal. Hier wurden wir bereits erwartet und mit einem Minibus vom GSL Aviation Team zum Hafen in Airlie Beach gefahren. Dort war nun weitaus mehr los als auf dem Flughafen. Insgesamt 4 Gruppen á 40 Leute wurden auf die Schnellboote verteilt. Nachdem wir auf dem iPad unsere Daten ausgefüllt hatten, gingen wir zum Check-In. Dort bekamen wir unser Ticket und warteten bis es endlich losging. Das dauerte ein wenig länger und so saßen wir in der Sonne und cremten uns schon mal ein. Wir bekamen einen Wetsuit und etwas zum Trinken. Natürlich gehörten wir zur Gruppe des letzten Bootes… Aber nach einer guten Stunde ging es dann endlich los und wir fuhren wir mit Highspeed zum ersten Stopp, wo wir schnorcheln konnten.

Als „Profi-Schnorchler“ machten wir uns nun fertig, bekamen auch hier wieder – falls gewollt – eine Schwimmnudeln und gingen ins Wasser. Auch heute herrschte wieder ordentlich Wellengang. Das Riff hier war jedoch nicht annähernd so grandios, wie das Opal Reef auf unser vorgestrigen Tour. Zudem behinderten aufgewühlte Sedimente die Sicht.

Nach 45 Minuten hatten wir genug vom Schnorcheln und gingen wieder zurück an Bord. Wir hätten zwar eine Stunde Zeit gehabt aber das reichte uns doch. Das sahen auch die anderen Teilnehmer so und nach und nach waren wieder alle an Bord.

Vom Schnorcheln fuhren wir weiter zum heutigen Highlight. Auf der Insel Hill Inlet wurden wir abgesetzt und wanderten von hier zu einem Aussichtspunkt. Oben angekommen konnte man einen Blick auf den weißesten Strand der Welt werfen – dem Whitehaven Beach. Wir waren total begeistert von der Umgebung, denn nicht nur der weiße Strand war ein Traum, sondern auch die umliegenden, grünbewachsenen Berge. Welch eine Landschaft.

Nach zahlreichen Fotos ging es dann hinab zum Strand auf Hill Inlet. Hier wartete unser Boot, dass uns nun zum Whitehaven Beach bringen sollte. Auf Hill Inlet bekamen wir einen ersten Eindruck von dem schneeweißen Sand und dem glasklaren Wasser.

Zurück an Bord fuhren wir weiter bis zum einmaligen Whitehaven Beach. Mit einem Quarzgehalt von nahezu 99 % gilt er als einer der weißesten Strände der Welt. Auf dem Eiland gibt es einen Campingplatz und ein Hotel. Wir hatten auch vorher überlegt eine Nacht dort zu verbringen. Wenn die ganzen Touristen erstmal weg waren, wurde es bestimmt total idyllisch. Aber das Resort war uns zu teuer und für eine Nacht ein Zelt mitnehmen zu aufwendig. Also verzichteten wir darauf und genossen den einstündigen Aufenthalt hier.

Bevor wir an den Strand gehen konnten, wurde ein kleines Buffet aufgebaut. Mit vollen Tellern gingen wir an Land und aßen am Whitehaven Beach. Vorsicht ist vor den Möwen geboten, die sind ganz schön frech. Als Marcel fertig war und seinen Teller beiseite stellte, schnappte sich eine Möwe im Sturzflug den liegengebliebenen Hähnchenknochen und verschlung diesem am Stück. Das sah echt klasse aus.

Auf Whitehaven Beach kann man neben dem Entspannen am Strand auch kleine Wanderungen unternehmen. Wir entschieden uns jedoch für die entspanntere Variante und blieben am Strand. Leider zog es sich ein wenig zu und außerdem wurde mir langweilig. Ich marschierte ein wenig durch den knirschenden Sand und lief durch den kleinen Wald.

Nach einer Stunde hieß es dann: „Alle zurück an Bord“. Wir packten unsere Sachen und nahmen unsere Plätze ein. Sand mitnehmen ist übrigens strengstens verboten und wird durchaus von den Veranstaltern kontrolliert. Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet und würde jeder 1 Gramm Sand mitnehmen, wäre bald nichts mehr da.

