Venedig: Karneval in der Lagunenstadt

Am Morgen checkten Marcel und ich aus dem Hotel aus, ließen das Gepäck (gegen einen Obolus von tatsächlich 1 Euro!) jedoch dort. Mit dem Zug fuhren wir nun vom Bahnhof Mestre nach Venedig. Das Ticket dafür kauften wir an einem kleinen Kiosk direkt auf dem Bahnsteig. Der Zug war brechend voll. Klar, es war Karneval und jeder wollte sich die Kostüme und das Treiben in der Lagunenstadt anschauen. Also quetschten wir uns in den Zug und hofften, dass die Fahrt nicht allzu lange dauern würde.

15 Minuten später erreichten wir Venedig. Wow, hier war es vielleicht voll. Das mussten wir erstmal auf uns wirken lassen und schauten uns am Bahnhof um.

Wir liefen dem Besucherstrom hinterher, um zu den Sehenswürdigkeiten Venedigs zu gelangen. Glücklicherweise sind die Rialtobrücke und der Markusplatz ausgeschildert aber heute wollten eh alle dorthin…

So schlenderten wir durch die schönen kleinen Gassen Venedigs und entdeckten die ersten Gondeln. Wir waren sehr verwundert, dass sich die Menschenmassen hier so gut verteilten.

Je näher wir uns nun der Rialto-Brücke näherten, desto voller wurde es. Hier konnten wir auch die ersten richtig kostümierten Karnevalisten entdecken. Wirklich tolle Kostüme. Wir liefen am Wasser entlang  und bestaunten den Canal Grande. Der Kanal ist die Hauptwasserstraße in Venedig, zwischen 30 und 70 Meter breit und bis zu 5 Meter tief. Vier Brücke überspannen den Kanal, deren bekannteste und zugleich älteste, die Rialtobrücke ist. Die Brücke ist 48 Meter lang. Von 1588 – 1591 wurde die Brücke über den Kanal errichtet und war bis 1854 der einzige Übergang über den Canal Grande.

Der Menschenandrang auf der Brücke war wirklich extrem. Ein einziges Geschiebe. So hielt ich mich an der Außenwand eines Ladens auf, während Marcel Fotos machte. Ich wollte nur schnell weg hier.

Auf der anderen Seite angekommen, streiften wir weiter durch die zahlreichen Gassen. Jeder zweite Laden hier ist übrigens ein Souvenirshop. Zur Karnevalszeit (und wahrscheinlich auch außerhalb dieser) wurden etliche Masken verkauft. Wären wir nicht weiter nach Venezuela geflogen, hätten wir uns auch eine zugelegt. Die waren schon schön.

Wir folgten den San Marco schildern und erreichten wenig später den Markusplatz. Hier verteilten sich die vielen Menschen auch besser. Auf dem Platz fand auch eine offizielle Karnevalsveranstaltung statt. Als wir ankamen wurden gerade Kostüme vorgestellt. Neben der Bühne befanden sich Sitzplätze für die Zuschauer. Wir hatten auch erst überlegt ein Ticket für eine Show zu kaufen aber die eigentlichen Veranstaltungen waren zu teuer und für die, die nun gerade lief, hätte sich das Geld wirklich nicht gelohnt. Da war es viel interessanter auf dem Markusplatz herzulaufen und die Kostümierten aus nächster Nähe zu sehen.

Wir gingen Richtung San Marco Kathedrale. Marcel wollte sich diese gerne von innen ansehen aber die Schlange war lang. Er stellte sich an und ich würde in ein paar Minuten zu ihm stoßen. Währenddessen schaute ich mir jedoch weitere Karnevalisten an. Die Kostüme waren einfach  sooooo schön.

Als ich zurückkam war Marcel jedoch schon in der Kirche. Das war jetzt blöd, denn wir hatten keinen Treffpunkt vereinbart, weil wir ja eigentlich nicht mit dieser Situation gerechnet hatten. So stand ich vor der Kirche und wartete. Reiner Zufall, dass wir uns tatsächlich entdeckten…. Auch die Markuskirche ist von innen schön aufgemacht, hab ich zumindest gehört Lachend.

