Budapest: Auf dem Gellertberg

Um 08:30 Uhr trafen wir uns heute zum Frühstück. Neben verschiedenen Brötchen gab es auch Brot und Hörnchen. Zum Belegen fanden wir Käse, verschiedene Wurstarten und Marmelade vor, außerdem Gurken, Tomaten und Paprika. Als Getränke standen Kaffee, Milch und Säfte zur Auswahl. Die Säfte waren jedoch extrem künstlich und trafen damit nicht meinen Geschmack. Ich entschied mich für Kakao und nahm mir Kellogs.

Um halb 10 gingen wir am Hotel los. Wir statteten Aldi noch einen kurzen Besuch ab und kauften Getränke und etwas Süßes. Günter musste mal wieder aus der Rolle fallen und sich eine Schokolade für 1350 Forinth kaufen, also umgerechnet ca. 4€. Das musste ja ne spezielle Schokolade sein Zunge raus. Leider war es nach diesem Fauxpas dann auch der Running Gag unseres Urlaubs.

Vom Aldi ging es wieder in Richtung Freiheitsbrücke. Wir gingen durch die Gassen von Budapest, vorbei an einer Kirche, bis wir uns dem Wasser näherten.

Wir spazierten erneut entlang der Promenade und blickten auf die Freiheitsbrücke. Auch die Markthalle konnten wir noch einmal betrachten. Wir überquerten die schöne, grüne Brücke und standen auf der anderen Seite direkt vor dem Gellert-Hügel.

Nachdem wir die Straße überquert hatten, gingen wir bergauf zur ersten Aussichtsplattform. Dort hatten wir eine schöne Sicht auf die Freiheitsbrücke und die umliegende Umgebung. Hier besteht auch die Möglichhkeit eine Grottenkirche zu besuchen. Wir verzichteten jedoch darauf und gingen weiter hinauf.

Wir folgten dem Weg weiter bergauf. Günter hatte sich einen GPS-Track heruntergealden, der jedoch nicht entlang unseres eingeschlagenen Weges verlief. Aber bekanntlich führen ja alle Wege nach Rom. So erreichten wir bald die zweite Aussichtsebene auf der sich ein Kreuz befindet.

Wir genossen erneut kurz die Aussicht und folgten dann den letzten Stufen hinauf bis zum Gipfel des 235 Meter hohen „Berges“. Oben angekommen standen wir vor dem Freiheitsdenkmal. Der Gellertberg wurde übrigens nach dem heiligen Gellert benannt, der von diesem Berg zu Tode gestürzt wurde. Er wurde in ein Fass gesperrt und den Hügel hinunter in die Donau geworfen.

Die Freiheitsstatue wurde zur Erinnerung an die Eroberung Budapests durch die Rote Armee aufgestellt. Sie zeigt eine Frauengestalt, welche einen Palmenwedel in den Himmel über sich hält. Die 14 Meter hohe Statue ist zusammen mit ihrem Sockel etwa 40 Meter hoch. Eine ungarische Krankenschwester hat Modell gestanden. Von der Plattform hatten wir einen tollen Blick auf Budapest.

Hinter der Freiheitsstatue verläuft eine Straße, auf der die Sightseeingbusse bis auf den Gipfel des Berges fahren können. Wir gingen auf dieser Straße zu Fuß weiter und erreichten eine alte Zitadelle. Am Straßenrand standen zahlreiche Marktstände, die Souvenirs verkauften.

Kurz bevor wir uns auf den Abstieg machten, erreichten wir erneut einen Aussichtspunkt und folgten danach bergab dem Weg bis zur Straße. Von hier konnten wir jetzt auch die Budapester Burg erblicken, welche unser nächstes Ziel war. Vorbei am Sisi-Denkmal überquerten wir die Straße und erreichten schon bald die schöne Burg.

Wir betraten den Burgpalast, welches das größte Gebäude Ungarns ist und den gesamten südlichen Teil des Burgbergs einnimmt.

Die Wegführung fanden wir jedoch ein wenig irreführend. Wir gingen zuerst in den nordöstlichen Teil der Burg, in der sich auch die Nationalbibliothek befindet. Durch einen dunklen Gang standen wir auf der anderen Seite in einer Sackgasse. Die Burg wird wohl zur Zeit renoviert.

Wir gingen wieder zurück und folgten dem Weg links herum, auf der Suche nach der eigentlichen, königlichen Burg. Und ein paar Minuten später standen wir vor dem sehenswerten Gebäude. Wir stiegen die Stufen hinauf und genossen auch von hier erneut eine schöne Aussicht. Vorbei am Denkmal für Prinz Eugen von Savoyen betraten wir den Burginnenhof.

Dort kamen wir auch am Matthiasbrunnen vorbei. Er soll Geschichte von König Matthias Corvinus und des Mädchens Ilona erzählen. Einer Legende zufolge soll sich das dargestellte Bauernmädchen Ilona in Matthias Corvinus (als stehende Bronzefigur dargestellt) verliebt haben, als dieser inkognito auf die Jagd ging. Kurz darauf soll sie erkannt haben, dass ihre große Liebe ihr König war, und sie fiel in tiefe Trauer.

Vorbei am Brunnen führte uns das Labyrinth in den Innenhof. Wir gingen wieder zurück zum Matthiasbrunnen und folgten dem Weg hinaus aus der Burg. An der nordöstlichen Seite des Platzes steht der Sándor Palast und dient zum Wohnhaus und Büro des Präsidenten der Republik. Dieser wurde daher natürlich bewacht.

Durch kleine Gassen folgten wir dem Weg wieder bergab bis zur Talstation der Bergbahn, die fußkranke Touristen auf den Gellertberg bringt. Hier ist auch der Nullpunkt Budapests zu finden und bildet den Ursprung für die Kilometerangaben, denn in Ungarn werden Entfernungen anhand eines festen Punkts berechnet.

Wir befanden uns nun unmittelbar an der Kettenbrücke. Bevor wir diese überquerten, gingen wir hinab zur Donau und betrachteten das Parlament von Budapest, welches von der Nachmittagssonne angestrahlt wurde.

Die Kettenbrücke ist die älteste und bekannteste der Budapester Brücken und wurde nach Grafen István Széchenyi (Széchenyi-Kettenbrücke), einem ungarischen Reformer, benannt. Der Name Kettenbrücke rührt daher, dass das Bauwerk von zwei triumphbogenartigen Stützpfeilern getragen wird, durch die die eisernen Ketten des 375 Meter langen Brückenkörpers verlaufen. Auch diese Brücke wird von zahlreichen Mythen begleitet.

Wir überquerten sie und gelangten so von der Buda auf die Pest-Seite. Für Marcel war es nun mal wieder Zeit für einen Espresso. Also hatte er sich bereits auf dem Gellertberg überlegt, wo man denn am besten einkehren könnte. Wir entschieden uns für das Cafe Gerbeaud. Es ist eines der traditionsreichsten Cafehäuser in Budapest und wurde 1858 gegründet.

Im Innern erwartete uns ein prunkvoller Bau. Das hat jedoch seinen Preis. So tranken wir hier den teuersten Kaffee / Kakao während des gesamten Kurzurlaubs. Wobei „teuer“ in Ungarn immer noch relativ ist..

Nachdem ich mir im Hard Rock Cafe natürlich noch ein T-Shirt kaufen musste, kehrten wir ins Cafehaus ein. Wir wärmten uns und ich durfte mir anhören, dass ich ja ewig für meinen Kakao brauchte Zwinkernd.

Nun gingen wir durch das Einkaufsviertel Budapests. Danach machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel.