Venezuela: Kanutour im Orinoco Delta

Nach einer besseren Nacht als der gestrigen, standen wir um 07:00 Uhr auf. Während die neu angekommenen Touristen mit dem Einbaum unterwegs waren, konnten wir ausschlafen. Nachdem ich die Dschungeldusche getestet hatte (kaltes Flusswasser) gingen wir zum Frühstück. Dort saßen bereits die anderen.

Um 09:30 Uhr ging die nächste Tour los. Auch heute fuhren wir wieder hinaus zum Sightseeing. Unterwegs sahen wir Aras und viele andere Vögel.

Der Weg führte zu einem anderen Dschungelcamp, das wir besuchten. Unterwegs hatten wir jedoch ein wenig Pech mit dem Wetter. Ein ordentlicher Regenschauer erwartete uns. Das Boot hat zwar kein Dach aber mit Hilfe einer großen Plastikplane, die alle an Bord hochhalten mussten, blieben wir trocken. Das ganze Unterfangen dauerte 15 Minuten. Dann ging die Fahrt weiter und ca. 2 Stunden später erreichten wir das andere Camp. Dort waren auch einige Touristen. Wir setzten uns in die Hängematten bzw. an die Tische und schauten uns um. Dieses Camp hatte nicht nur Hauspapageien, sondern auch einen Ara. So konnten wir uns das schöne Tier ganz aus der Nähe ansehen.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch einen engen Seitenarm und dachten schon, dass wir uns festfahren würden. Doch alles lief glatt.

Von hier führte die Fahrt wieder zurück zu unserem Camp, dass wir um 12:30 Uhr erreichten. Unterwegs hielten wir noch bei einem Indianerdorf und konnten dort handgefertigte Souvenirs (z. B. Armbänder, Schüsseln, Holzbasteileien) für wenig Geld erwerben. Eine halbe Stunde nach Erreichen des Camps wurde das Mittagessen serviert, auf das ich jedoch verzichtete. 3 Mahlzeiten am Tag sind mir leider zu viel.

Am Nachmittag fuhren die anderen Touristen wieder raus zum Piranha-Fischen. Wir jedoch wollten nicht erneut mit und liehen uns ein Kanu. Mithilfe zweier Mitarbeiter im Camp ließen wir das Kanu ins Wasser. Mit einem deutschsprachigen Mann, der auch in dem Camp lebte, unterhielten wir uns und fragten ihn, wo wir am besten entlangfahren können. Er gab uns den Tipp, flussabwärts zu fahren. Also stiegen wir ein und paddelten los. Wir hofften nur, dass uns kein Motorboot entgegenkam und Wellen verursachte… Wir waren beide das erste Mal mit einem Kanu unterwegs und die Koordination klappte sowieso schon nicht wirklich gut. Anstatt vom Ufer wegzupaddeln, fuhren wir desöfteren mitten in die Büsche rein. Lachend

Wir paddelten in Ufernähe und bogen etwas später in einen Seitenarm des Orinoccos ab.  Dort hörten wir ein interessantes Tiergeräusch und der halbe Baum wackelte. Für uns war klar: Das ist ein Puma! Alle anderen Tiere kannten wir ja schon und wussten, wie die sich anhören. Außerdem muss so etwas gewaltig klingendes einfach ein Puma sein ;-). Wir paddelten erst etwas näher ran, konnten aber nicht entdecken was es war aber ein Puma??? Das Tier ist nicht unbedingt dafür bekannt, Aufsehen zu erregen und Lärm zu machen. Vielleicht war es ein Affe oder ein Vogel. Wir werden es nie erfahren… Als das Geräusch immer lauter und aggressiver wurde, nahmen wir doch lieber wieder etwas Abstand und fuhren in die Mitte des Flusses.

Nachdem das Tiergeräusch abrupt endete, paddelten wir weiter. Zwischen den Wasserhyazinthen hindurch genossen wir die Ruhe und die einzigartige Atmosphäre.  Nur die Blackflies sind extrem nervig und schwirren die ganze Zeit in Scharen um einen herum. Bloß aufpassen, dass die nicht beißen….

Gegen 17:00 Uhr drehten wir ums und paddelten zurück. Immer in Begleitung zahlreicher schwarzer Vögel, die uns folgten. Schon unheimlich. Auch die Geräusche, die sie machten, klangen so gar nicht nach Vogel. Sie flogen bis zum Camp mit, dann verschwanden sie. Unterwegs sahen wir erneut einen Tukan. Ein schönes Tier.

Wir kamen bei Sonnenuntergang wieder an der Lodge an, hievten das Kanu hoch und entspannten uns. Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende. Auch die andere Gruppe erreichte das Camp und gemeinsam warteten wir auf das Abendessen.