Wir gingen weiter auf dem Markusplatz umher in Richtung Wasser. Auf dem Weg dorthin zeigte ich Marcel ein paar ganz tolle Kostüme. Es ist schon beeindruckend, wieviele Menschen in den teuren Kostümen umherlaufen und sich zur Schau für die Touristen stellen.

Wir liefen noch eine Weile am Wasser entlang, bevor wir uns entschlossen, einen Kaffee trinken zu gehen, denn es war wirklich kalt heute. Da wir nicht den gleichen Weg zurückggehen wollten, schlenderten wir durch die Gassen. Auch hier trafen wir grandios Kostümierte.

Alle Cafes waren voll aber zwischen San Marco und Rialtobrücke entdeckten wir eines, in dem noch viel frei war. Eigentlich kein gutes Zeichen. Wir bekamen die Karte und gleichzeitig auch einen Schock. Ein Espresso sollte doch tatsächlich 5 Euro kosten, Kakao hingegen gab es gar nicht. Da ich ein wenig Hunger hatte, schaute ich in die Karte. Ein Hot Dog „lächerliche“ 8 Euro…. Wir entschlossen spontan, aus dem Laden zu gehen und uns woanders umzusehen. Wenn es in Venedig tatsächlich überall so teuer war, würden wir außerhalb essen.

Wir liefen erneut über die Rialtobrücke in Richtung Bahnhof. Es wurde langsam wirklich kalt. Durch die Gassen Venedigs gelangten wir schnell wieder zurück. Vorher entdeckten wir erneut ein Cafe und dort kostete der Espresso 0,90 Cent. Ein Wahnsinnsunterschied. Mit soviel hätten wir nun auch nicht gerechnet, denn Venedig hatten wir nicht verlassen, nur das Zentrum. Also betraten wir das kleine Cafe und bestellten etwas zu Trinken und Kuchen. So konnten wir uns ein wenig Aufwärmen und Ausruhen.

Nach ca. 1 Stunde gingen wir zurück zum Bahnhof und fuhren zurück nach Mestre. Dort holten wir unsere Rucksäcke im Hotel ab und fuhren mit dem Bus zu unserem neuen Hotel. Das B & B Bella Onda liegt in Tessera und nur 1km vom Flughafen Marco Polo entfernt. Am nächsten Morgen mussten wir bereits um 04:00 Uhr aufstehen und wollten so schnell wie möglich am Flughafen sein.

Die Busfahrt zum Hotel hingegen dauerte jedoch fast eine Stunde. Das hatte auf dem Fahrplan gar nicht so ausgesehen. Die Fahrt nahm und nahm kein Ende. Aber um 17:00 Uhr kamen wir endlich an. Wir klingelten und die Hotelbesitzerin machte auf. Wir meldeten uns an, bezahlten erneut die Touristengebühr von 4,60 Euro (2 Personen) und gingen auf unser Zimmer. Dieses war wirklich schön und groß. Das B&B hatte eine Küche und einen Kaffeeautomaten. Frühstück war bereits auf dem Tisch angerichtet.

Nach einer Stunde zogen wir noch einmal los. Wir wollten wissen, wie weit es zu Fuß bis zum Flughafen ist. Nach 15 Minuten erreichten wir diesen und würden daher morgen nicht allzu früh los müssen. Perfekt.

Wir liefen wieder zurück und gingen nun im Restaurant gegenüber des Hotels eine Pizza essen. Die war lecker. Die Italiener habens einfach drauf. Während des Essens fing es tatsächlich an zu gewittern und in Strömen zu regnen. Als wir jedoch das Restaurant verließen, hatte es zum Glück aufgehört. Wir gingen aufs Zimmer und versuchten zu schlafen, was jedoch schlechter lief als gedacht. In der Nähe des Hotels wurde wohl eine Party gefeiert und ein Gast im Haus war auf dieser Party. Der schleppte andauernd irgendwelche Leute an und die Türen wurden permanent zu- und aufgemacht. Aber wir machten das Beste draus.