Mit dem Schnellboot ging es mit hohem Tempo nun zurück nach Airlie Beach. Das machte schon Spaß. Wir sprungen über die Wellen und am Ende drehte sich der Kapitän mit dem Boot einmal um sich selbst. Juhuu, das war klasse.

Die Rückreise zum Whitsunday Airport gestaltete sich allerdings ein wenig chaotischer. Da die vier Boote fast gleichzeitig ankamen und die Leute alle in verschiedene Richtungen wollten, wusste keiner so genau, in welches Auto er nun sollte und wo die zuerst hinfuhren. Wir warteten daher eine gute halbe Stunde, bis wir zum Flughafen gebracht werden konnten. Das machte unserer Zeitplanung natürlich ein klein wenig einen Strich durch die Rechnung, denn wie immer sollte es heute Abend noch ein paar Kilometer weitergehen.

Gegen 17:30 Uhr erreichten wir erst den Flughafen, gingen schnell zum Auto und fuhren ohne zu Zögern los. Im Internet hatte ich nach Kängurus und Queensland geschaut und war auf das Cape Hillsborough gestoßen. Hier gab es einen Campingplatz, der direkt am Strand lag und zu dem am Morgen Kängurus kamen. Da stand natürlich außer Frage, wo wir heute übernachteten.

Von Airlie Beach bis zum Cape Hillsborough Nature Resort waren es jedoch noch 130km. Da es bald dunkel wurde, hofften wir nicht unterwegs schon auf Kängurus zu treffen. Zurück auf dem Bruce Highway bogen wir in Mount Ossa ab und fuhren nun 7km über eine unbefestigte Straße. In Dunkeln war das auch nicht erstrebenswert… Am Ende dieser Straße fuhren wir nach rechts und direkt wieder nach links. Nach weiteren 20km erreichten wir dann endlich unseren Campingplatz. An der Rezeption war jedoch niemand mehr und wir klingelten. Doch leider öffnete keiner. Etwas ratlos warteten wir ein wenig ab und trafen auf einen Deutschen, der uns sagte, dass die Dame an der Bar saß. Wir gingen daher hinein und sagten ihr Bescheid. Sie kam danach sofort zur Tür und machte uns auf.

Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten, fragten wir natürlich nach den Kängurus. Ganz begeistert erzählte sie uns, dass wir um 06:15 Uhr morgen früh am Strand sein sollten und wenn wir Lust hatten, danach auch noch eine Wanderung machen könnten. Sie war wirklich total freundlich und hilfsbereit. Da wir noch unser Barbecue machen wollten, warnte sie uns vor dem Possums. Die sind hier auf dem Platz heimisch und füttert man sie, kommt die ganze Verwandtschaft, Freunde und Freundesfreunde, um auch etwas zum Essen zu bekommen. Also auf gar keinen Fall füttern!

Wir fuhren zu unserem Stellplatz und gingen sofort in die Küche. Nach diesem anstrengenden Tag wollten wir uns endlich ein wenig ausruhen. Keine zwei Minuten in der Campküche angekommen, kamen auch schon zwei neugierige Possums. Nachdem sie jedoch merkten, dass es bei uns nichts zum Holen gab, verloren sie schnell das Interesse und verschwanden.

Nach dem Essen spülten wir und wuschen ein paar Anziehsachen. Und was erwartete uns direkt vor der Tür zu dem Waschraum? Kängurus. Zuerst nur eines, später kam noch ein zweites hinzu. Das war natürlich klasse und das Warten auf die Wäsche ging im Nu vorbei. Wir hatten einen riesen Spaß, den Tieren beim Grasen zuzusehen. Allein dafür hatte sich die Hinfahrt doch gelohnt. Der Campingplatz selbst ist auch wirklich klasse und sehr empfehlenswert. Ein echter Geheimtipp, den keiner unserer Reiseführer kannte. Dafür kennen wir ihn jetzt und können jedem empfehlen, hier hinzufahren.

Nun wurde es auch Zeit fürs Bett und den wunderschönen Tag in unsere Träume mitzunehmen.